# Patrick Pehl – Politikjournalist & Hauptstadtkorrespondent Berlin > Patrick Pehl ist politischer Journalist und Hauptstadtkorrespondent in Berlin mit über 10 Jahren Erfahrung in parlamentarischer Berichterstattung. Spezialisiert auf Untersuchungsausschüsse (Spitzname „Mr. PUA > Schwerpunkte: Politik, Politikfeuilleton, Bundestag, parlamentarische Untersuchungsausschüsse, Gesellschaft, Berlin, Agrarpolitik, Podcasts, Mobile Reporting, Berliner Regierungsviertel, politische Analyse, Verwaltungsdigitalisierung, Medienkritik, Demokratiebeobachtung Bekannte Projekte: Politische Interviews „Spitzengespräche --- ## Seiten - [Blogtexte Landingpage](https://patrick-pehl.de/blogtexte-landingpage/): Texte Ausgewähltes,Gedanken, Notizen Journalismus lebt von Beobachtung, Analyse und Einordnung. Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah... - [Podcast](https://patrick-pehl.de/podcast/): Alle Episoden - [Stadtansicht](https://patrick-pehl.de/stadtansichten/): Berlin. 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Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah an der Tagesaktualität,... - [Patrick Pehl – Journalist & Politikbetrachter aus Berlin](https://patrick-pehl.de/): Patrick Pehl betrachtet die Stadt Berlin aus einer Sicht eines Bewohners. Er ist in Berlin aufgewachsen udn verwurzelt. Pehl betrachtet Berlin feuilletonistisch. --- ## Beiträge - [Linkspartei tanzt auf bröselndem Fundament](https://patrick-pehl.de/blog/linkspartei-tanzt-auf-broeckelndem-fundament-die-linke-politik/): Harald Wolf feiert den Linkspartei-Erfolg bei der letzten Bundestagswahl, übersieht aber die strukturelle Erosion im Osten. Von PDS-Hochburgen zur AfD-Dominanz. Wie Triggerpunkt-Politik an ostdeutschen Realitäten scheitert. - [Mit Fotos politischen Journalismus rahmen](https://patrick-pehl.de/blog/mit-fotojournalismus-politik-interessant-rahmen/): Unkonventionelle Fotografie im politischen Journalismus durchbricht Standard-Motive. Wie Fotografen aus der Musikbranche Fachmedien zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. - [Mönche müssen im Erzbistum Berlin weichen](https://patrick-pehl.de/blog/moenche-muessen-im-erzbistum-berlin-weichen/): Bekanntlich wuchs ich in Berlin auf und habe auch einige Orte, die mir etwas bedeuten. Viele sind schon längst verschwunden... - [Schlachthof-Theater an der Spree](https://patrick-pehl.de/blog/schlachthof-theater-an-der-spree/): Es ist ein Dienstagabend in Berlin. In einem altehrwürdigen Haus an der Spree wird ein Theaterstück dargeboten, das die Wirtschaftskrise... - [Digitale Souveränität: Externe Beratung, interne Schwäche](https://patrick-pehl.de/blog/digitale-souveraenitaet-externe-beratung-interne-schwaeche/): Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium offenbart strukturelle Defizite deutscher Digitalpolitik. Externe Abhängigkeiten bedrohen staatliche Handlungsfähigkeit. Deutschland muss digitale Souveränität zur Staatsräson... - [Jetzt regiert das „Wir“: Geschlossenheit in der Regierung Merz](https://patrick-pehl.de/blog/jetzt-regiert-das-wir-die-geschlossenheit-in-der-regierung-merz/): Auf dem Außenwirtschaftstag präsentierten sich CDU/CSU-Minister ungewöhnlich einig. Statt Ampel-Chaos nun „Politik aus einem Guss“ – ein Signal für eine neue Ära der Kohärenz, Pragmatismus und fachlich fundierter Agrarpolitik. - [ZDF-Hofbericht: „Inside CDU“](https://patrick-pehl.de/blog/inside-cdu-im-zdf-hofbericht-statt-dokumentation-medienkritik-medien/): Als exklusiver Blick hinter die Kulissen verkauft, aber es entpuppt sich als Polit-Entertainment im Serienformat. Die fünfteilige Reihe „Inside CDU“ im ZDF zeigt weniger den inneren Zustand der CDU – und mehr den des Hauptstadtjournalismus. - [Liliom: Ein Gauner im Fegefeuer](https://patrick-pehl.de/blog/liliom-ein-gauner-im-fegefeuer-berliner-ensemble-kolumne/): Ferenc Molnárs Liliom entfaltet in Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble eine berührende Kraft: Ein gescheiterter Gauner, metaphysische Tiefe und ein Theaterabend, der Hoffnung schenkt. Die neue Übersetzung von Terézia Mora bringt das Stück sprachlich ins Heute. - [Kritik zu Ferenc Molnárs „Liliom“ am Berliner Ensemble](https://patrick-pehl.de/blog/kritik-zu-liliom-von-ferenc-molnar-berliner-ensemble-2024/): Kritik zu „Liliom“ am Berliner Ensemble: Christina Tscharyiskis Inszenierung offenbart metaphysische Tiefe, Fegefeuerästhetik und religiöse Motive. Eine Neuübersetzung von Terézia Mora bringt Molnárs Klassiker ins Jetzt. - [Papa Leone - Der Prunk kehrt zurück](https://patrick-pehl.de/blog/papa-leone-der-prunk-kehrt-zurueck/): Während unser Abendessen köchelte, wurde Geschichte geschrieben: Nach nur einem Tag Konklave wählten die Kardinäle Leo XIV. zum Papst. Der... - [Papstwahl: Prunk gesucht!](https://patrick-pehl.de/blog/papstwahl-prunk-gesucht/): Das Konklave findet im Vatikan statt. Es versammeln sich die rot-gewandeten Kardinäle mit großen Siegelringen, Pektoralen und in Chorklamotte im... - [Merz' Machtverlust – Eine politische Zäsur](https://patrick-pehl.de/blog/merz-machtverlust-eine-politische-zaesur/): Um 11:07 Uhr fiel der Satz, der in die Geschichte eingehen wird: „Der Abgeordnete Friedrich Merz hat die erforderliche Mehrheit... - [Requiem für eine Kirche](https://patrick-pehl.de/blog/requiem-fuer-eine-kirche-st-hedwigskathedrale-berlin/): Die St. Hedwigskathedrale öffnete am 1. Mai, dem Fest des heiligen Joseph des Arbeiters (seit 70 Jahren), ihre Pforten für... - [Requiem für einen Pontifex](https://patrick-pehl.de/blog/requiem-fuer-einen-pontifex/): Berlin, Unter den Linden. Die Frühlingssonne legt einen goldenen Schimmer über die Prachtstraße, während die Wärme den Asphalt zum Flimmern... - [Die Unbeholfenen von Berlin-Mitte](https://patrick-pehl.de/blog/die-unbeholfenen-von-berlin-mitte/): Nach der Bundestagswahl strömen sie wieder in die Hauptstadt: Neulinge im Politikbetrieb. 230 frischgebackene Abgeordnete und ihre Mitarbeiter bevölkern das... - [Politik als Choreografie](https://patrick-pehl.de/blog/politik-als-choreografie/): Was kann man vom klassischen Tanz lernen, wenn man Politik verstehen will? Koalitionsverhandlungen gleichen einer Choreographie. Die Hauptstadt gesehen durchs Tanztheater. - [Der überalterte Newcomer Friedrich Merz](https://patrick-pehl.de/blog/der-ueberalterte-newcomer-friedrich-merz-cdu/): Friedrich Merz ist der älteste Kanzler-Aspirant nach Konrad Adenauer. Er hat kaum Erfahrung in der modernen Politik – versteht er die Probleme des Landes noch? - [Mein kleiner Widerstand gegen Berlins Kulturvernichtung](https://patrick-pehl.de/blog/mein-kleiner-widerstand-gegen-berlins-kulturvernichtung-cdu-kai-wegners-kuerzungen/): Wie Bürger dem Sparwahn der Berliner Politik (CDU und SPD) entgegentreten können. Der Eintritt in Fördervereine von Theatern und Kulturorten ist wichtiger denn je. - [Parlamentarisches Neuland](https://patrick-pehl.de/blog/parlamentarisches-neuland-konstituierende-sitzung-des-21-bundestags/): An einem sonnigen Dienstagvormittag konstituierte sich heute der 21. Deutsche Bundestag. Julia Klöckner (CDU), die Erfinderin des Lebensministeriums, wurde zur... - [Warum das Schuldenpaket die Bürger enttäuschen wird](https://patrick-pehl.de/blog/warum-das-schuldenpaket-die-buerger-enttaeuschen-wird/): Das 500-Milliarden-Finanzpaket verspricht Investitionen in Infrastruktur, wird aber die Erwartungen der Bürger enttäuschen. Föderale Strukturen, kommunale Eigenanteile und Umsetzungshürden verhindern schnelle, sichtbare Verbesserungen. - [T.](https://patrick-pehl.de/blog/erzaehlzyklus-modernes-dating-berlin-geschichte-der-weg-zu-ihr/): In der Zeit der leisen Straßen, als die Fenster der vielen Wohnungen verhangen sind, streift er sich das Jackett über.... - [Beziehungsfragen: Der Staat braucht eine Reform](https://patrick-pehl.de/blog/beziehungsfrage-staatsreform-nach-der-wahl-kolumne-politik/): Deutschland muss nach dieser Wahl 2025 grundlegende Beziehungsfragen klären. Staatsreform muss her: Föderalismus, Verschuldung und EU-Verhältnis. Eine Reform für den Staat ist nötig, um Akzeptanz zu sichern und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. - [Der Arbeitsplatz des Spitzenpolitikers Christian Lindner](https://patrick-pehl.de/blog/christian-lindner-arbeitsplatz-spitzenpolitiker-schreibtsich-analyse-bildanalyse-politik-und-arbeit/): Ein Standbild aus der ARD-Doku Die Vertrauensfrage zeigt Christian Lindner (FDP) in seiner Parteizentrale. Unsere Bildanalyse enthüllt, wie Raumgestaltung als Machtsymbol dient – minimalistisch, strategisch, ohne Parteisymbole. Ein Blick hinter die Inszenierung. - [Der Arbeitsplatz des Spitzenpolitikers Friedrich Merz](https://patrick-pehl.de/blog/friedrich-merz-arbeitsplatz-spitzenpolitiker-schreibtisch-analyse-bildanalyse-politik-und-arbeit/): Ein Blick hinter die Kulissen: Die Doku „Die Vertrauensfrage“ zeigt Friedrich Merz an seinem Schreibtisch – inszeniert und symbolträchtig. Merz' Büro ist weniger Arbeitsplatz als Bühne einer anachronistischen Vorstellung von Politik. Was verraten seine Bürogestaltung und Details über sein Selbstbild? Eine Analyse politischer Ästhetik. - [Olaf Scholz geheime Mappe](https://patrick-pehl.de/blog/olaf-scholz-geheime-mappe-berlin-bundestag-medienkritik-der-bundeskanzler-inszeniert-sich/): Wie Olaf Scholz im Bundestag mit einer „EILT“-Mappe Medien und Öffentlichkeit lenkt: Eine Analyse der politischen Inszenierung, ihrer Symbolik und Wirkung. Verwaltungsmacht als Botschaft – echt oder Kalkül? - [Politik ist „Brain Rot“](https://patrick-pehl.de/blog/politik-ist-brain-rot-politische-kommunikation-2025/): Wie „Brain Rot“-Content auf Social Media trendet: Diskurs-Entwertung, Entertainer-Politiker und ausgehölte Debatten – Phänomen im Wahlkampf 2025. - [Ukraine: Rohstoffdeal für den Sieg](https://patrick-pehl.de/blog/ukraine-rohstoffe-fuer-den-sieg-geopolitische-bedeutung-neue-wirtschaftliche-perspektiven-ihk-konferenz-in-berlin-2024/): Die Ukraine setzt auf ihre Rohstoffe, um ihre geopolitische Bedeutung zu steigern und Sicherheitsgarantien von der EU und Donald Trump zu bekommen. Der strategische Einsatz von Bodenschätzen könnte das Land auf neue wirtschaftliche Perspektiven bringen. - [Merz’ falsches Bauernspiel](https://patrick-pehl.de/blog/merz-falsches-bauernspiel-leitartikel-agrarzeitung/): Union, Friedrich Merz, Opposition, Landwirtschaft, Agrarpolitik, Schaufensterantrag, Bundestag, politische Strategie, Wahlkampf, konservative Wende, politische Kommunikation. - [Kulturkampf in der Merz-CDU](https://patrick-pehl.de/blog/friedrich-merz-machtkampf-kulturkampf-in-der-cdu/): Die CDU steht vor einer Richtungsentscheidung: Liberale gegen Konservative, alte Merkel-Loyalisten gegen den neuen Machtzirkel um Friedrich Merz. Die Gauly Advisors tauchen immer wider auf. Wer setzt sich durch? Und wohin steuert die Volkspartei? - [Kursk: Wie die Ukraine Russlands tiefste Wunde öffnet](https://patrick-pehl.de/blog/kursk-wie-die-ukraine-russlands-tiefste-wunde-frontlinie-uboot-atom-uboot-militaer/): Der Name „Kursk“ steht für Russlands Trauma – einst ein gesunkenes U-Boot, heute eine umkämpfte Grenzregion. Die Ukraine dringt in die Oblast vor und trifft Russland. Geschichte wiederholt sich nicht – warum dieser Name für etwas Großes steht. - [Ende des Herrschaftswissens – Journalismus vor Ort](https://patrick-pehl.de/blog/korrespondenten-expertise-qualitaetsjournalismus-digitales-zeitalter/): Wie verändert sich Journalismus im digitalen Zeitalter? Ein Essay über die zentrale Rolle von Korrespondenten, die Bedeutung von Vor-Ort-Expertise und den Wandel medialer Funktionen. - [Kennedys überflüssiger Appell](https://patrick-pehl.de/blog/der-ueberfluessige-kennedy-und-sein-gemeinschafts-appell-eine-europaeische-kritik/): John F. Kennedys "Frage nicht was Dein Land für dich tun kann, sondern was Du für dein Land machen kannst" ist für Europäer wohl seltsam und ein Ausdruck egoistischer Gesellschaften. - [Formationslichter der deutschen Theaterlandschaft](https://patrick-pehl.de/blog/formationslichter-der-deutschen-theaterlandschaft-in-deutschland-grosse-kunst-auf-allen-buehnen/): Die deutsche Theaterlandschaft hat eine große Vielfalt: Von Berlin, über Görlitz bis Ulm erstrahlen große und kleine Bühnen. Ein persönlicher Blick auf die dezentrale Kulturwelt und eine Einladung zur Entdeckung der Theater vor der Haustür. - [Kollektiv als moderne Identität](https://patrick-pehl.de/blog/kollektiv-als-moderne-identitat-mann-ist-mann-berliner-ensemble/): KI revolutioniert die Arbeit, aber Bertolt Brechts Parabel über die Austauschbarkeit des Menschen behält Aktualität im Berliner Ensemble: „Mann ist Mann“ führt vor, wie ein Hafenarbeiter zur Soldatenmaschine wird. - [St. Hedwig Berlin: Von der Arbeiterkirche zum Designtempel](https://patrick-pehl.de/blog/st-hedwigskathedrale-berlin-kontroverse-um-neugestaltung-verlust-von-identitaet-und-liturgischer-funktion-st-hedwig/): Die St. Hedwigskathedrale in Berlin zeigt nach ihrer Wiedereröffnung ihre kontrovers diskutierte Neugestaltung. Zwischen modernem Design und echter Funktionalität. Es ist die Frage nach der Zukunft sakraler Architektur. - [Wenn Konzeptkunst zur Publikumsverachtung wird](https://patrick-pehl.de/blog/berliner-ensemble-frank-castorf-kleiner-mann-was-nun-fallada-kritik-konzeptkunst-und-publikumsverachtung/): Frank Castorfs Inszenierung von Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun?“ am Berliner Ensemble spaltet die Gemüter. Eine Kritik über Konzeptkunst, die zur Publikumsverachtung wird, und die Frage, ob Theater noch für sein Publikum da ist. - [Kaltes Berlin](https://patrick-pehl.de/blog/koordinaten-der-kaelte/): Eine atmosphärische Erzählung über Einsamkeit im politischen Berlin. Tage zwischen Hauptbahnhof, Paul-Löbe-Haus und einer sterilen Wohnung. Eine Geschichte über Kälte, Präzision und die verborgene Menschlichkeit im politischen Getriebe. - [Geometrie des Zweifels](https://patrick-pehl.de/blog/geometrie-des-zweifels-die-schmutzigen-haende-sartre-berliner-ensemble/): „Die schmutzigen Hände" am BE: Sartres Revolutionsdrama wird in präziser Raumchoreografie zum Gleichnis intellektueller Zerrissenheit. Ein rotierender Schwarzkubus verwandelt das postwendezeitliche Theater in geometrische Politik. - [Der Traum ist aus! Klares kaltes Wasser für die Kultur in Berlin](https://patrick-pehl.de/blog/der-traum-ist-aus-klares-kaltes-wasser-fuer-die-kultur-in-berlin/): „Der Traum ist aus” sang einst Rio Reiser, „Kaltes klares Wasser” Gudrun Gut von Malaria. Beide Songs entstanden in den... - [Das Theater: Letzte Bastion der sozialen Gleichheit](https://patrick-pehl.de/blog/das-theater-letzte-bastion-der-sozialen-gleichheit/): Entdecken Sie, warum das Theater als Bastion der sozialen Gleichheit gilt. Erfahren Sie, wie Kunst und intellektueller Austausch im Theater soziale Hierarchien überwinden und eine inklusive Gesellschaft fördern. - [Brechts Gespenster im Berliner Ensemble](https://patrick-pehl.de/blog/brechts-gespenster-im-berliner-ensemble/): Suse Wächters innovative Puppeninszenierung „Brechts Gespenster“ im Berliner Ensemble. Ein faszinierendes Stück, das Brechts Geist und historische Figuren zum Leben erweckt und Grenzen des Puppentheaters zeigt. - [Kulturkapital und Ohrenjucken](https://patrick-pehl.de/blog/kulturkapital-und-ohrenjucken/): Eine Kulturveranstaltung in Berlin-Prenzlauer Berg bietet überraschende Einblicke zu echten Menschen. Bei der Reformbühne Heim und Welt treffen sich etwa... - [„The Writer“: Häutungen im Bodennebel](https://patrick-pehl.de/blog/the-writer-im-berliner-ensemble-2024/): Ella Hicksons „The Writer“ von 2018 ist im Werkraum des Berliner Ensembles zu sehen, ist mehr als nur ein weiteres... - [Operation Coolness – Als ich mich selbst karikierte](https://patrick-pehl.de/blog/operation-coolness-als-ich-mich-selbst-karikierte/): Es ist ein heißer Sonntag, der die Stadt sanft zerschmelzen lässt. Ich bin außerordentlich gut gelaunt, denn ich habe frei... - [Gefangen im Kreislauf: „The Writer“](https://patrick-pehl.de/blog/gefangen-im-kreislauf-the-writer-berliner-ensemble-theater/): Als der letzte Ton verklang, saß ich im Theater am Schiffbauerdamm, gefangen zwischen zwei Welten – der Realität und dem... - [Metamorphose der politischen Kommunikation](https://patrick-pehl.de/blog/metamorphose-der-politischen-kommunikation/): Die digitale Welt verändert die politische Kommunikation grundlegend. Experten warnen vor einer Informationsüberflutung und einem Verlust an Reflexionszeit für Politiker.... - [Freiheit durch die Brotbüchse](https://patrick-pehl.de/blog/kolumne-freiheit-durch-die-brotbuechse-von-esskultur-und-lieferdiensten/): Die Stadt wird von Lieferdiensten und Restaurants dominiert, während die Brotbüchse zum Symbol vergangener Zeiten verkümmert. Doch in dieser unscheinbaren... - [Sommer-Flirt am Beckenrand](https://patrick-pehl.de/blog/sommer-flirt-am-beckenrand/): Im Freibad herrscht sommerliche Ausgelassenheit, die Zeit scheint stillzustehen – Urlaub im Alltag der Werktätigen. Neben den typischen Wegplatten recken... - [Strausberger Platz ohne Ring](https://patrick-pehl.de/blog/strausberger-platz-ohne-ring/): Der ikonische „Schwebende Ring” am Strausberger Platz in Berlin wird für mehrere Jahre demontiert. Die Entfernung des beliebten Brunnens, ein... - [Standby-Stillleben „Sommerpause“](https://patrick-pehl.de/blog/standby-stillleben-8220-sommerpause-8221/): In diesen Sommertagen verwandelt sich die Metropole Berlin in ein Gemälde der Abwesenheit. Das sonst so geschäftige Regierungsviertel, Zentrum der... - [Sommerverheißung: Vergänglichkeit städtischer Gefühle](https://patrick-pehl.de/blog/sommerverheissung-vergaenglichkeit-staedtischer-gefuehle-flirt-berlin-sommer-romantik/): Die Julisonne steht hoch am Himmel über Berlin und taucht