Patrick Pehl mit in der 7. Etage des Paul-Löbe-Haus mit rosanem Drama-BE-Fanschal und brauner Krawatte

Texte

Ausgewähltes,
Gedanken, Notizen

Journalismus lebt von Beobachtung, Analyse und Einordnung. Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah an der Tagesaktualität, andere mit längerem Atem. Hier erscheinen Essays, Kommentare und Berichte, die berufliche Recherche mit persönlicher Perspektive verbinden. Die neuesten Beiträge stehen oben, thematische Schwerpunkte ordnen sich darunter. Ein Archiv journalistischer Arbeit – stets im Wandel.


Kennedys überflüssiger Appell

Neulich bin ich mal wieder über das Zitat von John F. Kennedy gestoßen, man solle zunächst fragen was man für sein Land tun solle und nicht was das Land für einen selbst. Ich habe schon oft über diese Phrase nachgedacht und sie nie ganz verstanden. Sie transportiert aber ein mir frem

Kollektiv als moderne Identität

Ein kleiner Fisch sollte es werden, ein Elefantengeschäft wurde daraus und am Ende steht die totale Transformation: Brechts mechanistische Verwandlung des Hafenarbeiters Galy Gay zum Soldaten der Kolonialmacht offenbart die Grausamkeit standardisierter Massenproduktion von Identitäten. E

Kaltes Berlin

Der ICE fährt in das unterirdische Gewölbe des Berliner Hauptbahnhofs ein. Die Bremsen bringen ihn sanft und präzise zum Stehen. Die Türen öffnen sich, und der Zug entlässt seine menschliche Fracht auf den gefüllten Bahnsteig und auf den Granitplatten treffen Absätze mit einem verh

Geometrie des Zweifels

Ein zehn Meter hoher schwarzer Würfel dominiert die Bühne des Berliner Ensembles, dreht sich wie ein gewaltiger Metaphernkörper und lässt durch seine Spalten kaltes Licht in den Zuschauerraum schneiden. In dieser geometrischen Präzision verhandelt das BE Jean-Paul Sartres „Die schmu