
Texte
Ausgewähltes,
Gedanken, Notizen
Journalismus lebt von Beobachtung, Analyse und Einordnung. Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah an der Tagesaktualität, andere mit längerem Atem. Hier erscheinen Essays, Kommentare und Berichte, die berufliche Recherche mit persönlicher Perspektive verbinden. Die neuesten Beiträge stehen oben, thematische Schwerpunkte ordnen sich darunter. Ein Archiv journalistischer Arbeit – stets im Wandel.
Freiheit durch die Brotbüchse
Die Stadt wird von Lieferdiensten und Restaurants dominiert, während die Brotbüchse zum Symbol vergangener Zeiten verkümmert. Doch in dieser unscheinbaren Box verbirgt sich mehr als ein Behältnis – sie steht für eine Esskultur der Selbstbestimmung. Ist die Rückeroberung kulinar
Sommer-Flirt am Beckenrand
Im Freibad herrscht sommerliche Ausgelassenheit, die Zeit scheint stillzustehen – Urlaub im Alltag der Werktätigen. Neben den typischen Wegplatten recken sich wilde Gräser mannshoch den Baumkronen entgegen. Inmitten dieser städtischen Bruthitze liegt das Freibad wie ein brutales Klein
Strausberger Platz ohne Ring
Der ikonische „Schwebende Ring” am Strausberger Platz in Berlin wird für mehrere Jahre demontiert. Die Entfernung des beliebten Brunnens, ein Wahrzeichen aus der DDR-Zeit, markiert den Beginn einer umfangreichen Sanierung. Heute Morgen – ich hatte meinen hübschen braunen Nadelstrei
Standby-Stillleben „Sommerpause“
In diesen Sommertagen verwandelt sich die Metropole Berlin in ein Gemälde der Abwesenheit. Das sonst so geschäftige Regierungsviertel, Zentrum der Macht, liegt wie verzaubert unter einer Glocke sommerlicher Lethargie. An der Kreuzung vollführt eine Ampel ihren einsamen Tanz – ein Steh
Sommerverheißung: Vergänglichkeit städtischer Gefühle
Die Julisonne steht hoch am Himmel über Berlin und taucht die kleine, aber belebte Straße in grelles Licht. Es ist Wochenende, und die Werktätigen genießen ihre Freizeit. Hier reihen Cafés und Boutiquen wie an einer Kette, die sich von der Eberswalder Straße bis zum Alexanderplatz zi
Die Zuhälterballade im digitalen Zeitalter
Brechts „Zuhälterballade” – ein Stück von gestern? Da sag‘ ich nur: Nein. Das beklemmende Porträt einer Welt, in der Liebe und Ausbeutung untrennbar vereint sind, ist aktuell. Eine schonungslose Analyse moderner Machtverhältnisse aus Sicht der Dreigroschenoper. Die „Z
Sojamilch beim Milchkongress
Auf einem Kongress der Milcherzeuger in einem schnieken Hotel in Berlin fand kürzlich ein Ereignis statt, das die Gemüter in der Milchwirtschaft erregte: Die Milch war aus. Man mag meinen, bei einem Treffen, das der Milch gewidmet ist, würde der Ausrichter sensibel auf die Beigaben am H
Bass, Beton und Begierde
In Berlin ist immer etwas los. Fast vier Millionen Einwohner erleben täglich kleine und große Dinge. So war es auch am letzten Wochenende. Die Stadt ist gerade etwas von ihren eigentlichen Bewohnern entleert, denn es ist Sommer, doch zuverlässig speien die Flugzeuge tausende Besucher in
Berlins seltsamer Katzenkult
In den Straßen Berlins entfaltet sich ein seltsames Schauspiel: Junge Frauen führen ihre Katzen an der Leine aus. Dieser Trend, der zunächst amüsant erscheint, offenbart tiefere gesellschaftliche Probleme einer orientierungslosen Generation, die zwischen Bindungsangst und Selbstverwirk
Polyester im Plattenbau
In den 90er Jahren erlebten die Plattenbausiedlungen Ost-Berlins eine modische Revolution. Der Trainingsanzug wurde zum Symbol gesellschaftlicher Veränderungen, beeinflusst durch Zuwanderung und wirtschaftliche Umbrüche. Dieser Artikel beleuchtet die kulturelle Bedeutung dieses Kleidungs
Parlamentskreis Hund im Bundestag
In den republikanischen Räumen des Souveräns, wo sonst nur das Rascheln von Aktenpapier und das gedämpfte Murmeln politischer Debatten zu vernehmen ist, könnte bald ein neuer Klang ertönen: das leise Tappen von Hundepfoten auf dem ehrwürdigen Betonboden der Bundestagsliegenschaften.
Barbara’s Song – Boot der Befreiung
In Bertolt Brechts „Dreigroschenoper” entpuppt sich „Barbara’s Song”, oder „Der Song vom Nein und Ja“ als eine subtile, aber kraftvolle Ode an weibliche Selbstbestimmung. Durch die geschickte Verwendung einer Bootsmetapher zeichnet Brecht den Weg einer Frau zur sexuellen