die kleine, aber belebte Straße in grelles Licht. Es ist... - [Die Zuhälterballade im digitalen Zeitalter](https://patrick-pehl.de/blog/dreigroschenoper-zuhaelterballade-im-modernen-zeitalter/): Brechts „Zuhälterballade” – ein Stück von gestern? Da sag‘ ich nur: Nein. Das beklemmende Porträt einer Welt, in der Liebe... - [Sojamilch beim Milchkongress](https://patrick-pehl.de/blog/sojamilch-beim-milchkongress-2/): Auf einem Kongress der Milcherzeuger in einem schnieken Hotel in Berlin fand kürzlich ein Ereignis statt, das die Gemüter in... - [Bass, Beton und Begierde](https://patrick-pehl.de/blog/bass-beton-und-begierde/): In Berlin ist immer etwas los. Fast vier Millionen Einwohner erleben täglich kleine und große Dinge. So war es auch... - [Berlins seltsamer Katzenkult](https://patrick-pehl.de/blog/berlins-seltsamer-katzenkult/): In den Straßen Berlins entfaltet sich ein seltsames Schauspiel: Junge Frauen führen ihre Katzen an der Leine aus. Dieser Trend,... - [Polyester im Plattenbau](https://patrick-pehl.de/blog/polyester-im-plattenbau/): In den 90ern prägte der Trainingsanzug das Straßenbild Ost-Berlins. Zwischen Plattenbau und Polenmarkt wurde er zum Symbol gesellschaftlicher Umbrüche, beeinflusst durch Migration und wirtschaftliche Veränderungen. Kulturelle Spurensuche zwischen Polyester und Identität. - [Parlamentskreis Hund im Bundestag](https://patrick-pehl.de/blog/parlamentskreis-hund-im-bundestag/): In den republikanischen Räumen des Souveräns, wo sonst nur das Rascheln von Aktenpapier und das gedämpfte Murmeln politischer Debatten zu... - [Podcasts erklären Politik besser](https://patrick-pehl.de/blog/tiefer-politik-journalismus-mittels-podcasts/): Warum Podcast-Journalismus komplexe Politik besser erklärt als klassische Medien. Analyse am Beispiel Berateraffäre-Untersuchungsausschuss und Fachmedien-Einfluss. - [Barbara's Song – Boot der Befreiung](https://patrick-pehl.de/blog/barbaras-song-boot-der-befreiung-und-selbstbestimmung-polly-peachums-lied-vom-nein-und-ja/): Cynthia Micas als Polly Peachum in der Dreigroschenoper am Berliner Ensemble. „Barbara's Song“ wird zur kraftvollen Metapher für weibliche Selbstbestimmung und Emanzipation, indem Bertolt Brecht Normen hinterfragt und Pollys Weg zur Freiheit zeigt. - [Der Bundestag baut einen Burggraben](https://patrick-pehl.de/blog/der-bundestag-baut-einen-burggraben/): Im Zentrum Berlins erhebt sich das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages, als Manifestation demokratischer Transparenz. Seine gläserne Kuppel, weithin sichtbar,... - [Freitags die richtige Milch finden](https://patrick-pehl.de/blog/freitags-die-richtige-milch-finden/): An einem dieser Freitagnachmittage sitze ich in einem dieser Atrien aus Beton und Glas im Berliner Regierungsviertel. Die Sonnenstrahlen teilen... - [Sojamilch beim Milchkongress](https://patrick-pehl.de/blog/sojamilch-beim-milchkongress/): Auf einem Kongress der Milcherzeuger in einem schnieken Hotel in Berlin fand kürzlich ein Ereignis statt, das die Gemüter in... - [Das weiße Hemd: Die Leinwand für Eleganz](https://patrick-pehl.de/blog/das-weisse-hemd-die-leinwand-fuer-eleganz-mode-kleidung/): Das weiße Hemd ist die Essenz männlicher Raffinesse. 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Allerdings ist es auf Grund der Verbreitungsstruktur ein Medium, welches häufig nur in eine Richtung... - [Gimbal: Sinnlos oder modern?](https://patrick-pehl.de/blog/gimbal-sinnlos-oder-modern/): Wie werden mobil gemachte Filme professioneller? Das typische Ruckelvideo kennt wohl jeder, der schon mal aus der Hand versucht hat... - [Interview mit zwei iPhones filmen](https://patrick-pehl.de/blog/interviews-mit-dem-iphone-richtig-filmen-ultra-mobile-video/): Mit zwei iPhones und anständigem Ton-Equipment können sehr stimmungsvolle und fokussierte Aufnahmen entstehen. In der Beschränkung auf enorm mobiles Equipment... - [Politische Interviews meistern: Was zu beachten ist](https://patrick-pehl.de/blog/politische-interviews-meistern-was-zu-beachten-ist/): Erfahren Sie, wie Sie politische Interviews erfolgreich führen. Ich teile meine Expertise in Journalismus und Politik, mit Fokus auf effektive Gesprächsführung, technische Präzision und den Umgang mit knapper Zeit. Wertvolle Tipps für Ihr nächstes Interview. - [Silk Road: Was wir aus den Ermittlungen lernen](https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-was-wir-aus-den-ermittlungen-lernen/): Die spektakuläre Verhaftung von Ross Ulbricht und die Aufdeckung der Silk Road werfen ein scharfes Licht auf die Macht der... - [Silk Road: DEA Agenten dienen zwei Herren – Teil 2](https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-dea-agenten-dienen-zwei-herren-teil-2/): Im Oktober 2013 hat die DEA, gemeinsam mit Homeland Security und dem FBI auf Geheiß des US Justizministeriums Ross Ulbricht... - [Silk Road: DEA Agent dient zwei Herren – Teil 1](https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-dea-agent-dient-zwei-herren-teil-1/): Ross Ulbricht, bekannt als der Drahtzieher hinter der berüchtigten Darknet-Plattform Silk Road, geriet ins Visier der US-Behörden, die seinen Computer... --- ## Episodes - [Liliom am Berliner Ensemble](https://patrick-pehl.de/podcast/kritik-zu-liliom-von-ferenc-molnar-berliner-ensemble-2024/): Eine Kritik von Patrick Pehl zur Inszenierung von Regisseurin Christina Tscharyiski im Jahr 2024 mit Schwerpunkten in der metaphysischen Ebene des Theaterstücks Liliom von Ferenc Molnár aus dem Jahr 1909. - [Liliom: Ein Gauner im Fegefeuer](https://patrick-pehl.de/podcast/liliom-ein-gauner-im-fegefeuer-berliner-ensemble-kolumne/): Ferenc Molnárs Liliom entfaltet in Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble eine berührende Kraft: Ein gescheiterter Gauner, metaphysische Tiefe und ein Theaterabend, der Hoffnung schenkt. Die neue Übersetzung von Terézia Mora bringt das Stück sprachlich ins Heute. - [Kennedys überflüssiger Appell](https://patrick-pehl.de/podcast/der-ueberfluessige-kennedy-und-sein-gemeinschafts-appell-eine-europaeische-kritik-podcast/): Patrick Pehl hinterfragt Kennedys berühmten Appell und betont die Stärke europäischer Gemeinschaftstraditionen. Ein Plädoyer für soziale Verantwortung und kulturelle Verbundenheit. - [Freiheit durch die Brotbüchse](https://patrick-pehl.de/podcast/freiheit-durch-die-brotbuechse-esskultur-lieferdienste/): Die Stadt wird von Lieferdiensten und Restaurants dominiert, während die Brotbüchse zum Symbol vergangener Zeiten verkümmert. Doch in dieser unscheinbaren... - [Geld spielt keine Rolle Das Theater – Letzte Bastion der sozialen Gleichheit](https://patrick-pehl.de/podcast/geld-spielt-keine-rolle-das-theater-letzte-bastion-der-sozialen-gleichheit/): Das Theater in Berlin als Bastion der sozialen Gleichheit: Ein Ort, an dem Kunst und intellektueller Austausch soziale Hierarchien überwinden. Erfahren Sie, wie Kultur und Gleichheit im Theater zusammenkommen. - [Operation Coolness – Als ich mich selbst karikierte](https://patrick-pehl.de/podcast/operation-coolness-als-ich-mich-selbst-karikierte-podcast/): In „Operation Coolness“ nehme ich Sie mit auf eine humorvolle Reise durch einen Abend in Berlin Prenzlauer Berg. Mit Selbstreflexion... - [Gefangen im Kreislauf: „The Writer“ im Berliner Ensemble](https://patrick-pehl.de/podcast/gefangen-im-kreislauf-the-writer-berliner-ensemble-theater-podcast/): In „The Writer“ am Berliner Ensemble entfesselt Pauline Knof als Protagonistin einen emotionalen Sturm. Gemeinsam mit Theresa Gmachl und Max... - [Guide für die Sitzungswoche in Berlin](https://patrick-pehl.de/podcast/guide-parlamentarische-sitzungswoche-berliner-bundestag/): Der Guide für die Sitzungswoche im Bundestag in Berlin. Erfahren Sie, wie Sie ihre Woche planen und welche wichtigen Termine anstehen. Tauchen Sie ein in den parlamentarischen Alltag – wie sind die Abläufe? --- # # Detailed Content ## Seiten - Published: 2025-04-02 - Modified: 2025-07-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blogtexte-landingpage/ Texte Ausgewähltes,Gedanken, Notizen Journalismus lebt von Beobachtung, Analyse und Einordnung. Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah an der Tagesaktualität, andere mit längerem Atem. Hier erscheinen Essays, Kommentare und Berichte, die berufliche Recherche mit persönlicher Perspektive verbinden. Die neuesten Beiträge stehen oben, thematische Schwerpunkte ordnen sich darunter. Ein Archiv journalistischer Arbeit – stets im Wandel. Lesen Podcast Abonnieren --- - Published: 2025-03-28 - Modified: 2025-04-10 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/ Patrick Pehl Podcast Ein Podcast ist ein wunderbar nahbares Medium und ich mag es die Wirkung gesprochener Worte zu erforschen. Außerdem habe ich bereits 2014 mit meinem Produktionslabel begonnen professionell Podcasts zu produzieren – als Auftragsarbeit und auch für eigene Projekte. Darum ist es mir weiterhin ein Anliegen Podcasts zugänglich zu halten und das Medium zu benutzen. Hören Sie gern zu! Apple Podcasts Spotify Blog Über Pehl Zwischen DDR-Beton und den aufstrebenden Stadtlandschaften des neuen Berlins entdeckt Patrick Pehl die sich auffächernden Feinheiten der Hauptstadt Berlin. Mit kleinteiligem Scharfsinn und literarischer Finesse schreibt er das ikonografische Porträt einer Stadt im ständigen Umbruch – eine Auseinandersetzung von politischer Dynamik und kultureller Renaissance, das er wie kein anderer als Chronist zu erfassen vermag. Alle Episoden Episode 1 ● zur Episode --- - Published: 2025-03-08 - Modified: 2025-03-18 - URL: https://patrick-pehl.de/stadtansichten/ Berlin. Die Stadt ist durch individuelle Ansichten geprägt. Jeder Bewohner wandelt sie von innen heraus und im Äquivalent verändert sie ihre Bewohner. Jeder Tag ist von Gleichbleiben, jedoch auch Veränderung gezeichnet – im Leben eines Einzelnen bringt die Metropole in weltbewegender Lage historische Szenen hervor, die Großes ins Werk setzen. Wohnkomplex Alexanderplatz Der unsanierte Wohnplattenbau in der Münzstraße schmiegt sich an einem Sonnabendvormittag ans Haus des Berliner Verlags (HdBV) 2. März 2024 Strausberger Platz Der Straußberger Platz ist ein Ort, an dem die taktischen Atomraketen des Warschauer Paktes noch am 7. Oktober 1989 bei der jährlichen Ehrenparade entlang fuhren. Heute ist er eine verschlafene Anwohnerinsel. 5. Mai 2023 Brutalistische Verlagshausrealität II Am internationalen Frauenkampftag stemmt sich die nüchterne die Fassade des HdBV ins morgendliche und nelkengerötete Sonnenlicht 8. März 2024 VDBV im Abendlicht nach Sonnenuntergang Das Verlagshaus des Berliner Verlages ist einer der ikonischen Bauten in Berlin derzeit ist der Blick frei vom Alexanderplatz, es überragt das Ensemble noch mit seinem Schriftzug und wies zu Ost-Zeiten den alternativen Weg zum ND. 2. Oktober 2023 Wohnkomplex mit Aussicht Beginn des Wohnkomplex-Bandes „Bumerang“ am Platz der Vereinten Nationen vom Volkspark Friedrichshain aus gesehen. Die Bewohner blicken auf den Park und eines der damals höchsten Gebäude der Stadt. 5. Mai 2024 Sputnik an einem Maiabend 2022 Moskau in Berlin? 14. Mai 2022 --- - Published: 2025-01-03 - Modified: 2025-01-03 - URL: https://patrick-pehl.de/datenschutz/ tand: 3. Januar 2025 Inhaltsübersicht Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Internationale Datentransfers Allgemeine Informationen zur Datenspeicherung und Löschung Rechte der betroffenen Personen Bereitstellung des Onlineangebots und Webhosting Einsatz von Cookies Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfrageverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Präsenzen in sozialen Netzwerken (Social Media) Plug-ins und eingebettete Funktionen sowie Inhalte Verantwortlicher Vorname, Name / FirmaStraße, Hausnr. PLZ, Ort, Land E-Mail-Adresse: vorname. name@beispielsdomain. eu Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten. Kontaktdaten. Inhaltsdaten. Nutzungsdaten. Meta-, Kommunikations- und Verfahrensdaten. Protokolldaten. Kategorien betroffener Personen Kommunikationspartner. Nutzer. Zwecke der Verarbeitung Kommunikation. Sicherheitsmaßnahmen. Direktmarketing. Reichweitenmessung. Tracking. Zielgruppenbildung. Organisations- und Verwaltungsverfahren. Feedback. Marketing. Profile mit nutzerbezogenen Informationen. Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit. Informationstechnische Infrastruktur. Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebliche Rechtsgrundlagen Maßgebliche Rechtsgrundlagen nach der DSGVO: Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a) DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit.... --- - Published: 2024-11-23 - Modified: 2025-07-26 - URL: https://patrick-pehl.de/ueber-mich/ Über mich Hier in den Nichtorten des Regierungsviertels entstehen die Geschichten hinter den Schlagzeilen. Zwischen Ausschusssitzungen und Hintergrundgesprächen dokumentiere ich, wie Politik funktioniert. In diesen Fluren entwickeln sich Ideen, die später umgesetzt werden – häufig ein langwährender Prozess. Als Hauptstadtkorrespondent der dfv Mediengruppe dokumentiere ich seit über einem Jahrzehnt die Mechanismen deutscher Fachpolitik. Meine Schwerpunkte liegen in der parlamentarischen Berichterstattung, insbesondere zu Agrar- und Ernährungspolitik, sowie der Analyse von Untersuchungsausschüssen. Seit 2014 produziere ich Podcasts zu politischen Themen – eine Expertise, die meine multimediale Herangehensweise prägt. Diese Affinität für narrative Strukturen verbindet sich mit meiner Leidenschaft für die darstellende Kunst. Komplexe Politik durch Menschen verstehen Politik wird von Menschen gemacht – und über Menschen verstanden. Komplexe Sachverhalte erschließe ich über Personen, ohne dabei die sachliche Fundierung zu vernachlässigen. Während die parlamentarischen Mechanismen ihre ritualisierte Choreographie abspulen, entstehen in den Zwischenräumen des Regierungsbetriebs jene Nuancen politischer Willensbildung, die das eigentliche Substrat demokratischer Entscheidungsfindung bilden. Um diese Ambiguität sichtbar zu machen, bediene ich mich erzählerischer Mittel und magazinartiger Aufbereitung. Gesellschaftlicher Wandel zeigt sich meist in scheinbaren Nebensächlichkeiten. Die Zeit nach der politischen Wende in den 90er Jahren war prägend und regte mein Interesse an der Welt an. Ich wuchs ich in typischer Umgebung auf – einst begehrte Wohnumgebung, dann abgeschlagen. Man lehrte mich aufmerksame Beobachtungen alltäglicher Phänomene zu machen, um in der schneller werdenden gesellschaftlichen Umgebung zu reüssieren. Fotodokumentarisch arbeite ich bewusst mit Künstlern aus politikfernen Bereichen – Musikfotografen, die internationale Popstars begleiten, oder Modefotografen. Ein Verteidigungsminister, der verteidigt, verschafft keine Aufmerksamkeit.... --- - Published: 2024-11-10 - Modified: 2024-12-06 - URL: https://patrick-pehl.de/leitlinien/ PUBLIZISTISCHE GRUNDSÄTZE Integrität, Loyalität und absolute Verschwiegenheit Grundsätze der Journalistischen Arbeit sind mir selbstverständlich und begleiten mich bei meiner täglichen Arbeit. Sie ergeben sich aus dem Pressekodex, manche Grundsätze sind mir jedoch besonders wichtig. An oberster Stelle steht immer die Achtung der Menschen mit denen ich arbeite. Gleich darauf folgt die Wahrheit der Berichterstattung. Sorgfältige Recherche und Schutz von Informationsquellen ergeben sich selbstredend aus den vorgenannten Grundsätzen. Die Unterstützung starker Verschlüsselung, ob nun in Emails oder auf Festplatten, sie ergibt sich im Schluss daraus von allein. In unseren bewegten Zeiten gibt es Begehrlichkeiten von staatlichen Stellen, welche noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Das Zurverfügungstellen von Recherchematerial ist eine Schwelle die nicht übertreten werden darf. Journalisten sind keine Strafverfolger oder deren Handlanger. „Mache Dich nie mit einer Sache gemein. “, dieser alte und dennoch sehr aktuelle Spruch sollte jedem in der Presse Tätigen ein Grundsatz sein, so auch mir. Das Verfolgen einer Agenda ist somit während der Berichterstattung ausgeschlossen. Transparenz kann einer Tendenz entgegen wirken. Presseschaffende dürfen eine Haltung haben, genau wie eine Meinung, jedoch müssen Presseschaffende diese offen kenntlich machen. DAS ALLUMFASSENDE IST MIR WICHTIG Ein Teil von mir ist mein katholisches Herz. Ich lebe und liebe den Katholizismus. Dieses Fundament prägt mich und meine Arbeit. An diesem grundlegenden Wertesystem richte ich auch meine unternehmerische Tätigkeit aus, denn als Freiberufler bin ich auch selbstständiger Unternehmer. Ich bekenne mich zu meiner ethischen Verantwortung. Besonders berührt mich die Enzyclica Pacem in terris. --- - Published: 2024-11-10 - Modified: 2025-03-13 - URL: https://patrick-pehl.de/ausgewaehltes-gedanken-notizen/ Journalismus lebt von Beobachtung, Analyse und Einordnung. Auf dieser Seite versammle ich aktuelle Texte – manche nah an der Tagesaktualität, andere mit längerem Atem. Hier erscheinen Essays, Kommentare und Berichte, die berufliche Recherche mit persönlicher Perspektive verbinden. Die neuesten Beiträge stehen oben, thematische Schwerpunkte ordnen sich darunter. Ein Archiv journalistischer Arbeit – stets im Wandel. Kolumnen Das Theater --- > Patrick Pehl betrachtet die Stadt Berlin aus einer Sicht eines Bewohners. Er ist in Berlin aufgewachsen udn verwurzelt. Pehl betrachtet Berlin feuilletonistisch. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2025-07-24 - URL: https://patrick-pehl.de/ Medienmacher aus BerlinJournalist | Politikbetrachter | Podcaster Seit mehr als 10 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit den Bereichen Politik und Gesellschaft. Im deutschen Bundestag bin ich wie ein Fisch im Wasser. Durch ausführliche Beobachtungen und eingehende Recherchen verstehe ich die Abläufe, Hintergründe und trickreiche Arbeit im Parlament. Seit 2014 produziere, betreue und betreibe ich verschiedene Podcast – eigene wie fremde Projekte. Von der Konzeption bis hin zur vollständigen Umsetzung von Projekten kümmere ich mich mit meinem Produktionsunternehmen, der Sendebereitschaft. Über mich Audiokreation Es ist doch faszinierend wie man die Welt unter Zuhilfenahme von verschiedenen Mikrofonen abbilden kann – nüchtern-direkt oder kreativ. Egal ob technische Realisation oder Sprecherkunst. Mehr hören Die Stadt Berlin ist eine Stadt im Wandel und trotz der Tatsache, dass ich sie seit meiner Kindheit gut kenne, entdecke ich vertraut geglaubte Orte immer wieder neu. Manchmal entwickelt sich daraus ein tiefes Verlagen mehr zu entdecken. Mancher Ort ist technisch, mancher kühl und funktional, manch ein Ort bringt warme Härte mit sich. Entdecken zehn117 Das Regierungsviertel ist ein faszinierender Ort. Es ist aus den Einzelteilen seiner besonderen Bauwerke und manchmal eigenartigen Personen komponiert. Das Ensemble aus Menschen, Mauern und Orten bildet das interessante Zentrum der Berliner Republik. zehn117 versucht dieses Kompositum zu bannen. Ins Regierungsviertel Berliner Fernsehturm Der Fernsehturm ist der Fixstern in der Stadt und begleitet seineBewohner durch Tag und Nacht, von Frühjahr bis Winter. Setzen wir es um Zusammen lassen wir ihr Projekt real werden. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie eine Mail! E-Mail Telefon --- --- ## Beiträge > Harald Wolf feiert den Linkspartei-Erfolg bei der letzten Bundestagswahl, übersieht aber die strukturelle Erosion im Osten. Von PDS-Hochburgen zur AfD-Dominanz. Wie Triggerpunkt-Politik an ostdeutschen Realitäten scheitert. - Published: 2025-07-29 - Modified: 2025-07-31 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/linkspartei-tanzt-auf-broeckelndem-fundament-die-linke-politik/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Debatte, Die Linke / PDS, Hauptstadt, Kultur, Linkspartei, Ost-Berlin, Ostdeutschland, Politik, Politikbeobachtung, Politikkultur, politische Kultur, Regierungsviertel, zehn117 Harald Wolf feiert den Bundestagswahlkampf der Linken als geschickten „Tanz auf Triggerpunkten“. Doch seine Erfolgsdiagnose übersieht die strukturelle Erosion der Partei in Ostdeutschland. Während Wolf taktische Manöver bejubelt, erobert die AfD einen Wahlkreis nach dem anderen in den einstigen Stammgebieten der Linken. Eine Analyse der Entfremdung. Der Beitrag „Auf Triggerpunkten tanzen“, der in der Ausgabe 7. 2025 der Blätter für deutsche und internationale Politik erschienen ist, feiert der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf die Linkspartei für ihren vermeintlich so geschickten Bundestagswahlkampf 2025. Während andere Parteien ängstlich alle Triggerpunkte vermieden hätten, habe seine Partei „fröhlich auf den Triggerpunkten einen Stepptanz vollführt“ und sei damit erfolgreich gewesen. Eine zumindest bemerkenswerte Selbstgewissheit für jemanden, dessen Partei gerade dabei zusieht, wie ihr in Ostdeutschland das Fundament unter den Füßen wegbricht. Gewiss, die Linke hat den Wiedereinzug in den Bundestag geschafft und kann auf einen Mitgliederzuwachs verweisen. Zwei Drittel der Mitglieder seien seit 2021 eingetreten, schreibt Wolf, das komme einer „Neugründung von unten nahe“. Allerdings ist diese Beobachtung betriebsblind. Sie übersieht, dass dort, wo die Partei einst ihre stärksten Wurzeln hatte, längst andere das Sagen haben. Und sie ignoriert, dass die neue Galionsfigur dieser vermeintlich ostdeutschen Erneuerung – Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek – bis 2023 Landesvorsitzende der Linken in Niedersachsen war. Auch hier stimmt der Mythos der ostdeutschen Linken nicht so richtig. Verschwinden der Stammgebiete https://patrick-pehl. de/blog/sommerverheissung-vergaenglichkeit-staedtischer-gefuehle-flirt-berlin-sommer-romantik/ In Marzahn-Hellersdorf, jenem Berliner Bezirk, den PDS und später die Linke jahrzehntelang mit haushohen Mehrheiten direkt gewonnen hatten, steht heute die AfD als Sieger da. In Lichtenberg, wo Gesine... --- > Unkonventionelle Fotografie im politischen Journalismus durchbricht Standard-Motive. Wie Fotografen aus der Musikbranche Fachmedien zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. - Published: 2025-07-24 - Modified: 2025-07-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/mit-fotojournalismus-politik-interessant-rahmen/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Texte - Schlagwörter: Berlin, Fotografie, Journalismus, Medien, Medien Machen, Politik, Politische Kommunikation, politische Kultur, Regierungsviertel Politiker haben ein Bild von sich und eine Vorstellung, wie sie wirken wollen – als Journalist ist das nicht immer zu durchbrechen. Mit interessanten Fotos kann man aber eine relevante journalistische Geschichte erzählen und eine Schere zwischen Text und fotografischem Subtext gezielt nutzen. So kann Journalismus Relevanz jenseits der Sehgewohnheiten erzeugen. Ein Politiker vor grauer Steinwand – kennt jeder. Aber ein Verteidigungsminister, der verteidigt? Ein Hero-Shot, der Persönlichkeit zeigt statt Amtswürde? Für meine „Spitzengespräche“-Reihe arbeite ich bewusst mit Max Hartmann, einem Fotografen, der normalerweise Musiker auf Konzerttouren mit Zehntausenden Live-Besuchern begleitet. Diese unkonventionelle Herangehensweise bricht Sehgewohnheiten und schafft Aufmerksamkeit. Johannes Steiniger (CDU) im Kunstwerk „Tunnel“ von der Berliner Künstlerin Gunda Förster. Bild-Text-Schere als journalistisches Instrument Die Diskrepanz zwischen Pose und Realität wird zur Nachricht. Mit einer geschickten Wahl der Bildunterschrift lässt sich eine bewusste Bild-Text-Schere nutzen, um zu markieren, wie sich ein Akteur gern zeigt – aber vielleicht hinter der Kamera eigentlich war. Diese Spannung zwischen visueller Inszenierung und textlicher Einordnung schafft journalistische Mehrwerte jenseits reiner Illustration. Medien brauchen Alleinstellungsmerkmale Zum Beispiel behandeln agrarpolitische Interviews meist fachspezifische Themen wie die Zuckersteuer oder Pflanzenschutzmittel. Doch das Fachgebiet ist breiter: Lohnpolitik betrifft landwirtschaftliche Unternehmer genauso wie die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Die visuellen Zugänge zu diesen komplexen Materien sind jedoch beschränkt, während sich die medialen Darstellungskonventionen in immer engeren Bahnen bewegen und dabei die spezifischen Anforderungen politischer Kommunikation nur unzureichend abbilden. Klassische Motive wären Abgeordnete auf Traktoren oder bei Stalleinweihungen – generische Bilder für spitze Themengebiete. Dirk Wiese in... --- - Published: 2025-07-14 - Modified: 2025-07-14 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/moenche-muessen-im-erzbistum-berlin-weichen/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe - Schlagwörter: Berlin, Berlin im Wandel, Berlin-Mitte, Hauptstadt, Kultur, römische Kirche, Urbane Romantik Bekanntlich wuchs ich in Berlin auf und habe auch einige Orte, die mir etwas bedeuten. Viele sind schon längst verschwunden oder haben an Bedeutung verloren – so ist das KaDeWe von gar keinem Interesse mehr für mich, aber der Alexanderplatz, liebevoll schlicht Alex genannt, hat enorm an Bedeutung gewonnen. Das Katharinenstift in der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg verschwindet. Verschwinden durch Verkauf. Ein Ort, der mir immer schon bewusst war und dann zeitweise auch sehr viel Raum in meinem Alltag eingenommen hatte, ist das Ensemble um das Katharinen-Stift in der Greifswalder Straße. Eine kleine unscheinbare Kirche, einst mit dem Namen St. Gertrud und heute unter Mater Dolorosa firmierend, versteckt hinter einer Hausreihe von Arbeiterwohnungen in der Greifswalder Straße. Man kann die güldenen, in einem Bogen angebrachten Buchstaben gut von der Straßenbahn aus sehen. Dieser Ort verschwindet. Das habe ich vor einigen Wochen bei einer Maiandacht erzählt bekommen und war erschüttert, wie das passieren kann. Das Erzbistum Berlin hat den Verkauf des 1896 errichteten historistisch-neugotischen Klosterkomplexes an eine private Kunsthochschule beschlossen. Wie hoch der Verkaufspreis ist, ist nicht bekannt, aber die Kirche selbst verschwindet. Damit auch ein kultureller Raum. Ich kann durchaus verstehen, dass hier auch wirtschaftliche Belange eine Rolle spielen und der Erhalt vielleicht unwirtschaftlich ist. Allerdings ist die Kritik an der römischen Kirche vor allem kapitalistischer Natur und besonders im Osten von Berlin ist die Vergangenheit von einem hoffnungsvollen Überstehen solcher Belange gekennzeichnet. Die Kirche in Ost-Berlin war immer schon mit Hoffnung, Trost aber auch kämpferischer Überwindung verknüpft. Enteignung... --- - Published: 2025-07-08 - Modified: 2025-07-11 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/schlachthof-theater-an-der-spree/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Kolumne, Texte, Verlagskolumne - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Brecht, Bundestag, Hauptstadt, Kultur, Politik, Regierungsviertel, Schiffbauerdamm-Theater, Theater, zehn117 Es ist ein Dienstagabend in Berlin. In einem altehrwürdigen Haus an der Spree wird ein Theaterstück dargeboten, das die Wirtschaftskrise der Dreißigerjahre und die Funktionsweise von Wettbewerb und komplexe Warentermingschäfte beschreibt, das elende Dasein einfacher Arbeiter in der Fleischindustrie von Chicago, um den Wohlstand der Arbeitgeber zu mehren. Ein Kartell, das sich durch Gier auflöst, wird gezeigt. Heute würde man es wohl mit einem großen Lebensmitteleinzelhändler und einem genossenschaftlichen Zulieferer beschreiben. Im Publikum soll Rolf Mützenich gesessen haben. „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ zieht das mutige Publikum an. Drei Tage später verkündet die Mindestlohnkommission den unpolitischen Mindestlohn, der unter 15 Euro bleibt. Einen Tag später sagt ein Politiker , dass man von 15 Euro nicht leben könne, aber 15 Euro für die Unternehmer zu viel seien. Würde man mehr zahlen, würden einfache Lumpen nur zweieinhalb Monate im Jahr arbeiten statt dreien – lässt sich deduzieren. Die Realität übertrifft die Satire: Während auf der Bühne die Kapitalisten von einst ihr Spiel treiben, vollzieht sich wenige Kilometer entfernt dasselbe Theater in parlamentarischen Kommissionen. Die Mechanismen bleiben dieselben, nur die Kostüme haben sich gewandelt. Währenddessen vergnügten sich einige hundert Meter flussabwärts, vorbei an dem Haus, in dem der Mindestlohn verkündet werden wird, beim Sommerfest der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dieser Artikel erschien zuerst in der Agrarzeitung 27. 2025. --- - Published: 2025-06-10 - Modified: 2025-06-10 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/digitale-souveraenitaet-externe-beratung-interne-schwaeche/ - Kategorien: Journalistische Texte, Texte - Schlagwörter: Berateraffäre, Berlin, Bundesregierung, Bundestag, Digitale Souveränität, Digitales, Essay, Hauptstadt, Journalismus, Politik, Regierung, Staat, Staatsmodernisierung, Untersuchungsausschuss, Verwaltung, zehn117 Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium offenbart strukturelle Defizite deutscher Digitalpolitik. Externe Abhängigkeiten bedrohen staatliche Handlungsfähigkeit. Deutschland muss digitale Souveränität zur Staatsräson erklären. Hinweis: Dieser Text wurde 2020 verfasst. Die Bundesrepublik steht vor einer historischen Entscheidung. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Berateraffäre hat seine Arbeit beendet und strukturelle Probleme deutscher Digitalpolitik offengelegt. Was als Skandal um Millionenhonorare begann, entpuppt sich als Symptom einer fundamentalen Krise staatlicher Handlungsfähigkeit. Deutsche Behörden sind abhängig von amerikanischen Cloud-Diensten, kritische Infrastrukturen werden von ausländischen Unternehmen kontrolliert, strategische Entscheidungen fallen in Konzernzentralen. Die Zeit für halbherzige Reformen ist abgelaufen. Staat entmündigt sich Das Verteidigungsministerium unter Ursula von der Leyen hat staatliche Selbstentmündigung dokumentiert. Zwischen 2014 und 2018 flossen über 200 Millionen Euro an externe Berater, vornehmlich an McKinsey und Accenture. Diese entwickelten nicht nur Strategiepapiere, sondern gestalteten die Digitalisierung der Bundeswehr mit. Staatssekretärin Katrin Suder, eine ehemalige McKinsey-Partnerin, etablierte ein System, in dem strategische Entscheidungen von ausländischen Unternehmensberatungen getroffen wurden. Die Berateraffäre ist das Menetekel einer Entwicklung, die die staatliche Handlungsfähigkeit im digitalen Zeitalter fundamental bedroht. Wenn amerikanische Berater die Cybersicherheitsstrategie der Bundeswehr mitentwickeln, wenn kritisches Wissen nur bei externen Dienstleistern liegt, wenn demokratische Kontrolle durch gelöschte Handydaten vereitelt wird - dann steht mehr auf dem Spiel als Steuergelder. Souveränität im Digitalzeitalter neu denken Digitale Souveränität ist keine Modeerscheinung der Technologiepolitik, sondern eine verfassungsrechtliche Notwendigkeit. Der Staat kann seine Grundfunktionen nur erfüllen, wenn er über die digitalen Mittel verfügt, die er dafür benötigt. Diese Erkenntnis setzt sich in der politischen Klasse nur langsam durch, obwohl die Abhängigkeiten täglich wachsen.... --- > Auf dem Außenwirtschaftstag präsentierten sich CDU/CSU-Minister ungewöhnlich einig. Statt Ampel-Chaos nun „Politik aus einem Guss“ – ein Signal für eine neue Ära der Kohärenz, Pragmatismus und fachlich fundierter Agrarpolitik. - Published: 2025-06-06 - Modified: 2025-07-25 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/jetzt-regiert-das-wir-die-geschlossenheit-in-der-regierung-merz/ - Kategorien: Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte Der Weltsaal des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt in Berlin hat schon viele denkwürdige Auftritte erlebt. Doch was sich am Dienstag beim 11. Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft abspielte, war bemerkenswert: Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) agierten mit einer Geschlossenheit, die nach vier Jahren Ampel-Chaos fast schon irritiert. Nur einen Monat nach Friedrich Merz' schwieriger Kanzlerwahl zeigten beide Minister eine Kohärenz in ihren Aussagen, die ziemlich frappierend ist. „Politik aus einem Guss“ war nicht nur ein Schlagwort in den letzten Tagen – es war das Programm. Wadephuls Verständnis des neueren Begriffs Geoökonomie und Rainers Exportstrategie verzahnten sich ziemlich gut. Vom Zollstreit mit den USA über Handelsabkommen mit Indien und Thailand bis zur Ukraine-Unterstützung findet sich kein Widerspruch und auch keine Relativierung. Der verzahnte Ansatz alles mit eigenen Interessen zu betrachten ist nicht neu, aber zeigt einen Dominanzanspruch, der vielen in Deutschland und Europa gefallen dürfte. Kontrast zum Ampel-Chaos Wer die vergangenen Jahre verfolgt hat, reibt sich vermutlich die Augen, denn in der 20. Legislaturperiode unter Bundeskanzler a. D. Olaf Scholz (SPD) prägten öffentliche Querelen das Bild – selbst zwischen Ministern mit gleichem Parteibuch gab es Stress. Wenngleich dieses Bild des inneren Gegeneinander vor allem Minister mit Grünen-Parteibuch prägten. Erinnerungen werden wach an den Agrardieseleklat im Winter 2023/2024, als Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Rückvergütung für Landwirte einfach mit dem Finanzminister Christian Lindner (FDP) „ausdealte“, während Cem Özdemir (Grüne) als Landwirtschaftsminister hilflos zusehen musste. Es war ein Faux-Pas, der sich zu einem Protestteppich ausbreitete. Oder ein anderes... --- > Als exklusiver Blick hinter die Kulissen verkauft, aber es entpuppt sich als Polit-Entertainment im Serienformat. Die fünfteilige Reihe „Inside CDU“ im ZDF zeigt weniger den inneren Zustand der CDU – und mehr den des Hauptstadtjournalismus. - Published: 2025-06-01 - Modified: 2025-06-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/inside-cdu-im-zdf-hofbericht-statt-dokumentation-medienkritik-medien/ - Kategorien: Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Medien, Politik, Regierungsviertel, zehn117 Das ZDF bewirbt seine Dokumentarserie als exklusiven Einblick in die CDU. Tatsächlich zeigt „Inside CDU" jedoch, wie öffentlich-rechtlicher Rundfunk zur Imagepflege einer Partei wird – und dabei seinen kritischen Auftrag verfehlt. Das ZDF bewirbt seine fünfteilige Dokumentarserie „Inside CDU“ als exklusiven Einblick in „einen der außergewöhnlichsten Wahlkämpfe der vergangenen Jahrzehnte“. Was die Zuschauer jedoch zu sehen bekommen, ist weniger eine kritische Dokumentation des politischen Prozesses als vielmehr eine aufwendig produzierte Imagekampagne, die die Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Das Keyvisual der Serie verrät mehr über ihre Intention als jeder Pressetext. Düster-dramatische Farben, mystischer Nebel und eine Personenkomposition, die eher an ein Krimi-Drama erinnert als an eine sachliche Politikdokumentation. Die visuelle Sprache orientiert sich unverkennbar an Serien wie „House of Cards“ – Fiktion und abzubildende Realität verschwimmen zu einem ästhetisierten Politainment-Produkt. Diese Inszenierungsstrategie durchzieht die gesamte Serie. CDU-Politiker Thorsten Frei joggt vor sechs Uhr morgens durch Berlin, vorbei an den Symbolen der Hauptstadt und begleitet von Sicherheitspersonal. Das ist keine authentische Dokumentation eines Tagesablaufs. Das ist kalkulierte Imagearbeit. Die Kamera wird zum Komplizen bei der Konstruktion heroischer Narrative: Der läuternde Politiker, die kämpferische junge Abgeordnete, der mächtige Strippenzieher im Hintergrund. Eine intrikate Choreografie der Macht. Embedded Journalism als Methode der Unkritik Das zentrale Problem von Inside CDU liegt in der vollständigen Aufgabe journalistischer Distanz. Die Filmemacher Steffen Haug und Denise Jacobs haben sich so tief in die Strukturen der CDU einbetten lassen, dass sie zu Chronisten statt zu Analytikern wurden. Vertrauliche Strategiemeetings, Morgenbriefings auf höchster Ebene,... --- > Ferenc Molnárs Liliom entfaltet in Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble eine berührende Kraft: Ein gescheiterter Gauner, metaphysische Tiefe und ein Theaterabend, der Hoffnung schenkt. Die neue Übersetzung von Terézia Mora bringt das Stück sprachlich ins Heute. - Published: 2025-05-28 - Modified: 2025-07-24 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/liliom-ein-gauner-im-fegefeuer-berliner-ensemble-kolumne/ - Kategorien: Kolumne, Pehls Meinung, Texte, Textgewebe, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Lili Epply, Schiffbauerdamm-Theater, Soziale Betrachtung, Theater, Theaterstück Ferenc Molnárs „Liliom“ am Berliner Ensemble berührt das Herz und wirft zugleich gewichtige Fragen auf. Manchmal sitzt man im Theater und denkt: Das kann doch nicht wahr sein. Ein Karussell-Ausrufer aus Budapest, geboren Ende der 1880er, gestorben 1909, rührt einen zu Tränen. Liliom heißt er, ein Gauner mit großen Augen und noch größeren Träumen. Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble macht aus Ferenc Molnárs Vorstadtlegende einen Abend, der unter die Haut geht. document. addEventListener("DOMContentLoaded", function { var player = document. getElementById("player-6887f91b2381a"); podlovePlayerCache. add(,"outlet":"https:\/\/patrick-pehl. de\/wp-content\/plugins\/podlove-web-player\/web-player\/share. html","sharePlaytime":true},"related-episodes":{"source":"disabled","value":null},"version":5,"theme":{"tokens":{"brand":"#006969","brandDark":"#006969","brandDarkest":"#000","brandLightest":"#F8F32B","shadeDark":"#807E7C","shadeBase":"#807E7C","contrast":"#000","alt":"#fff"},"fonts":{"ci":{"name":"Poppins","family":,"src":,"weight":800},"regular":{"name":"regular","family":,"src":,"weight":300},"bold":{"name":"bold","family":,"src":,"weight":700}}},"base":"https:\/\/patrick-pehl. de\/wp-content\/plugins\/podlove-web-player\/web-player\/"}}]); podlovePlayer(player, "http://patrick-pehl-lesung-theather-liliom-2024", "https://patrick-pehl. de/wp-json/podlove-web-player/shortcode/config/default/theme/standard-gelb-schwarz"). then(function { player && player. classList. remove("podlove-web-player-loading"); }); }); Dabei fängt alles harmlos an. Rosa Licht taucht das Neue Haus am Schiffbauerdamm in Zuckerwatte-Atmosphäre, während Kyrre Kvam live musiziert und gleichzeitig eine rätselhafte Figur namens Linzmann spielt. Eine ausführlichere Betrachtung der metaphysischen Dimensionen dieses Stücks findet sich an anderer Stelle – doch schon in den ersten Minuten wird klar: Hier geht es um mehr als Rummelplatz-Romantik. Rosa Träume, harte Realität Liliom verliert seinen Job. Für ein Mädchen namens Julie, 18 Jahre alt, schwanger nach zwei Monaten Liebe. Jannik Mühlenweg spielt ihn als zerrissenen Mann zwischen Zärtlichkeit und Gewalt, Lili Epply verkörpert eine Julie, die mehr versteht als sie sagt. Die Zahl sechzehn zieht sich durchs Stück. Der rote Faden: Ein Habenichts mit seesackgroßer Tasche voller Nichts will für sein ungeborenes Kind sorgen. Endre Závoczki heißt er mit bürgerlichem Namen, „mütterlicherseits“, wie er betont. Ein Bastard also, aufgewachsen ohne jemanden, der ihm zeigt, wie man anständig lebt. Dies ist ein Detail,... --- > Kritik zu „Liliom“ am Berliner Ensemble: Christina Tscharyiskis Inszenierung offenbart metaphysische Tiefe, Fegefeuerästhetik und religiöse Motive. Eine Neuübersetzung von Terézia Mora bringt Molnárs Klassiker ins Jetzt. - Published: 2025-05-26 - Modified: 2025-05-30 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kritik-zu-liliom-von-ferenc-molnar-berliner-ensemble-2024/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Theater Kann ein Gewalttäter erlöst werden? Ferenc Molnárs „Liliom“ stellt diese existenzielle Frage mit katholischer Metaphysik und Rummelplatz-Romantik. Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble verwandelt das Jenseits in rosa Pastelltöne und macht aus Kyrre Kvam einen modernen Charon. Ein Stück über zweite Chancen in Zeiten, wo Berliner Theater um ihre Existenz bangen müssen. Ferenc Molnárs Liliom kehrt zurück nach Berlin, ein Jahrhundert nach dem Berthold Brecht das Theater hier revolutionierte. Im Neuen Haus des Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm verwandelt Regisseurin Christina Tscharyiski die ungarische Vorstadtlegende von 1909 in eine intensive Betrachtung über Schuld, Vergebung und die Möglichkeit menschlicher Wandlung. Jannik Mühlenweg, der den namensgebenden Liliom darbietet, ist ihr hier durch Wandelbarkeit und Rohheit im Spiel ein hilfreiches Werkzeug. document. addEventListener("DOMContentLoaded", function { var player = document. getElementById("player-6887f91b245c5"); podlovePlayerCache. add(,"outlet":"https:\/\/patrick-pehl. de\/wp-content\/plugins\/podlove-web-player\/web-player\/share. html","sharePlaytime":true},"related-episodes":{"source":"disabled","value":null},"version":5,"theme":{"tokens":{"brand":"#006969","brandDark":"#006969","brandDarkest":"#000","brandLightest":"#F8F32B","shadeDark":"#807E7C","shadeBase":"#807E7C","contrast":"#000","alt":"#fff"},"fonts":{"ci":{"name":"Poppins","family":,"src":,"weight":800},"regular":{"name":"regular","family":,"src":,"weight":300},"bold":{"name":"bold","family":,"src":,"weight":700}}},"base":"https:\/\/patrick-pehl. de\/wp-content\/plugins\/podlove-web-player\/web-player\/"}}]); podlovePlayer(player, "http://patrick-pehl-lesung-theather-liliom-2024", "https://patrick-pehl. de/wp-json/podlove-web-player/shortcode/config/default/theme/standard-gelb-schwarz"). then(function { player && player. classList. remove("podlove-web-player-loading"); }); }); Die 110-minütige pausenlose Aufführung, die am 5. Dezember 2024 Premiere feierte, entstammt einer Epoche des Friedens – 37 Jahre waren seit der deutschen Reichsgründung 1871/72 vergangen, Wien war diplomatisches Weltzentrum der Donaumonarchie. Molnár schreibt aus einer Zeit, die noch nichts ahnt vom Leid, das fünf Jahre später vom Balkan ausgehen wird. Anatomie eines Habenichts Liliom – sein bürgerlicher Name Endre Závoczki kommt erst im Jenseits zur Sprache, „mütterlicherseits“, wie er präzisiert – ist ein Bastard ohne Ordnung. Niemand hat ihm gezeigt, wie man anständig lebt: Pass beantragen, Quittungen sortieren, einen Hausstand führen. Als Frau Muskát ihn rauswirft, steht nur eine seesackgroße Tasche da, die »auch noch... --- - Published: 2025-05-12 - Modified: 2025-05-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/papa-leone-der-prunk-kehrt-zurueck/ - Kategorien: Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe - Schlagwörter: katholische Kirche, Papst, Papstwahl, römische Kirche Während unser Abendessen köchelte, wurde Geschichte geschrieben: Nach nur einem Tag Konklave wählten die Kardinäle Leo XIV. zum Papst. Der erste Amerikaner auf dem Stuhl Petri, ein Augustiner aus Chicago mit Peru-Erfahrung. Passt er zu meiner Vision vom „Prunk-Papst"? Die ersten Zeichen sind vielversprechend. Ich musste schmunzeln. Nicht nur, weil ich vor wenigen Tagen noch provokant „PRUNK GESUCHT! “ gefordert hatte. Sondern auch wegen der Geschwindigkeit: Selbst die katholische Kirche, die Institution ohne FOMO, war nach nur einem Tag fertig. Ich schrieb schnell auf X: „Weißer Rauch. In dieser schnelllebigen Mediengesellschaft braucht selbst das Konklave nur einen Tag. Nicht mal mehr die haben Zeit, um sich Zeit zu nehmen. “ Chicago meets Rom – Der Löwe ist gelandet Das Schicksal zeigt Humor: Ein Amerikaner wird Papst – ausgerechnet aus einem Land, das von Protestanten gegründet wurde. Ein Mann aus Chicago, der Stadt, die ich gerne mit „Mafia und Techno Beats" assoziiere. Aber keine Sorge vor puritanischer Arbeitsmoral: Robert Francis Prevost ist Augustiner. Und die Augustiner sind bekannt für Freude und Gemeinschaft, für Dialog und – wie man in Bayern sagen würde – Zünftigkeit. Als ich vor einigen Monaten durch Berlin schlenderte, sah ich die Suppenküche der Augustiner. Prunk trifft Punk, dachte ich damals schon. Genau diese Balance hatte ich mir gewünscht: Nach außen die Symbole der Kontinuität, nach innen das Herz für die Gestrandeten. Während das Abendessen auf unserem Herd vor sich hin köchelte und ich mit meiner Lebensgefährtin auf dem Sofa herumfläzte, explodierten meine Kurznachrichten: „WEISS! " – „das... --- - Published: 2025-05-07 - Modified: 2025-05-08 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/papstwahl-prunk-gesucht/ - Kategorien: Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, katholische Kirche, Kultur, Meinung, Religion, römische Kirche, Urbane Romantik Das Konklave findet im Vatikan statt. Es versammeln sich die rot-gewandeten Kardinäle mit großen Siegelringen, Pektoralen und in Chorklamotte im ewigen Rom, um hinter verschlossenen Türen. Sie wollen den neuen Stellvertreter Christi küren. Der bisherige Papst ist am Ostermontag 2025 aus der Welt geschieden und wurde bereits mit allem gebührenden Pomp der Weltkirche in Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Allenthalben Frauen sich Gazetten und Leute: wer wird neuer Papst? Das wissen wir schlicht nicht. Aber wir wissen was der neue Papst für einer sein soll. Während die Kardinäle in ihren scharlachroten Roben durch die Gänge des Vatikans rauschen und miteinander in geheimnisvollen Konsultationen verstrickt sind, fragt man sich unweigerlich: Was braucht die Kirche heute? Welcher Mann soll den Fischerring am Finger tragen und die Sancta Sedes durch die stürmischen Gewässer des 21. Jahrhunderts navigieren? Prunk nach außen, Punk nach innen Die römisch-katholische Kirche steht vor einem fundamentalen Dilemma, das mir in einer heiteren Runde mit Freunden bewusst wurde, als wir über kirchliche Belange diskutierten. Die Institution gleicht in vielem einem DDR-Spießer mit seinem biederen Esprit – einer, der auf blitzblanke Fenster und gut gebügelte Oberhemden Wert legt, sich das hochwertige Sakko gönnt und sein Auto jeden Sonntag poliert. Doch derselbe Mann fährt am Wochenende selbstverständlich zum FKK-Strand und besucht das progressive Theater. Tradition nach außen und Punk nach innen – genau das braucht die Kirche heute mehr denn je! Der Zugang zum Vatikan ist exklusiv und traditionell. Der neue Papst muss verstehen, dass die Menschheitsfamilie im Jahr 2025 nach Beständigkeit... --- - Published: 2025-05-06 - Modified: 2025-05-06 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/merz-machtverlust-eine-politische-zaesur/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Medien, Politik, Regierungsviertel, zehn117 Um 11:07 Uhr fiel der Satz, der in die Geschichte eingehen wird: "Der Abgeordnete Friedrich Merz hat die erforderliche Mehrheit nicht erreicht. " Mit diesen Worten konstatierte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) das beispiellose Scheitern eines Kanzlerkandidaten im ersten Wahlgang. Merz steht nun entblößt da – ein Parteivorsitzender ohne Amt und ohne Macht. Erst gestern übergab er den Fraktionsvorsitz an den machtbewussten Jens Spahn (CDU), ein Schachzug, der sich als fatale Fehlkalkulation erwiesen hat. Das Bild des gescheiterten Aspiranten entbehrt nicht einer bitteren historischen Ironie. In den intrikaten Machtverhältnissen der Unionsfraktion hat sich Merz verzockt. Sein Kulturkampf ist in seiner Nicht-Wahl am heutigen Vormittag kulminiert. Die illustre Zeugenschaft – Merkel beobachtet das Debakel Auf den Tribünen des Reichstags, wo sich die politische Elite unter strengster Selektion – ein Journalist pro Medienhaus – versammelt hatte, saß ausgerechnet jene Frau, die vor zwei Jahrzehnten Merz' politischen Aufstieg jäh beendete: Altkanzlerin Angela Merkel (CDU), die dem Ereignis von den Sedilien des Plenarsaals beiwohnte. Neben ihr der Doyen des diplomatischen Korps, Erzbischof Nikola Eterović, Vertreter des vakanten Heiligen Stuhls. Eine illustrere Zeugenschaft für dieses Debakel hätte sich nicht finden können. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 310 Ja-Stimmen bei 307 Nein-Stimmen – sechs Stimmen fehlten zur Kanzlermehrheit. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD verfügt eigentlich über 328 Sitze. Ein arithmetisches Rätsel, das auf interne Verwerfungen hindeutet. Der ewige Verlierer – Merz' Niederlagenserie Es ist ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Noch nie scheiterte ein Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang. Für Merz ist es die Fortsetzung... --- - Published: 2025-05-02 - Modified: 2025-05-08 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/requiem-fuer-eine-kirche-st-hedwigskathedrale-berlin/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Berlin-Mitte, Hauptstadt, katholische Kirche, Kultur, Regierungsviertel, St. Hedwigskathedrale, Urbane Romantik, zehn117 Die St. Hedwigskathedrale öffnete am 1. Mai, dem Fest des heiligen Joseph des Arbeiters (seit 70 Jahren), ihre Pforten für das Pontifikalrequiem des verstorbenen Papstes Franziskus. Die Feierlichkeit fand nur Tage nach dem exklusiven Requiem der Bischofskonferenz statt, das der gewöhnliche Gläubige lediglich aus der Ferne bestaunen durfte. Mir ist das Gotteshaus sehr wichtig und im Innern klaffte während des Pontifikalrequiems in der St. Hedwigskathedrale in Berlin-Mitte eine trübselige Leere, obwohl zahlreiche Plätze geladene Gäste reserviert waren. Das zeigt die wohl verdient schwindende Relevanz der römischen Kirche – des Heiligen – in unserer suchenden Gesellschaft. Kirche übersieht einfache Leute https://patrick-pehl. de/blog/papstwahl-prunk-gesucht/ Selbst der angekündigte Kultursenator Joe Chiallo glänzte durch Abwesenheit. Wie nun klar ist vermutlich weil er einen Tag später von seinem Amt zurück getreten ist. Während hastig rekrutierte Lückenfüller von den hinteren Reihen nach vorn beordert wurden, um für den Livestream den Anschein einer vollen Kathedrale udn damit von Akzeptanz udn Relevanz zu wahren. Die Zuspätkommer erschienen mit jener Nonchalance ihrer sozialen Stellung – darunter ein augenscheinlich wohlsituierter junger Mann mit ordinärer Sonnenbrille. Er wurde anders als ein einfach aussehender Jungen in Adidas-Trainingsanzug von einem Platzanweiser zum Sitz geführt. Am Portal stand derweil jener Jugendliche in Adidas-Trainingsjacke, dessen andächtige Haltung von tieferer Verbundenheit zeugte und später sogar mit nacktem Knie auf dem Steinboden kniete, um seine Anbetung auszudrücken. Der neuerdings angeheuerte Sicherheitsdienst entschied, den vermögenden Spätankömmling zu geleiten, während der schlicht gekleidete Bengel ohne Sitzgelegenheit und Kniebank ausharren sollte. Ständig erreichbare Arbeiter Dreimal durchbrach das Läuten von Mobiltelefonen die... --- - Published: 2025-04-29 - Modified: 2025-05-08 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/requiem-fuer-einen-pontifex/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, katholische Kirche, Kultur, Medien, Meinung, Pehls Meinung, Politik, Regierungsviertel, St. Hedwigskathedrale, zehn117 Berlin, Unter den Linden. Die Frühlingssonne legt einen goldenen Schimmer über die Prachtstraße, während die Wärme den Asphalt zum Flimmern bringt. Die umliegenden Straßen sind menschenleer, abgeriegelt von Polizeibeamten, die zu allem bereit schienen. Die St. Hedwigskathedrale erhebt sich in majestätischer Isolation, während der übliche Großstadtlärm im Schatten der Staatsoper verstummt. Nur eine einzelne Limousine darf in der Zufahrtsstraße verweilen – der Wagen des apostolischen Nuntius mit dem Kennzeichen „0-10“, ein Diplomatenkennzeichen mit der Bedeutung von Goldbeschlag. Ich hatte das Glück bei diesem bedeutenden Termin eingeladen zu sein. Im Inneren der frisch restaurierten Kathedrale – ein Raum von kühlem Weiß mit schwarzen Applikationen – versammelte sich heute Vormittag das Who-is-Who der deutschen Politik. Währenddessen war die Stadt ausgeladen, und um das zu unterstreichen standen Absperrgitter um das Areal, bewacht von einer Hundertschaft von Polizisten mit gepanzertem Gefangentransportfahrzeug und martialisch auf die Prachtmeile platzierten Polizeiwannen. Das Pontifikalrequiem für Papst Franziskus wurde zur Bühne eines doppelten Schauspiels: der Trauer um einen Pontifex und der lautlosen Staffelübergabe der Macht. Bundespräsident Steinmeier, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, der designierte Kanzler Friedrich Merz – in wenigen Tagen wird er vereidigt – bildeten nur die Spitze des Prominenteneisbergs. https://patrick-pehl. de/blog/papstwahl-prunk-gesucht/ Der noch-Oppositionsführer Merz legte einen Auftritt hin, der nicht großmannssüchtiger hätte sein können. Platziert neben der zweiten Frau im Staate, der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, schien er bereits seine künftige Rolle zu antizipieren. Klöckner hingegen wusste zwar ebenfalls um ihre Wirkung, trat jedoch weitaus besonnener auf. Der Bundespräsident indes hielt sich zurück - eine selbstauferlegte Zurückhaltung, die im Kontrast... --- - Published: 2025-04-25 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/die-unbeholfenen-von-berlin-mitte/ - Kategorien: Allgemein Nach der Bundestagswahl strömen sie wieder in die Hauptstadt: Neulinge im Politikbetrieb. 230 frischgebackene Abgeordnete und ihre Mitarbeiter bevölkern das Regierungsviertel. Mit Idealismus im Gepäck und ohne Kenntnis der ungeschriebenen Regeln stürzen sie sich in den parlamentarischen Alltag – während die alten Hasen wissen, wie das Spiel gespielt wird. Alle erfahrenen Abgeordneten ähneln einander in der Beherrschung jenes subtilen Machtspiels, das sich Politik nennt – jeder unerfahrene Neuling tappt auf seine eigene Weise im Dunkeln der ungeschriebenen Gesetze. Das Regierungsviertel in Berlin-Mitte hat sich gehäutet. Nach der Bundestagswahl vom vergangenen Februar sind sie wieder eingezogen, die Neuen, die Unverbrauchten, die Ungeschliffenen. Neustart im Regierungsviertel Neue bevölkern nun den Reichstag, die Nebengebäude und die Straßen im Regierungsviertel. Mit ihnen kommen Mitarbeiter, Referenten, wissenschaftliche Hilfskräfte – ein Schwarm von Neuankömmlingen, die das System noch nicht kennen und die das System noch nicht kennt. Sie arbeiten nicht nur in Bundestagsbüros, sondern auch in Verbänden, Stiftungen und Denkfabriken. Man erkennt sie sofort. Zwischen Brandenburger Tor und Unter den Linden, in der schmucklosen U5, stieg sie ein: Ende zwanzig, in einer dunkelgrünen Funktionsjacke mit rot-weißem Emblem am Ärmel. Ihre Devianz ist schwer zu übersehen – sie steht ratlos vor der U5-Netzspinne, ihre Schuhe glänzen noch vom Fabrikwachs, die Brillengestelle sind für Berlin-Mitte einen Ticken zu lame. Der Gürtel an ihrer schlichten schwarzen Hose folgt dem Dresscode konservativer Kreise: Eine gebogene Linie mit einem Querbalken, zusammen ein stilisiertes A – jenes Symbol, das Zugehörigkeit signalisiert. Die zu breiten und flachen Brillenränder umrahmen einen Blick, der die... --- > Was kann man vom klassischen Tanz lernen, wenn man Politik verstehen will? Koalitionsverhandlungen gleichen einer Choreographie. Die Hauptstadt gesehen durchs Tanztheater. - Published: 2025-04-08 - Modified: 2025-04-08 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/politik-als-choreografie/ - Kategorien: Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Kultur, Politik, Politikbeobachtung, Regierung, Regierungsviertel, zehn117 Die Bühnen der Stadt besuche ich bekanntlich gern, normalerweise jedoch eher das Sprechtheater, doch aus persönlichen Umständen heraus habe ich ein Interesse am klassischen Tanz, also Ballett, hervorgebracht. Nun schaue ich mit meinem noch ungeschulten Auge in die Tanzwelt und Choreographien, Gepflogenheiten wie fachlichen Eigenheiten hinein und entdecke durchaus interessante Parallelen zu meinem Alltag als Journalist in der Hauptstadt. Es wird in der der Hauptstadt gerade mal wieder viel getanzt und getänzelt. Die Hinterbänkler im Bundestag warten auf Regieanweisungen, während seit den Wahlen am 23. Februar dieses Jahres Union, also CDU und CSU, sowie die SPD ihr altbekanntes Pas-de-Deux aufführen – jenen Paartanz, der zur „GroKo-Regierungsbildung“ führen soll. und wenn man genau hinsieht, findet man in diesem politischen Schauspiel Muster des klassischen Balletts – diese Parallele war mir noch nicht ganz bewusst, aber sie ist interessant. Die Traversée der Sondierungsprofis Was im Ballett die Traversée ist – eine diagonale Bewegung, bei der die Tänzer nacheinander die Bühne durchqueren – findet in der Politik ihre Entsprechung im Stellungskrieg der Generalsekretäre und Parteigranden, die ihre Fraktionsgeschäftsführer, gewogene Abgeordnete und Staatssekretäre vorgeschickt, um den medialen Raum für die eigentlichen Entscheider zu bereiten. Sie tanzen ihre Choreografie, indem sie einen flüchtigen Satz für die Morgenmagazine fallen lassen, eine gezielte Indiskretion beim Hintergrundgespräch einbinden oder einen vermeintlich spontanen Talkshowauftritt bestreiten. Wie das Corps-de-Ballet – diese Gruppe von Ensembletänzern – bereiten diese Vorgeschickten den Auftritt der Parteichefs vor. Sie machen all die Arbeit, die das tanzende Milieu lebendig macht und den strukturellen Rahmen für die Solisten... --- > Friedrich Merz ist der älteste Kanzler-Aspirant nach Konrad Adenauer. Er hat kaum Erfahrung in der modernen Politik – versteht er die Probleme des Landes noch? - Published: 2025-04-04 - Modified: 2025-03-31 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/der-ueberalterte-newcomer-friedrich-merz-cdu/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, CDU, Hauptstadt, Kultur, Kulturpolitik, Medien, Politik, Staat, Theater Kann ein fast Siebzigjähriger die Geschicke des Landes leiten und die Probleme der Menschen verstehen? Mit 69 Jahren steht Friedrich Merz an der Schwelle zum Kanzleramt – ein Mann ohne Regierungserfahrung, der älter ist als fast alle seine Vorgänger. Ausgerechnet der Westen, der einst über greise Sowjetführer spottete, setzt nun auf einen politischen Rentner ohne Exekutiverfahrung. In wenigen Wochen dürfte Friedrich Merz Bundeskanzler werden. Der 69-jährige CDU-Politiker, der nach zwanzigjähriger politischer Abstinenz zurückkehrte, führte die Union zum Wahlsieg am 23. Februar 2025. Während die intrikaten Koalitionsverhandlungen mit der SPD laufen, bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Ist ein überalterter Polit-Rückkehrer ohne Regierungserfahrung die richtige Wahl für Deutschlands Zukunft? „Wer zu spät kommt, den belohnt zuweilen die Geschichte. Doch kann auch des Alters Weisheit in Torheit umschlagen, wenn sie auf Erfahrung pocht, die keine mehr ist,“ warnte einst Bertolt Brecht. Das Alter der anderen Nach Konrad Adenauer wäre Merz der zweitälteste Kanzler bei Amtsantritt in der Geschichte der Bundesrepublik, aber nicht nur der alten wie der wiedervereinigten Bundesrepublik, sondern auch der DDR und der oft als besonders alt empfundenen Moskowiter KP-Vorsitzenden: Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland: Konrad Adenauer (CDU): 73 Jahre bei Amtsantritt, gestorben im Alter von 91 Jahren. Ludwig Erhard (CDU): 66 Jahre bei Amtsantritt, gestorben im Alter von 75 Jahren. Kurt Georg Kiesinger (CDU): 59 Jahre bei Amtsantritt, gestorben im Alter von 79 Jahren. Willy Brandt (SPD): 55 Jahre bei Amtsantritt, gestorben im Alter von 78 Jahren. Walter Scheel (FDP): 64 Jahre bei Amtsantritt (als geschäftsführender Bundeskanzler), gestorben im Alter von... --- > Wie Bürger dem Sparwahn der Berliner Politik (CDU und SPD) entgegentreten können. Der Eintritt in Fördervereine von Theatern und Kulturorten ist wichtiger denn je. - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-04-01 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/mein-kleiner-widerstand-gegen-berlins-kulturvernichtung-cdu-kai-wegners-kuerzungen/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, CDU, Hauptstadt, Kultur, Kulturpolitik, Medien, Politik, Theater Vor einigen Wochen habe ich mich entschlossen dem Freundeskreis des Berliner Ensemble beizutreten und dem Haus nicht nur durch ein Abo meine Zuneigung auszudrücken. Es war ein Abend, als ich noch etwas in der Zeitschrift Theater Heute blätterte und mich entschlossen zeigte. Ich tippte auf dem Display meines Tablets, weich gebettet auf Kissen im heimischen Schlafzimmer, auf der schwarz gestalteten Seite herum und schwupp, schon hatte mein Browser alle Daten automatisch ausgefüllt und ich übermütig auf „Mitglied werden" getippt. „Sie sind nun Mitglied des Freundeskreises des Berliner Ensemble. " stand unscheinbar, in winziger Schrift und etwas fehlplatziert auf meinem Endgerät. Ein Akt persönlicher Widersetzung gegen jene, die das kulturelle Rückgrat dieser Stadt zu brechen versuchen. Ein Schritt aus Notwendigkeit in Zeiten, da der hochgelobte Sparwille eines Kai Wegner (CDU) und seines Kultursenators Joe Chiallo (CDU) die städtischen Theater in existenzielle Unsicherheit stürzt. Wie ein russisches Sprichwort treffend sagt: „Unter einen liegenden Stein fließt nicht mal Wasser. " Wer nichts tut, wird auch nichts erreichen. Diese Volksweisheit mahnt, dass nur aktives Handeln Veränderung bewirkt. Die historischen Sünden der Berliner Kulturpolitik Die Kulturlandschaft dieser Stadt wird derzeit affiziert von einer Rotstiftpolitik, die erschreckend an jene Austeritätssaisons erinnert, die Berlin bereits einmal an den Rand der kulturellen Bedeutungslosigkeit drängten. Die Sparwutorgien des Wegner-Senats wirken wie ein Echo jener Sünden der 1990er Jahre. Damals verkaufte man in sträflichem Leichtsinn das Tafelsilber der Stadt: hunderttausende landeseigene Wohnungen, Energiewerke, Wasserversorgung – alles fiel der Privatisierungseuphorie zum Opfer. Der Drama-Schal des Berliner Ensemble begleitet mich manchmal auch... --- - Published: 2025-03-25 - Modified: 2025-03-25 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/parlamentarisches-neuland-konstituierende-sitzung-des-21-bundestags/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Kultur, Regierungsviertel, zehn117 An einem sonnigen Dienstagvormittag konstituierte sich heute der 21. Deutsche Bundestag. Julia Klöckner (CDU), die Erfinderin des Lebensministeriums, wurde zur neuen Bundestagspräsidentin gewählt. Sie kam als einfache Abgeordnete in einem Fahrzeug des Fahrdienstes und fuhr als protokollarisch zweite Person im Staat davon – eine Metamorphose im Herzen der Republik, vollzogen in wenigen feierlichen Stunden. Die Sitzung wurde vom Alterspräsidenten Gregor Gysi geleitet, der schon mehrfach seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte, dem Bundestag aber seit Jahrzehnten die Treue hält. Der 77-jährige Linken-Politiker gehört dem Parlament seit fast 31 Jahren an – länger als manche neue Abgeordnete alt sind. Selbst als der Autor dieser Zeilen noch nicht geboren war, saß Gysi bereits als Abgeordneter in der Volkskammer der DDR. Im März 1990, kurz vor dem Ende der DDR, begann seine parlamentarische Laufbahn, die ihn nun zum dienstältesten Parlamentarier und damit zum Alterspräsidenten machte. Der 21. Deutsche Bundestag ist noch frisch, wie eine schraffe Schrippe, die noch auskühlen muss. Die Abgeordneten kennen sich noch nicht richtig, 230 neue Parlamentarier sind im hohen Haus angekommen und es formt sich zu insgesamt 630 Abgeordneten – ein neues Orchester, das seine Instrumente erst stimmen muss, während das Publikum schon ungeduldig mit den Programmheften raschelt. Der alte Gysi Gregor Gysi, der eigentlich bloß bei seinem Nachnamen bekannt ist und zwischen Marxismus und Marketingweisheit, zwischen Tradition und Transzendenz umher wandert, nutzte sein Podium. Er wollte den Anwesenden wohl ins Gewissen reden. Das Land, sagte er, sei unser letzter Rohstoff, und die Bäume darauf hätten wir „bisher... --- > Das 500-Milliarden-Finanzpaket verspricht Investitionen in Infrastruktur, wird aber die Erwartungen der Bürger enttäuschen. Föderale Strukturen, kommunale Eigenanteile und Umsetzungshürden verhindern schnelle, sichtbare Verbesserungen. - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-24 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/warum-das-schuldenpaket-die-buerger-enttaeuschen-wird/ - Kategorien: Journalistische Texte, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Meinung, Pehls Meinung, Politik, Regierung, Regierungsviertel, zehn117 Es klingt beeindruckend: 500 Milliarden Euro für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur, verteilt über zwölf Jahre. Das jüngst zwischen Union, SPD und Grünen ausgehandelte Finanzpaket – in der öffentlichen Debatte oft auch als „Schuldenpaket“ bezeichnet – stellt zweifellos einen signifikanten Schritt dar, um den massiven Investitionsstau in Deutschland zu adressieren. Die Intention ist lobenswert, die Summe beachtlich – und dennoch bedarf es einer differenzierten Betrachtung der zu erwartenden Wirkungen. Grundsätzlich sind solche Investitionen zu begrüßen. Der Abbau des Investitionsstaus in der öffentlichen Infrastruktur ist dringend notwendig und die Bereitstellung erheblicher finanzieller Mittel ein positiver Ansatz. Doch zwischen wohlklingenden Ankündigungen und realen Verbesserungen im Alltag der Menschen klafft eine Lücke, die in den nächsten Jahren zu erheblichen Frustrationen führen könnte. Diskrepanz zwischen Bürgererwartungen und föderaler Realität „Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! “ mahnte einst Bertolt Brecht in seinem Gedicht "An die Nachgeborenen", das er im dänischen Exil als Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit verfasste. Diese Worte gewinnen im Kontext der aktuellen Debatte über das Finanzpaket eine beunruhigende Aktualität. Während wir über die imposante Summe von 500 Milliarden Euro debattieren, schweigen wir allzu oft über die strukturellen Defizite, die selbst mit dieser enormen Investition nicht zu beheben sein werden. Donnerwetter! 500 Milliarden Euro – und doch wird es nicht reichen. In einem Beitrag des Nachrichtensenders N-TV wurden kürzlich Menschen in Baden-Württemberg nach ihrer Einschätzung zum geplanten Finanzpaket befragt. Ihre Antworten offenbarten eine... --- - Published: 2025-03-14 - Modified: 2025-03-20 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/erzaehlzyklus-modernes-dating-berlin-geschichte-der-weg-zu-ihr/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe - Schlagwörter: Berlin, Berlin-Mitte, Dating, Erzählung, Erzählzyklus, Großstadt, Großstadtidylle, Kultur, Moderne, Prosa, Urbane Romantik In der Zeit der leisen Straßen, als die Fenster der vielen Wohnungen verhangen sind, streift er sich das Jackett über. Die Büros haben sich gerade erst geleert, die letzte Straßenbahn des Berufsverkehrs ist verklungen. Er bückt sich zu seinen Schnürschuhen, zieht die dünnen, runden Senkel etwas fester als gewöhnlich. Die braunen Bänder gleiten durch die Metallösen, ihre gewachste Oberfläche glänzt matt im Flurlicht. Der Trenchcoat fällt schwer übers blaue Piqué-Hemd. Der matte, feste Stoff schmiegt sich warm an seine Haut, der Haifischkragen liegt fast heraus fordernd um den Hals des Trägers. Seine Finger gleiten über den weißen Schal, diesen letzten Schutz gegen die meteorologische Kälte. Ihre Nachricht: „Hey, das Meeting dauert noch ein bisschen. Ich bin noch in der VTC mit meinem Kollegen, aber später ist gut. Ich freue mich. “ Im Flur wirft die moderne Ikonographie im schwarzen Holzrahmen einen goldenen Schimmer an die Wand – ein letzter vertrauter Anblick, bevor er die Tür einfach hinter sich zuziehen wird. Seit Jahren hat er dieses feine Gewebe in sich gewebt, Masche um Masche, ein schützendes Netz gegen zu tiefe Berührungen. Ein unsichtbares Kunstwerk aus Vorsicht und Zurückhaltung, dessen Struktur nur er kennt – oder zu kennen glaubt. Die Treppe hinunter, durch den Hausflur, dessen nackte Stufen jeden seiner Schritte in harten Echos zurückwerfen, als würde das Gebäude seine Bewegungen kommentieren. Die breite Straße öffnet sich vor ihm wie ein grauer Fluss aus Beton – eine Schneise der Geschichte, auf der einst Staatsfeierlichkeiten die Orden klimpern ließen wie metallene Palettenkleider. Die... --- > Deutschland muss nach dieser Wahl 2025 grundlegende Beziehungsfragen klären. Staatsreform muss her: Föderalismus, Verschuldung und EU-Verhältnis. Eine Reform für den Staat ist nötig, um Akzeptanz zu sichern und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. - Published: 2025-02-28 - Modified: 2025-02-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/beziehungsfrage-staatsreform-nach-der-wahl-kolumne-politik/ - Kategorien: Allgemein, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Politik, Regierungsviertel, Staat, zehn117 Deutschland muss sich nach der Wahl neu verhandeln. Über 60 Millionen Deutsche im Staat waren aufgerufen, nicht nur Abgeordnete zu wählen. Die Bundestagswahl war der Passierschein für eine grundlegende Neuausrichtung des Staatswesens. Die Beziehungen in Staatsverschuldung, Finanzarchitektur, Infrastrukturaufgaben, Regelung des Verhältnisses von Bund und Ländern sowie das Verhältnis zur EU und deren Außen- und Handelspolitik müssen geklärt werden. Die Illusion von Merkels Alternativlosigkeit ist zerbrochen. Der Kitt vergangener Koalitionen, das einst reichlich vorhandene Geld – weg. Stattdessen treten ideologische Bruchlinien und weltanschauliche Differenzen zutage. Die Schuldenbremse eleviert mit voller Härte. Die Länder und Kommunen dürfen sich nicht mehr verschulden. Sie liegen entblößt und beinahe nackt da, unfähig die hässlichen Stellen an sich zu verdecken – geschunden von jedem neuen Finanzausgleich, unfähig nur die letzten Fetzen Würde für ihre schutzbedürftigen Bürger zu bewahren. Welches Verhältnis wollen wir zwischen Bund und Ländern? Wie positionieren wir uns zur Europäischen Union? Sind Staatsschulden Sünde oder Gestaltungsinstrument? Sie liegen entblößt und beinahe nackt da, unfähig die hässlichen Stellen an sich zu verdecken – geschunden von jedem neuen Finanzausgleich, unfähig nur die letzten Fetzen Würde für ihre schutzbedürftigen Bürger zu bewahren. Geld bestimmt Politik Eine fundamentale Staatsreform wird zur Überlebensfrage gesellschaftlicher Akzeptanz. Politische Systeme der Nachkriegszeit haben ausgedient. Klimawandel, technologische Disruption und Verschiebungen auf dem Kontinent erfordern radikale Anpassungen. Bei CDU und CSU herrscht Paradoxie. Das Festbeißen an der Schuldenbremse kollidiert mit der Suche nach Auswegen in Sondervermögen. Staat braucht Reform Die institutionelle Zerfaserung des Landes manifestiert sich als Krisensymptom. Ein Geflecht aus Gremien und Entitäten... --- > Ein Standbild aus der ARD-Doku Die Vertrauensfrage zeigt Christian Lindner (FDP) in seiner Parteizentrale. Unsere Bildanalyse enthüllt, wie Raumgestaltung als Machtsymbol dient – minimalistisch, strategisch, ohne Parteisymbole. Ein Blick hinter die Inszenierung. - Published: 2025-02-15 - Modified: 2025-02-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/christian-lindner-arbeitsplatz-spitzenpolitiker-schreibtsich-analyse-bildanalyse-politik-und-arbeit/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Analyse, Berlin, Betrachtung, Bundestag, FDP, Hauptstadt, Parteien, Politik, Politikbeobachtung, Regierung, Regierungsviertel, Soziale Betrachtung, zehn117 Ein Standbild aus Stephan Lambys ARD-Dokumentation Die Vertrauensfrage – Wer kann Deutschland regieren? zeigt den FDP-Chef Christian Lindner in seinem Büro. Aufgenommen zwischen der Bundestagswahl 2025 und der Vertrauensfrage im Dezember 2024, gibt es Einblick in eine bewusst reduzierte Inszenierung: keine Parteisymbole, kein persönlicher Bezug – nur die Ästhetik kontrollierter Autorität. Der Raum präsentiert sich in der Dokumentation dem Betrachter als eine Art Altarraum politischer Macht – ein ziemlich sorgfältig choreografierter Ort, der in seiner Gestaltung transformation klassischer Politikinszenierung offenbart. Die Abwesenheit althergebrachter Herrschaftssymbole wie Flaggen, Porträts oder Parteiembleme schafft dabei einen zumindest bemerkenswerten Bedeutungsraum, der sich erst in der detaillierten Analyse erschließt. Modernität statt Machtsymbolik – FDP-Chef Christian Lindner in seinem Büro. Der höhenverstellbare Schreibtisch und die nüchterne Einrichtung brechen mit Politiker-Klischees. Parteifahnen oder Politikerfotos? Fehlanzeige. Raumkonzeption als politisches Statement Die architektonische Disposition des Büros folgt einer präzisen Dramaturgie: Der freistehende, elektrisch höhenverstellbare Schreibtisch fungiert als zentraler Bedeutungsträger einer zeitgenössischen Arbeitsphilosophie – anders als es etwa Friedrich Merz an seinem Büroarbeitsplatz tut. Seine Positionierung im Raum – frei umschreitbar und flexibel nutzbar – suggeriert eine Führungspersönlichkeit, die sich den Paradigmen moderner Arbeitswelten nicht nur anpasst, sondern diese aktiv verkörpert. In der Peripherie des Raums entwickelt sich eine subtile Dialektik zwischen klassischen und progressiven Elementen: Ein traditioneller Chefsessel aus schwarzem Leder tritt in Dialog mit minimalistischem Mobiliar. Die trapezförmige Nische, akzentuiert durch ein abstraktes Kunstwerk in Blautönen mit reliefartiger Struktur, schafft einen quasi-sakralen Raum innerhalb des Büros. Symboliken der Moderne Die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes beschränkt sich auf das Essentielle:... --- > Ein Blick hinter die Kulissen: Die Doku „Die Vertrauensfrage“ zeigt Friedrich Merz an seinem Schreibtisch – inszeniert und symbolträchtig. Merz' Büro ist weniger Arbeitsplatz als Bühne einer anachronistischen Vorstellung von Politik. Was verraten seine Bürogestaltung und Details über sein Selbstbild? Eine Analyse politischer Ästhetik. - Published: 2025-02-13 - Modified: 2025-02-15 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/friedrich-merz-arbeitsplatz-spitzenpolitiker-schreibtisch-analyse-bildanalyse-politik-und-arbeit/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Analyse, Berlin, Betrachtung, Bundestag, Friedrich Merz, Hauptstadt, Politik, Politikbeobachtung, Regierungsviertel, Soziale Betrachtung, zehn117 Am Dienstag legte Stephan Lamby mit seiner Dokumentation „Die Vertrauensfrage“ wieder ein Meisterwerk vor. Darin wird über die entscheidenden Tage und Stunden gesprochen, die zur Vertrauensfrage am 16. Dezember 2024 geführt haben. Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP war gescheitert. Sehr interessant fand ich aber einen Randaspekt, der zwar zentral und präsent gezeigt wurde, aber keine weitere Betrachtung mehr fand: Die Arbeitsplätze und Inszenierungen der Spitzenpolitiker. Ganz besonders sticht die Inszenierung der Arbeitsorte des CDU-Vorsitzenden und Union-Fraktionschefs Friedrich Merz hervor. Der ARD-Dokumentarfilm ist also auch in einer Betrachtung der Metaebene interessant. Betrachten wir dies genauer. Was sieht man also? Friedrich Merz selbst am Tisch Friedrich Merz sitzt in der Mitte des Bildes und inszeniert sich in einer Arbeitspose mit einem einzelnen Blatt Papier, welches er an der oberen rechten Ecke zu sich neigt. Er hat einen unifarbenen blauen Anzug an, dazu ein glattgebügeltes weißes Hemd mit Kentkragen und eine hellblaue Krawatte mit dünnem Rautenmuster. Seine Hemdmanschetten sind einfach, ohne Umschlag und Manschettenknöpfe – ein Detail, das zur gewollt nüchternen Gesamterscheinung passt. Merz will einer sein, der etwas wegarbeitet. Auffällig ist die schwarze Brille mit schmalen Bügeln, die er nicht ständig trägt und die hier möglicherweise bewusst als Accessoire der konzentrierten Arbeit aufgesetzt ward. Zwischen Nobelleuchte, Montblanc-Fässchen und Massenware-Büroausstattung inszeniert sich der CDU-Chef Merz als fleißiger Parlamentarier. Zentraler Punkt: Schreibtisch Der Arbeitsplatz wird von einer massiven und glattpolierten Granitplatte dominiert. Der Tisch steht mit einer der kurzen Seiten an einer Außenwand mit Fenster, während sich auf der gegenüberliegenden Seite ein... --- > Wie Olaf Scholz im Bundestag mit einer „EILT“-Mappe Medien und Öffentlichkeit lenkt: Eine Analyse der politischen Inszenierung, ihrer Symbolik und Wirkung. Verwaltungsmacht als Botschaft – echt oder Kalkül? - Published: 2025-02-11 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/olaf-scholz-geheime-mappe-berlin-bundestag-medienkritik-der-bundeskanzler-inszeniert-sich/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Beobachtung, Berlin, Bundestag, Dramaturgie, Hauptstadt, Macht, Medien, Medien Machen, Politik, Politikbeobachtung, Regierung, Regierungsviertel, zehn117 Die Generaldebatte läuft im Bundestag, die Regierung ist gescheitert. Olaf Scholz – er blättert, liest und verwaltet. Eine buttergelbe Mappe mit rotem Streifen, fett gedruckt: EILT. Genau platziert, ein Zeichen von dringlicher Bedeutsamkeit, von sorgsamer Kontrolle. Während andere reden, handelt er, der Kanzler – so die Botschaft. Ist das aber echte Führungsstärke oder einfach Inszenierung? Der Bundeskanzler im Aktenstaub, ein Bild der Beständigkeit? Es ist ein frostiger Dienstagmorgen im Februar. Draußen hat die Nacht gefrorene Pfützen hinterlassen, kontinentale Kaltluft hält Berlin im Griff. Keine Sonne durchbricht den grauen Himmel über der Hauptstadt. Im Plenarsaal des Bundestages spiegelt sich diese Kälte in der Farbgebung wider: Grau in Grau, unterbrochen nur vom Anthrazit des Rednerpults und der Regierungsbank - die charakteristische Architektur des parlamentarischen Raums. Um 9 Uhr beginnt die Generaldebatte am letzten Sitzungstag dieser vorzeitig endenden Legislaturperiode. Bundeskanzler Olaf Scholz tritt ans Rednerpult, hält seine Rede, sachlich, konzentriert, mit der ihm eigenen Routine. Nach seiner kämpferisch gehaltenen Rede kehrt er zurück zur Regierungsbank. Dort wird ihm einige Momente später, als wäre es von einem Requisten geschickt arrangiert, die Mappe mit dem roten Diagonalstreifen gereicht. Der rote Diagonalstreifen ist das formale Kennzeichen vertraulicher – als geheim eingestufter – Regierungsdokumente. Es eilt heute Heute trägt die Mappe eine zusätzliche Markierung, denn mit einer Büroklammer ist ein weißer Zettel daran befestigt, darauf in rotem Rahmen in Versalien das Wort „EILT“. Offenbar ist das eine Ergänzung des gewohnten Erscheinungsbildes des Bundeskanzlers Olaf Scholz. Seit Beginn seiner Amtszeit lässt Scholz das Bild des verwaltenden Machers von... --- > Wie „Brain Rot“-Content auf Social Media trendet: Diskurs-Entwertung, Entertainer-Politiker und ausgehölte Debatten – Phänomen im Wahlkampf 2025. - Published: 2025-02-08 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/politik-ist-brain-rot-politische-kommunikation-2025/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Medien Machen, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Content, Hauptstadt, Kommunikation, Politik, Politikbeobachtung, Politische Kommunikation, Regierungsviertel, Social Media Die Politik soll sich um die Lösung der Probleme der Menschen kümmern und das Leben im Auftrag der Wähler verbessern. Das ist das Versprechen der arbeitsteiligen Gesellschaft. Aber beschleicht Sie auch das dumpfe Gefühl, dass die Politik zu selbst-referenziell ist und sich nicht um die Aufmerksamkeit für Probleme und deren Lösungen kümmert? Das Phänomen wird gerade unter dem Schlagwort „Brain Rot“, also einem verfaulten Hirn, besprochen. Der Begriff „Brain Rot“ ist in aller Munde. Wie t-online analysiert, beschreibt dieses digitale Phänomen, wie Menschen stundenlang scheinbar sinnlose, sich wiederholende Inhalte konsumieren – ein Verhalten, das mittlerweile auch die politische Kommunikation erfasst hat. Diese Art von Content führt zu einer „Gehirnzersetzung durch Langeweile”, die paradoxerweise suchtartig nach immer mehr belanglosen Inhalten dürstet. Von diesem Phänomen als solchem berichtete vor einigen Wochen der Funk-Youtuber aus Sachsen-Anhalt Alexander Prinz. Die inhaltliche Tiefe ist dabei so seicht wie eine Pfütze im Sommer, nachdem eine angefangene Flasche Wasser auf den Berliner Gehweg gefallen ist. In den letzten Wochen des eilig anberaumten Bundestagswahlkampfs 2025 offenbart sich, wie dieses Phänomen die politische Kommunikation transformiert. Die Entwicklung kumuliert zu einer Kohäsion von Beliebigkeit, die den demokratischen Diskurs zu ersticken droht. Der aktuelle Wahlkampf liefert eine Fülle von Beispielen für diese neue Form der politischen Kommunikation. Besonders bezeichnend ist die Social-Media-Präsenz etablierter Politiker: Gregor Gysi etwa präsentiert sich in einem Video, bei dem im Hintergrund Parteimitglieder in skurrilen Kostümen tanzen – ein Content-Stück bar jeder politischen Aussage. In einem anderen Post zeigt er ein altes Foto mit eingegipsten Händen aus... --- > Die Ukraine setzt auf ihre Rohstoffe, um ihre geopolitische Bedeutung zu steigern und Sicherheitsgarantien von der EU und Donald Trump zu bekommen. Der strategische Einsatz von Bodenschätzen könnte das Land auf neue wirtschaftliche Perspektiven bringen. - Published: 2025-02-05 - Modified: 2025-03-03 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/ukraine-rohstoffe-fuer-den-sieg-geopolitische-bedeutung-neue-wirtschaftliche-perspektiven-ihk-konferenz-in-berlin-2024/ - Kategorien: Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Analyse, Berlin, Ressourcen, Rohstoffe, Ukraine Die Ukraine positioniert ihre Rohstoffvorkommen als strategischen Hebel im geopolitischen Kräftemessen. Ein durchdachtes Konzept verbindet Investitionen, militärische Sicherheit und industrielle Entwicklung – mit dem Ziel, die historische Position als reiner Rohstofflieferant zu überwinden. Am 11. Dezember 2024 hatte ich die Gelegenheit, bei einer Konferenz des Ost-Ausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) in erster Reihe dabei zu sein. Bei dieser hochrangig besetzten Veranstaltung sprach der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) nahm an einer Diskussionsrunde teil und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal war persönlich vor Ort. Was ich dort erlebte, war ein früher Blick auf die strategische Ausrichtung der ukrainischen Rohstoffpolitik, die nun, wenige Monate später, durch die kürzlichen Äußerungen von US-Präsident Donald J. Trump wieder in den Fokus de Interesses rückt. Der Vorschlag von Trump Anfang Februar 2025, Militärhilfe mit Rohstofflieferungen zu verknüpfen, basiert auf einer Initiative, die Kiew bereits im Herbst 2023 unterbreitet hatte – das wird derzeit unter dem Schlagwort „Rohstoffdeal“ berichtet. Diese strategische Ausrichtung folgt aber einer klaren wirtschaftspolitischen Logik. Tradition als Rohstofflieferant Die Ukraine verfügt über eine gewisse Tradition als Rohstoffexporteur. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion basierte die Wirtschaft des Landes hauptsächlich auf dem Export von Rohstoffen und einfachen Industrieprodukten – vor allem der Begriff Kornkammer der Sowjetunion war geläufig. Diese Konstellation führte zur Entstehung einer einflussreichen Oligarchie, deren Vermögen primär auf der Kontrolle von Bergbau- und Metallurgiebetrieben basierte. Das Metallurgische Kombinat Asow-Stahl in Mariupol entwickelte sich zum Symbol dieser ressourcenbasierten Wirtschaftsordnung des Flächenlandes. https://patrick-pehl. de/blog/kursk-wie-die-ukraine-russlands-tiefste-wunde-frontlinie-uboot-atom-uboot-militaer/ Insbesondere die östlichen Regionen Donezk und... --- > Union, Friedrich Merz, Opposition, Landwirtschaft, Agrarpolitik, Schaufensterantrag, Bundestag, politische Strategie, Wahlkampf, konservative Wende, politische Kommunikation. - Published: 2025-02-02 - Modified: 2025-07-11 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/merz-falsches-bauernspiel-leitartikel-agrarzeitung/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Verlagskolumne - Schlagwörter: Berlin, Hauptstadt, Meinung, Politik, Regierungsviertel, zehn117 Die Union probt den Ausbruch – mit großen Gesten, kleinen Chancen und einem agrarpolitischen Schaufensterantrag. Friedrich Merz, einst aus dem Amt gedrängt, formt die Partei nun nach seinem Bild. Während die Bauern Substanz fordern, erstickt das Parlament in Inszenierung. Ein konservativer Monolith wächst – und mit ihm die Frage: Wer bleibt auf der Strecke? Die Union nutzt die verbleibende Parlamentszeit für Initiativen, die keine Chance mehr auf Umsetzung haben. Die Union probt den Ausbruch aus der Opposition. Friedrich Merz, im dritten Anlauf zum Parteiführer neuen Typs avanciert, formt die Partei nach seinem Bild – ein spätes Echo jenes Machtwillens, der ihn vor zwanzig Jahren aus dem Amt des Fraktionschefs schob. Mit der „großen und gewaltigen Idee“, Bundeskanzler zu werden, nimmt Merz – gleich einem Thälmannschen Revolutionär – die Leiden seiner Partei und die Enttäuschung seiner potenziellen Wähler billigend in Kauf. Die Sache ist seine Sache – und schließlich größer. Das erklärt die Dynamik dieser Tage: In der letzten regulären Sitzungswoche – viele andere wurden auf Betreiben der Union gestrichen – erreicht ein hastig aufgewärmter Parteitagsbeschluss als 10-Punkte-Plan zur Landwirtschaft das Parlament. Ausgerechnet jene Fraktion, die der Ampel stets legislative Hauruck-Aktionen vorwarf, verfällt nun selbst in hektischen Aktionismus. Während die Union beim Energiegesetz den Konsens sucht, präsentiert sie der Landwirtschaft einen Schaufensterantrag im Wahlkampf. Die Bauern haben in den vergangenen Monaten unmissverständlich demonstriert: Sie erwarten Substanz statt Symbolik, verlässliche Partner statt politischer Hausierer mit taubem Korn im Beutel. Die Landwirtschaft ächzt unter Klimawandel, Biodiversitätsverlust und ökonomischem Druck. Diese Herausforderungen verlangen mehr... --- > Die CDU steht vor einer Richtungsentscheidung: Liberale gegen Konservative, alte Merkel-Loyalisten gegen den neuen Machtzirkel um Friedrich Merz. Die Gauly Advisors tauchen immer wider auf. Wer setzt sich durch? Und wohin steuert die Volkspartei? - Published: 2025-02-02 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/friedrich-merz-machtkampf-kulturkampf-in-der-cdu/ - Kategorien: Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Berlin-Mitte, Bundestag, Friedrich Merz, Hauptstadt, Parteien, Politik, Regierungsviertel, zehn117 Intrigen, Loyalitäten und ein Erbe, das die Partei spaltet: In der CDU tobt ein interner Machtkampf, der an die großen Schlachten der Vergangenheit erinnert. Während eine Gruppe das Erbe Angela Merkels verteidigt, drängt eine andere um die neue Gallionsfigur Friedrich Merz auf einen radikalen Kurswechsel. Im Zentrum: ein diskreter Strippenzieher mit besten Verbindungen – Bernhard Gauly. Er berät diskret, doch sein Einfluss reicht tief. Wer setzt sich durch? Und welche Richtung schlägt die CDU ein? Wer steuert die Partei in der Post-Merkel-Ära? Es ist ein vertrauliches Treffen in Berlin, und welches verschlossenen Türen ringen einflussreiche CDU-Strategen um die zukünftige Richtung der Partei. Argumente werden ins Feld geführt – es geht um mehr als bloße Strategie: Es geht um die Macht im Land. Ich habe die CDU in den Hochzeiten der Merkel-Jahre begleitet, die inneren Spannungen miterlebt. Die Gräben zwischen den Lagern sind tief, der Kampf um Einfluss tobt nun wieder im Verborgenen. Die Partei erneut am Scheideweg. Wer setzt sich durch? Und welche Rolle spielt ein Mann, den kaum jemand so richtig kennt, aber alle fürchten? Inhalt Inhaltsverzeichnis Die zerrissene Volkspartei Der Niedergang einer politischen Institution vollzieht sich selten spektakulär. Meist beginnt er schleichend, manifestiert sich in scheinbar nebensächlichen Episoden, bis plötzlich das ganze Ausmaß der Erosion sichtbar wird. Die jüngste Abstimmungsniederlage der CDU im Bundestag – ihr „Zustrombegrenzungsgesetz" fand keine Mehrheit – ist solch ein Moment der Erkenntnis: Hier offenbart sich mehr als das taktische Scheitern eines überforderten Parteivorsitzenden. Es ist das Symptom einer tiefer liegenden Krise, die die... --- > Der Name „Kursk“ steht für Russlands Trauma – einst ein gesunkenes U-Boot, heute eine umkämpfte Grenzregion. Die Ukraine dringt in die Oblast vor und trifft Russland. Geschichte wiederholt sich nicht – warum dieser Name für etwas Großes steht. - Published: 2025-01-17 - Modified: 2025-06-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kursk-wie-die-ukraine-russlands-tiefste-wunde-frontlinie-uboot-atom-uboot-militaer/ - Kategorien: Journalistische Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Detail, Geschichte, Hauptstadt, Politik, Politikbeobachtung, Regierungsviertel, Russland, Staat, Zeitgeschichte August 2000, die Tragödie der „Kursk“ in der Barentssee prägt das kollektive Gedächtnis einer Generation. Heute, fast ein Vierteljahrhundert später, dringen ukrainische Verbände in die Oblast Kursk vor. Ein tödlicher Tanz der Atommächte und ein langjähriger Konflikt, der die russische Führung vor neue Herausforderungen stellt. Die Parallelen zwischen damals und heute zeigen die Verwundbarkeit russischer Macht. Der stahlgraue Himmel über der Barentssee verschmolz im August 2000 mit dem bleiernen Wasser zu einer undurchdringlichen Wand aus Dunst und Kälte. Die Fernsehbilder brannten sich ins kollektive Gedächtnis: Ein gespenstisches Blau-Grau, das die Tragödie der „Kursk" in surreale Ferne rückte, während die Nachrichten aus Wladiwostok wie Hammerschläge der Hilflosigkeit hallten. Der massive Rumpf des atomgetriebenen Stolzes der Nordmeerflotte, 154 Meter geballte sowjetische Ingenieurskunst, ruhte in der Tiefe wie ein gefallener Titan. Die Rettungsbojen auf der Wasseroberfläche markierten sein nasses Grab wie stumme Ankläger, während an Land die ersten Mütter um ihre Söhne zu weinen begannen. Die amerikanischen Hilfsangebote, mit hochmütiger Geste ausgeschlagen, schwebten wie ein zusätzlicher Schatten über der Szenerie. Das Überlegenheitsgefühl der einen, der verletzte Stolz der anderen – ein tödlicher Tanz der Atommächte, während unter der spiegelnden Oberfläche 118 Leben erloschen. Heute, fast ein Vierteljahrhundert später, dringen ukrainische Verbände in die Oblast Kursk vor. Der Name, der einst für maritimes Desaster stand, erfährt eine territoriale Neuinterpretation. Damals wie heute ringt die russische Führung mit dem Element der Durchdringung – seinerzeit war es das eisige Wasser der Barentssee, das unaufhaltsam in die Sektion 8 des U-Boots sickerte, heute sind es ukrainische Einheiten,... --- > Wie verändert sich Journalismus im digitalen Zeitalter? Ein Essay über die zentrale Rolle von Korrespondenten, die Bedeutung von Vor-Ort-Expertise und den Wandel medialer Funktionen. - Published: 2025-01-12 - Modified: 2025-04-01 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/korrespondenten-expertise-qualitaetsjournalismus-digitales-zeitalter/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Pehls Meinung, Texte - Schlagwörter: Hauptstadt, Journalismus, Medien, Medien Machen, Regierungsviertel Als BBC-Korrespondent Secunder Kermani im August 2021 vom chaotischen Abzug der NATO-Truppen aus Kabul berichtete, manifestierte sich ein fundamentaler Wandel in der Kriegsberichterstattung. Während Smartphone-Videos von verzweifelten Menschen am Flughafen viral gingen und soziale Medien mit Echtzeitberichten geflutet wurden, zeigte sich der besondere Wert journalistischer Vor-Ort-Präsenz. Die wenigen verbliebenen Korrespondenten in Kabul lieferten durch ihre persönlichen Kontakte und ihr tiefes Verständnis der Region jene Einordnung und Authentizität, die keine noch so schnelle digitale Nachrichtenkette ersetzen konnte. Sie verkörperten damit einen neuen Typ des Auslandsjournalismus: digital versiert, global vernetzt und dennoch – oder gerade deshalb – auf physische Präsenz und persönliche Expertise angewiesen. Neuordnung der Medienlandschaft In einer Zeit wie unserer, in der Informationen ubiquitär verfügbar sind und künstliche Intelligenz den Zugang zu Wissen demokratisiert, durchläuft der Journalismus einen fundamentalen Wandel. Die traditionelle Rolle der Medien als Gatekeeper des Wissens erodiert zugunsten einer neuen Funktionalität, die sich an den Bedürfnissen einer zunehmend vernetzten Gesellschaft orientieren muss. Globale Klasse als neue Realität Die „Globale Klasse“, wie sie der Medientheoretiker Michael Seemann beschreibt, charakterisiert sich durch ihre intensive Vernetzung, transnationalen Lebensstil und selbstverständliche Integration digitaler Technologien in ihren Alltag. Diese Gruppe hat die klassische Funktion der Medien als Vermittler von Herrschaftswissen obsolet gemacht, indem sie Informationen peer-to-peer teilt und verifiziert. In diesem Kontext müssen sich Medien neu definieren. Renaissance des Korrespondentenwesens Der Schlüssel zu dieser Transformation liegt in der Rückbesinnung auf fundamentale journalistische Tugenden bei gleichzeitiger Anpassung an die digitalen Realitäten. Zentral ist hierbei die Rolle der Korrespondenten, die als authentische Beobachter vor... --- > John F. Kennedys "Frage nicht was Dein Land für dich tun kann, sondern was Du für dein Land machen kannst" ist für Europäer wohl seltsam und ein Ausdruck egoistischer Gesellschaften. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/der-ueberfluessige-kennedy-und-sein-gemeinschafts-appell-eine-europaeische-kritik/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte - Schlagwörter: Beobachtung, Berlin, Geschichte, Gesellschaft, Ideologie, Nachdenken, Zeitgeschichte, Zitate Neulich bin ich mal wieder über das Zitat von John F. Kennedy gestoßen, man solle zunächst fragen was man für sein Land tun solle und nicht was das Land für einen selbst. Ich habe schon oft über diese Phrase nachgedacht und sie nie ganz verstanden. Sie transportiert aber ein mir fremdes Weltbild – sicher geht es bei näherer Betrachtung vielen Menschen so. Es gibt Sätze, die werden mit solcher Inbrunst zitiert, als hätte man das Evangelium der Demokratie entdeckt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst. ” In Festreden, politischen Manifesten und staatstragenden Sonntagsreden wird dieser Satz des verstorbenen US-Präsidenten john F. Kennedy wie ein Orakelspruch vorgetragen. Dabei steht man fassungslos daneben und fragt sich: Woher rührt diese andächtige Verehrung des Banalen? Wer wie ich in den 1990er Jahren in Ostberlin aufwuchs, kann über diese vermeintliche Erleuchtung nur befremdet den Kopf schütteln. Als wäre es eine epochemachende Erkenntnis, dass Menschen füreinander einstehen. Als bedürfte es erst der Mahnung eines Präsidenten, um die Selbstverständlichkeit des Miteinanders zu begreifen. Der pathetisch vorgetragene Appell hallt in unseren Ohren wie ein überflüssiges Echo längst gelebter Wirklichkeit. https://patrick-pehl. de/blog/polyester-im-plattenbau/ In der katholischen Kirchengemeinde, wo sich das Gemeindeleben in der Eucharistie als Gemeinschaft der Gläubigen in der Gemeinschaft als Teil der Weltkirche manifestiert, war die Sorge um den Nächsten keine präsidiale Direktive, sondern gelebter Alltag. Die katholische Soziallehre, die seit Generationen das Gemeinwohl als Richtschnur allen Handelns begreift, musste nicht erst von einem Staatsoberhaupt in... --- > Die deutsche Theaterlandschaft hat eine große Vielfalt: Von Berlin, über Görlitz bis Ulm erstrahlen große und kleine Bühnen. Ein persönlicher Blick auf die dezentrale Kulturwelt und eine Einladung zur Entdeckung der Theater vor der Haustür. - Published: 2025-01-02 - Modified: 2025-01-21 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/formationslichter-der-deutschen-theaterlandschaft-in-deutschland-grosse-kunst-auf-allen-buehnen/ - Kategorien: Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Theater - Schlagwörter: Ap­pell, Bahn, Bühne, Deutschland, Kultur, Kunst, Land, Pehls Meinung, Theater Bekannterweise bin ich gern im Theater, und das Haus, dem meine besondere Verbundenheit gilt, ist das Berliner Ensemble. Das ist Hochkultur auf allerhöchstem Niveau. Hier sind einige Schauspieler vereint, die wohl zu den Besten des gesamten deutschsprachigen Raumes zählen. Die Wahrhaftigkeit wird hier durch die Maske des Schauspiels enorm gut erzeugt. Doch während der Berliner Theaterhimmel von solch hellen Sternen erleuchtet wird, erstreckt sich das Firmament der deutschen Bühnenkunst weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus. Ein faszinierendes Geflecht aus Lichtern unterschiedlichster Intensität durchzieht das Land – ein komplexes System kultureller Leuchtfeuer, das es zu erkunden gilt. Theater im Land der Regionen Während die Flakscheinwerfer der Metropolen ihre dominanten Lichtkegel gen Himmel werfen, sind es die Formationslichter der regionalen Bühnen, die durch ihr koordiniertes Zusammenspiel erst die wahre Orientierung in der deutschen Theaterlandschaft ermöglichen. Sie bilden jene unverzichtbaren Referenzpunkte, ohne deren Präzision selbst die machtvollsten Leuchtfeuer der Großstädte im kulturellen Äther verblassen würden. https://patrick-pehl. de/blog/der-traum-ist-aus-klares-kaltes-wasser-fuer-die-kultur-in-berlin/ Diese Erkenntnis verdanke ich nicht zuletzt meiner Tätigkeit bei einem namhaften Verlag, in dem unter anderem die Theater heute oder die Opernwelt erscheinen. Ein Blick in diese Publikationen offenbart die erstaunliche Dichte des kulturellen Geflechts: Von Annaberg-Buchholz bis Kiel, von Görlitz bis Ulm erstreckt sich ein Netzwerk von Bühnen, deren künstlerische Strahlkraft sich keineswegs hinter den großen Häusern verstecken muss. Betrachtet man die aktuellen Spielpläne, so zeigt sich die beeindruckende Bandbreite: In Görlitz wird am Stadttheater der „Geizige“ nach Molière geboten, am Stadttheater Gießen erwacht Kästners „Fabian“ zum Leben, und in Ulm marschiert Brechts „Mutter... --- > KI revolutioniert die Arbeit, aber Bertolt Brechts Parabel über die Austauschbarkeit des Menschen behält Aktualität im Berliner Ensemble: „Mann ist Mann“ führt vor, wie ein Hafenarbeiter zur Soldatenmaschine wird. - Published: 2024-12-18 - Modified: 2025-01-21 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kollektiv-als-moderne-identitat-mann-ist-mann-berliner-ensemble/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Brecht, Hauptstadt, Individuum, Kollektiv, Krieg, Kultur, Schiffbauerdamm-Theater, Theater, Urbane Romantik Ein kleiner Fisch sollte es werden, ein Elefantengeschäft wurde daraus und am Ende steht die totale Transformation: Brechts mechanistische Verwandlung des Hafenarbeiters Galy Gay zum Soldaten der Kolonialmacht offenbart die Grausamkeit standardisierter Massenproduktion von Identitäten. Eine Analyse des fordistischen Menschen im militärischen Gewand. „Mann ist Mann“ im Berliner Ensemble. Gesellschaftliche Atomisierung und der Kult des Individuellen prägen unsere Gegenwart. Doch Bertolt Brechts »Mann ist Mann« hält uns auch fast 100 Jahre nach seiner Erstaufführung einen Spiegel vor, der die Austauschbarkeit unserer Identitäten reflektiert. Das Stück, oberflächlich die Geschichte von Galy Gay, der morgens einen kleinen Fisch kaufen will, mittags einen großen Elefanten hat und abends Angehöriger der Streitkräfte ist, bietet ein abstraktes Abbild unserer Formbarkeit durch gesellschaftliche Kräfte. Die Dialektik von Individuum und Kollektiv im Prisma der Austauschbarkeit Brechts Protagonist Galy Gay, brillant verkörpert von einer energischen Nele Trebs als verängstigten, bestimmten und zeitweise folgsamen Charakter, demonstriert paradigmatisch die Formbarkeit des Individuums durch kollektive Kräfte. Eine simple Blechmarke mit einer Nummer darauf verwandelt einen Packer in einen Soldaten - eine Metamorphose, die uns an die Macht offizieller Dokumente in unserer eigenen Realität erinnert, wo ein Pass zum Ausdruck der Individualität eines Menschen wird. https://patrick-pehl. de/blog/das-theater-letzte-bastion-der-sozialen-gleichheit/ Der Fordismus und die Mechanisierung der Menschlichkeit Die Kritik am Fordismus, jenem System der standardisierten Massenproduktion, das den Menschen zur austauschbaren Komponente degradiert, manifestiert sich in Brechts Darstellung der Armee. „Die Zeit der Unordnung ist vorbei, es ist Krieg! “ – dieser Ausruf im Stück markiert den Übergang von individueller Freiheit zu militärischer Gleichschaltung. Der... --- > Die St. Hedwigskathedrale in Berlin zeigt nach ihrer Wiedereröffnung ihre kontrovers diskutierte Neugestaltung. Zwischen modernem Design und echter Funktionalität. Es ist die Frage nach der Zukunft sakraler Architektur. - Published: 2024-12-04 - Modified: 2025-01-10 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/st-hedwigskathedrale-berlin-kontroverse-um-neugestaltung-verlust-von-identitaet-und-liturgischer-funktion-st-hedwig/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Architektur, Berlin, Berlin-Mitte, Design, Großstadtidylle, katholische Kirche, Kultur, Kunst, Ost-Berlin, St. Hedwigskathedrale Sechs Jahre lang war die St. Hedwigskathedrale, Berlins bedeutendster katholischer Sakralbau, hinter Bauzäunen verborgen. Was sich dahinter vollzog, war weit mehr als eine bloße Sanierung – es war eine radikale Neuinterpretation des Raumes, die nun, nach der feierlichen Wiedereröffnung zum Christkönigsfest, heftige Klimax einer Kontroverse ist. Der Umbau, der rund 60 Millionen Euro verschlang, hat einen Kirchenraum geschaffen, der die Gemeinde spaltet: Zwischen moderner Abstraktion und liturgischer Funktion, zwischen intellektuellem Anspruch und gelebter Spiritualität öffnet sich ein Graben, der Fragen nach dem Wesen sakraler Architektur im 21. Jahrhundert aufwirft. Die kürzlich zum Christkönigsfest wiedereröffnete St. Hedwigskathedrale in Berlin steht exemplarisch für ein tiefgreifendes Dilemma moderner Sakralarchitektur: den Konflikt zwischen zeitgenössischer Ästhetik und gelebter spiritueller Praxis. Die Neugestaltung des Kirchenraums offenbart dabei eine fundamentale Diskrepanz zwischen architektonischem Anspruch und liturgischer Realität, zwischen intellektueller Konzeption und praktischer Nutzbarkeit. Death of Detail als Verlust kultureller Identität Die neue Gestaltung der Kathedrale manifestiert sich in einer bemerkenswerten Reduktion, die als „Death of Detail“ bezeichnet werden kann. Was auf den ersten Blick als moderne Klarheit erscheinen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als problematische Nivellierung historisch gewachsener Bedeutungsschichten. Die ehemals charakteristische Gestaltung, die von der Geschichte der Berliner Katholiken und ihrer schlesischen Wurzeln zeugte, ist einer anonymen Glanzlosigkeit von Schwarz und Weiß gewichen. St. Hedwig nach Renovierung - Projektion der Zahlen des Liederanschlages Besonders augenfällig wird diese Transformation an den Fenstern: Der Versuch, einen „Sternenhimmel von Bethlehem“ zu kreieren, resultiert in einer Gestaltung, die ungewollt an simple Baumarktfolien erinnert. Während traditionell in Kirchenfenstern die Geschichten... --- > Frank Castorfs Inszenierung von Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun?“ am Berliner Ensemble spaltet die Gemüter. Eine Kritik über Konzeptkunst, die zur Publikumsverachtung wird, und die Frage, ob Theater noch für sein Publikum da ist. - Published: 2024-12-02 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/berliner-ensemble-frank-castorf-kleiner-mann-was-nun-fallada-kritik-konzeptkunst-und-publikumsverachtung/ - Kategorien: Journalistische Texte, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Bühne, Bühnenbild, Hauptstadt, Kritik, Kultur, Schiffbauerdamm-Theater, Theater, Theaterstück Nach Jahren an der Berliner Volksbühne, die er maßgeblich prägte, inszeniert Frank Castorf nun als eine Art Regie-Rentner an verschiedenen Gastbühnen. Diesmal hat es das Berliner Ensemble getroffen – eine Begegnung, die man dem Haus gerne erspart hätte. Es gibt diese Momente im Theater, in denen sich die Frage stellt: Wem dient diese Inszenierung eigentlich? Castorfs Interpretation von Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun? " am Berliner Ensemble liefert darauf eine eindeutige, wenn auch ernüchternde Antwort: Sich selbst. Die Tatsache, dass sich der Saal nach der Pause um etwa ein Fünftel leerte, spricht dabei eine deutliche Sprache. Ensemble Gefangene der Regie Vorweg muss gesagt werden: Auf der Bühne des Berliner Ensembles standen an diesem Abend exzellente Schauspieler, deren Können sich in anderen Produktionen des Hauses regelmäßig beweist. Die gleichen Darsteller, die hier durch Castorfs Inszenierung zum schieren Übermaß gezwungen wurden, zeigen in anderen Stücken auf derselben Bühne fein ziselierte Darstellungen mit präzisen, subtilen Gesten. Es ist die schmerzliche Erkenntnis dieses Abends, dass selbst die besten Schauspieler gegen eine verfehlte Regiekonzeption machtlos sind. Wenn der Regisseur es so will, bleibt auch dem versiertesten Darsteller nur die Überzeichnung – eine anspruchsvolle Aufgabe für das Ensemble, gewiss, aber eine letztlich fruchtlose. 1920 verfasste Fallada den Text in der Psychiatrie, unter Einfluss seiner Kokain - und Morphiumsucht. In einer marathonhaften Aufführung von fünf Stunden entfaltet sich ein Theaterabend, der die grundlegendsten Prinzipien der Bühnenkommunikation missachtet. Die fundamentale Verweigerung, Theatermikrofone zu nutzen, wäre dabei noch das geringste Übel – wenn denn wenigstens in Richtung... --- > Eine atmosphärische Erzählung über Einsamkeit im politischen Berlin. Tage zwischen Hauptbahnhof, Paul-Löbe-Haus und einer sterilen Wohnung. Eine Geschichte über Kälte, Präzision und die verborgene Menschlichkeit im politischen Getriebe. - Published: 2024-11-21 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/koordinaten-der-kaelte/ - Kategorien: Berliner Momente, Fiktion und Romantik, Kolumne, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Regierungsviertel, Reichstag, Urban, Urbane Romantik Der ICE fährt in das unterirdische Gewölbe des Berliner Hauptbahnhofs ein. Die Bremsen bringen ihn sanft und präzise zum Stehen. Die Türen öffnen sich, und der Zug entlässt seine menschliche Fracht auf den gefüllten Bahnsteig und auf den Granitplatten treffen Absätze mit einem verhallenden Geräusch auf. I. Sonntagabend, Hauptbahnhof Wie eine Insel in der Bewegung, die eleganten Schritte einer einzelnen Frau. Ihr Rollkoffer folgt, ein regelmäßiger Begleiter. Die Frau bewegt sich mit bedachter Routine zum Vorplatz, zu einer schwarzen Limousine mit einem Kennzeichen der Fahrbereitschaft – diskret, aber für Kenner eindeutig. Der Motor läuft bereits und der Fahrer wartet, warme Abgasschwaden steigen hinter dem polierten Wagen auf. Der Fahrer öffnet die Tür mit einer eingeübten Geste – kein gesprochener Gruß, nur eine technische Präzision, die den Übergang von der lärmenden Öffentlichkeit in die gepolsterte Stille des Fahrzeugs markiert. Die Tür schließt sich und die Außenwelt schiebt sich davon. Jede Ampel, jede Kreuzung sind weitere Koordinaten auf der vorgezeichneten Bahn zwischen den Planeten dieses einstudierten Getriebes. Die jährliche kontinentale Ostlage, eine Kaltluftadvektion, lässt im Winter kalte, trockene Luftmassen aus dem sibirischen Hochdruckgebiet nach Mitteleuropa strömen. Die kontinentale Kälte aus dem Osten hat Berlin erreicht. Diese Luftmasse stammt aus den Höhen des Polarmeers und dem arktischen Sibirien, sie kriecht über den harten Berliner Asphalt und schiebt sich zwischen den Häuserzeilen entlang. II. Die Wohnung Die Wohnung empfängt sie mit wohltemperierter Leblosigkeit. Ihre Schritte hallen durch die aufgeräumten Räume des renovierten Altbaus, während der Rollkoffer seinen Platz findet. Im Kühlschrank wartet ein hartes... --- > „Die schmutzigen Hände" am BE: Sartres Revolutionsdrama wird in präziser Raumchoreografie zum Gleichnis intellektueller Zerrissenheit. Ein rotierender Schwarzkubus verwandelt das postwendezeitliche Theater in geometrische Politik. - Published: 2024-11-15 - Modified: 2025-02-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/geometrie-des-zweifels-die-schmutzigen-haende-sartre-berliner-ensemble/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Bühne, Bühnenbild, Kultur, Kunst, Lili Epply, Ost-Berlin, Paul Zichner, Pauline Knof, Sartre, Schiffbauerdamm-Theater, Theater Ein zehn Meter hoher schwarzer Würfel dominiert die Bühne des Berliner Ensembles, dreht sich wie ein gewaltiger Metaphernkörper und lässt durch seine Spalten kaltes Licht in den Zuschauerraum schneiden. In dieser geometrischen Präzision verhandelt das BE Jean-Paul Sartres „Die schmutzigen Hände“ als spektakulär-aktuelle Frage nach der Rolle des Intellektuellen zwischen Denken und Handeln. Historische Resonanzräume Auf der Drehbühne des Theaters am Schiffbauerdamm, wo einst Brechts dialektische Dramatik die Bühne beherrschte, spielt das Berliner Ensemble gegenwärtig eine durchaus bemerkenswerte Neuinterpretation von Jean-Paul Sartres existenzialistischem Schlüsselwerk „Die schmutzigen Hände“. Die Aufführung im ehemaligen Ost-Berliner Theaterhaus schlägt einen faszinierenden Bedeutungsbogen vom französischen Nachkriegsexistenzialismus in die deutsche Postwendemoderne – eine Transformationsleistung, die sich in Bühnenbild und Inszenierungssprache gleichermaßen manifestiert. Tektonik des politischen Raums BERLINER ENSEMBLE: „Die schmutzigen Hände“ von Jean-Paul Sartre, Regie: Mateja Koležnik Pauline Knof, Lili Epply und Paul Zichner Das Bühnenbildkonzept besticht durch seine architektonische Präzision und metaphorische Durchdringung: Ein zehn Meter messender Schwarzkubus aus minutiös arrangierten Palettenhölzern rotiert auf der historischen Drehbühnenanlage, deren imposanter Zwölf-Meter-Durchmesser die technische Grandezza des Theaterhauses bezeugt. Die Gesamtkomposition, eingebettet in den vierzehn Meter breiten Bühnenraum, entwickelt eine überwältigende Raumchoreografie der politisch-philosophischen Konfliktlinien. Die Palettenkonstruktion – gleichzeitig rohes Industrieprodukt und präzises Architekturelement – wird zum vielschichtigen Bedeutungsträger. Ihre schwarzen Spalten fungieren als Lichtdurchlässe, die das Bühnengeschehen in eine komplexe Helldunkel-Dialektik tauchen. Licht-Dramaturgie Mal durchschneidet kaltes, hartes Licht den Zuschauerraum, mal modelliert farbige Illumination die Raumtiefen des Kubus. Die zu Beginn und Ende mit durchdringendem Knallgeräusch zusammenklappenden Seitenwände markieren dabei nicht nur dramaturgische Zäsuren, sondern symbolisieren auch das... --- - Published: 2024-10-21 - Modified: 2025-01-21 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/der-traum-ist-aus-klares-kaltes-wasser-fuer-die-kultur-in-berlin/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Medien Machen, Pehls Meinung, Theater - Schlagwörter: Berlin, Kultur, Regierungsviertel, Theater „Der Traum ist aus” sang einst Rio Reiser, „Kaltes klares Wasser” Gudrun Gut von Malaria. Beide Songs entstanden in den 80ern, als West-Berlin noch Insel der Kreativen und Außenseiter war. Heute klingen sie wie düstere Prophezeiungen für die Kulturmetropole an der Spree. Denn die Berliner Kulturszene steht vor massiven Kürzungen, die viele Einrichtungen hart treffen werden. Die schwarz-rote Koalition in Berlin plant, den Landeshaushalt in den kommenden Jahren deutlich zusammenzustreichen – um bis zu fünf Milliarden Euro bis 2026. Auch der Kulturetat soll um bis zu zehn Prozent gekürzt werden. Das trifft die Kulturszene der Hauptstadt ins Mark. Theater, Museen, Bibliotheken, Opern- und Konzerthäuser schlagen Alarm. Bei Kürzungen in diesem Ausmaß seien massive Einschnitte im Programm und beim Personal unvermeidbar bis hin zu drohenden Schließungen. Berlin drohe ein Kahlschlag im Kulturbereich mit unabsehbaren Folgen für die Attraktivität und Anziehungskraft der Stadt. Joe Chialo – ein Kultursenator ohne Gespür für die Szene? Umso befremdlicher wirken da die Prioritäten von Kultursenator Joe Chialo (CDU). Der gelernte Musik- und Eventmanager sieht Kultur primär als Wirtschaftsfaktor. So fördert er bevorzugt kommerzielle Formate wie Großevents und Clubs, die sich auch selbst tragen könnten. Die subventionierten Häuser und die freie Szene bleiben auf der Strecke. Hier rächt sich, dass mit Chialo jemand zum obersten Kulturhüter der Stadt berufen wurde, der die Nöte und Belange des öffentlich geförderten Kulturbetriebs nicht von innen kennt. Für ihn scheint Kultur vor allem ein Business zu sein, das möglichst viele Besucher und Geld in die Stadt spülen soll. Doch diese Rechnung... --- > Entdecken Sie, warum das Theater als Bastion der sozialen Gleichheit gilt. Erfahren Sie, wie Kunst und intellektueller Austausch im Theater soziale Hierarchien überwinden und eine inklusive Gesellschaft fördern. - Published: 2024-10-16 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/das-theater-letzte-bastion-der-sozialen-gleichheit/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Theater - Schlagwörter: Kultur, Soziale Betrachtung, Theater In einer Gesellschaft, die von Statussymbolen und finanziellen Unterschieden geprägt ist, hebt sich das Theater als ein Raum hervor, in dem soziale Hierarchien eine geringere Rolle spielen. Trotz gewisser Einschränkungen wird das Theater als ein Ort betrachtet, der Kunst und intellektuellen Austausch in den Vordergrund stellt, während der finanzielle Hintergrund der Besucher an Bedeutung verliert. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Statussymbolen und materiellen Unterschieden geprägt ist, erhebt sich das Theater als eine bemerkenswerte Ausnahme – ein Ort, an dem die üblichen Regeln des sozialen Prestiges weitgehend außer Kraft gesetzt sind. Während diese These sicherlich Nuancen und Einschränkungen unterliegt, lohnt es sich, die einzigartige Position des Theaters als einen Raum zu betrachten, in dem Geld und Status eine deutlich geringere Rolle spielen als in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die begrenzte Macht des Geldes im Theater Im Gegensatz zu Großveranstaltungen wie Konzerten von Superstars, wo VIP-Pässe und exklusive Meet-and-Greets die soziale Hierarchie zementieren, bietet das Theater eine erfrischend egalitäre Erfahrung. Selbst die teuersten Theaterkarten sind im Vergleich zu anderen Luxusgütern erstaunlich erschwinglich. Ein Millionär mag sich zwar den besten Platz im Haus leisten können, doch der Preisunterschied zu den günstigeren Plätzen ist oft überraschend gering. Mit Vergünstigungen wie der BE Card des Berliner Ensembles, die 50% Rabatt auf alle Tickets gewährt, wird hochwertige Kultur sogar für ein breites Publikum zugänglich. Abwesenheit der Statusjäger Es ist bezeichnend, dass weder die superreiche Elite noch statusbewusste Influencer das Theater als ihre bevorzugte Plattform zur Selbstdarstellung wählen. Im Theater gibt es schlichtweg weniger... --- > Suse Wächters innovative Puppeninszenierung „Brechts Gespenster“ im Berliner Ensemble. Ein faszinierendes Stück, das Brechts Geist und historische Figuren zum Leben erweckt und Grenzen des Puppentheaters zeigt. - Published: 2024-10-07 - Modified: 2025-02-17 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/brechts-gespenster-im-berliner-ensemble/ - Kategorien: Journalistische Texte, Pehls Meinung, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Brecht, Hauptstadt, Kultur, Regierungsviertel, Schiffbauerdamm-Theater, Theater Suse Wächters Puppeninszenierung feierte bereits 2022 im Berliner Ensemble Premiere – das sich trug sie sogar nach China. Die Regisseurin präsentiert ein innovatives Puppentheater, das Brechts Geist und historische Figuren zum Leben erweckt. Auf der Vorderbühne verschmelzen etwa 100 Puppen Vergangenheit und Gegenwart, sprechen Kenner wie Neulinge an und unterstreichen Brechts anhaltende Relevanz. Auf der Bühne des Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm erweckt Regisseurin Suse Wächter mit „Brechts Gespenster“ nicht nur den Geist des großen Dramatikers, sondern eine ganze Epoche zum Leben. Auf der vier Meter tiefen Vorderbühne – auf der Hinterbühne scheint dir Kulisse der von mir geliebten Dreigroschenoper hindurch – entfaltet sich ein faszinierendes Spektakel, das die Grenzen zwischen Puppenspiel und klassischem Theater verwässert lässt. Das Bühnenbild, geschaffen von Konstanze Kümmel, vermittelt eine Probenraum- und Fundusatmosphäre. Alle Elemente stehen eng beieinander. Ein schwarzes Podest dient als Hauptspielfläche, gekrönt von einem etwa 2,50 Meter hohen schwarzen Metallgerüst, an dem der Puppenfundus angebracht ist und in dem etwa 80 Puppen verschiedener Größen hängen. Einige Töne erklingen von einem Xylophon und erinnern an die Moritat von Mackie Messer – eine subtile Hommage, die den Geist Brechts von Beginn an spürbar macht. Puppenspieler Was „Brechts Gespenster“ von konventionellem Puppentheater abhebt, ist die imposante Dualität der Darstellung. Die darbietenden Spieler, allen voran Suse Wächter und Hans-Jochen Menzel, führen ein eigenes Schauspiel auf, bei dem die Puppen als Erweiterung ihrer selbst fungieren. In schwarze Gewänder gehüllt, treten die Spieler zwar in den Schatten hinter dem Lichtkegel, der ihre Puppen illuminiert, doch ihre Ausdruckskraft bleibt selbst im Dunkel... --- - Published: 2024-09-29 - Modified: 2024-12-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kulturkapital-und-ohrenjucken/ - Kategorien: Berliner Momente, Fiktion und Romantik, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Bühne, Frau, Großstadtidylle, Hauptstadt, Kultur, Momentaufnahme, Prenzlauer Berg, Sommer, Urban, Urbane Romantik, zehn117 Eine Kulturveranstaltung in Berlin-Prenzlauer Berg bietet überraschende Einblicke zu echten Menschen. Bei der Reformbühne Heim und Welt treffen sich etwa 200 Zuschauer zu einer Lesung mit Musik. Die Atmosphäre ist ausgelassen und eine junge Frau erregt mittels menschlicher Alltagsgeste mein Interesse. An einem Sommerabend, der Berlin in träge Hitze hüllt, finde ich mich auf dem wild bewachsenen Hof einer ehemaligen Tankstelle in Prenzlauer Berg wieder. Hier, unter einem weißen Zeltdach, das gnädig Schatten spendet, hat sich die Reformbühne Heim und Welt versammelt – ein Treffpunkt für Berlins Kulturbeflissene. Herrlich! Etwa 200 Zuschauer haben sich eingefunden, ihre Gesichter ein Mosaik aus Erwartung und leichtem Schwitzen. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus Freilufttheater und intellektuellem Salon, aufgelockert durch die schmutzigen Klänge der “bolschewistischen Kurkapelle schwarz rot” – ein Name, der nach ironischer Selbstbeweihräucherung klingt und die Erwartungen wundervoll Erfüllt. Abiturientin in stiller Rebellion Inmitten dieses urbanen Biotops fällt mein Blick auf eine kleine Gruppe, offensichtlich eine Familie, die so viel Kulturkapital ausstrahlt, dass man damit problemlos eine mittelgroße Galerie eröffnen könnte. Sie sehen aus, als hätten sie den Prenzlauer Berg nicht etwa gentrifiziert, sondern vor 20 Jahren eigenhändig aus Lehm geformt. Besonders faszinierend ist die Tochter, schätzungsweise knapp unter 20, ein Paradebeispiel der Spezies “Digital Native im analogen Exil”. Mit großer Gelassenheit hält sie ihr iPhone in der Hand – ungenutzt, wohlgemerkt. In Zeiten, in denen selbst Kleinkinder ihre Aufmerksamkeitsspanne in Bildschirmzeit messen, ist das nichts weniger als ein Akt der stillen Rebellion. Ihr Outfit ist ein Meisterwerk der kalkulierten Nonchalance: lässige Jacke, helles... --- - Published: 2024-09-28 - Modified: 2025-02-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/the-writer-im-berliner-ensemble-2024/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Betra, Betrachtung, Hauptstadt, Kreativität, Kritik, Kultur, Kunst, Schaffen, Schiffbauerdamm-Theater, Soziale Betrachtung, Theater, Theaterstück, Urbane Romantik Ella Hicksons „The Writer“ von 2018 ist im Werkraum des Berliner Ensembles zu sehen, ist mehr als nur ein weiteres Stück über das Schreiben – es ist ein radikales Formexperiment, das die Grenzen des konventionellen Theaters sprengt. In ihrer metatheatralischen Struktur hinterfragt die britische Dramatikerin die Form des „Well-made Play“. Das Stück bildet verschiedene Realitätsebenen in sich aus, die jeder kreative Werkschaffende kennt. Wie Dramaturgin Jan Stephan Schmieding im Programmheft treffend beschreibt, ist Hicksons namenlose Autorin „eine Wesensverwandte von Thomas Bernhards Theatermacher“ – sie krankt „an der Welt, den eigenen hochfliegenden künstlerischen Ambitionen und der Ignoranz der sie umgebenden Menschen. “ In diesem Vexierspiel stellt die Autorin des Stücks Ella Hickson die Frage, wie neue, moderne – auch feministische – Perspektiven Struktur und Inhalte des kreativen Schaffensbetriebs verändern können. Es gibt diese seltenen Theatermomente, die mehr sind als Kunst – sie werden zu Spiegeln der Seele. Als der letzte Ton im Theater am Schiffbauerdamm verklang, blieb ich zurück: erschüttert, entblößt, verwandelt. Hicksons „The Writer“ am Berliner Ensemble, inszeniert von Fritzi Wartenberg und Jan-Stephan Schmieding, hatte mich nicht nur berührt, es hatte mich regelrecht aufgerissen. Noch Wochen später hallte das Gesehene in mir nach – mit seltener emotionaler Wucht, die mich mitten im Alltag, in Gesprächen, in stillen Momenten überwältigte. Das Stück hatte sich in mein Bewusstsein geschmolzen, leuchtete vergrabene Winkel aus, die ich lange nicht ersonnen hatte. Ich war zutiefst berührt, erschüttert, manchmal regelrecht von mir und der theatralischen Analyse auf der Bühne des Berliner Ensemble überwältigt von der schonungslosen... --- - Published: 2024-09-15 - Modified: 2025-03-03 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/operation-coolness-als-ich-mich-selbst-karikierte/ - Kategorien: Berliner Momente, Fiktion und Romantik, Kolumne, Persönliche Texte, Textgewebe - Schlagwörter: Berlin, Großstadtidylle, Kultur, Prenzlauer Berg, Sommer, Theater, Urbane Romantik Es ist ein heißer Sonntag, der die Stadt sanft zerschmelzen lässt. Ich bin außerordentlich gut gelaunt, denn ich habe frei und bin voller Vorfreude. Am Abend bin ich verabredet, zu einer Lesung mit Musik in Prenzlauer Berg zu gehen. Am Vormittag ist der Abend noch fern, doch in Gedanken bin ich schon dort. Ich weiß noch nicht genau, was mich erwartet, doch eins wird mir immer klarer: Ich muss lässig aussehen, cool wirken, bella Figur machen. Aber wie genau, weiß ich noch nicht. Schon beim Aufwachen spüre ich dieses Kribbeln – pure, unverfälschte Vorfreude, die ich unbedingt hinter einer Fassade von Coolness verstecken will. Über den Tag verteilt kippe ich mehrere Tassen Kaffee in mich hinein. Als ich einen mittäglichen Spaziergang machte, mussten meine lieben Nachbarn zu unfreiwilligen Zeugen meiner überbordenden guten Laune werden. Beim nachbarschaftlichen Spaziergang überschütte ich sie mit Vorfreude. Sie nicken höflich, vermutlich in der stillen Hoffnung, dass mein Enthusiasmus bald weicht. Der Tag fängt also schon ganz gut an – zumindest für mich. Weißes Shirt und graues Jäckchen Die Sonne steht hoch am Himmel, als ich beschließe, meinen Look für den Abend zu planen. Mein Kleiderschrank, normalerweise ein Tempel der Eleganz, wird zum Laboratorium meiner neu zu erfindenden Lässigkeit. Geschneiderte Anzüge und makellose Hemden schauen mich vorwurfsvoll an, als ich nach einem einfachen, aber sehr wohl ausgewählten weißen Baumwoll-T-Shirt ohne Markenaufdruck greife. „Verräter“, scheinen sie zu flüstern. Ich kombiniere es mit einer freundlichen lichtgrauen Trainingsjacke der Marke Adidas, die ich sportlich halboffen trage – ein Meisterwerk... --- - Published: 2024-09-03 - Modified: 2025-02-28 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/gefangen-im-kreislauf-the-writer-berliner-ensemble-theater/ - Kategorien: Berliner Momente, Journalistische Texte, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Gesellschaft, Kultur, Medien, Schiffbauerdamm-Theater, Theater, Urbane Romantik Als der letzte Ton verklang, saß ich im Theater am Schiffbauerdamm, gefangen zwischen zwei Welten – der Realität und dem emotionalen Abgrund, in den mich Ella Hicksons “The Writer” gestürzt hatte. Mein Hirn war getränkt in Emotionen, mein Herz drückte Botenstoffe durch meinen hilflosen Körper. Ich war mehr als nur berührt – ich war aufgerissen, bloßgelegt, zerschmettert. Die erste Szene traf mich wie ein Blitz. Pauline Knof als Protagonistin, heimkehrend in eine Welt der Erwartungen, die sie nicht erfüllen konnte. Ihr Gesicht – eine Maske der Erschöpfung, gezeichnet von der Zufriedenheit des Schaffens, aber bar jeder Freude. In ihren Augen sah ich mich selbst, gefangen im ewigen Kampf zwischen künstlerischer Erfüllung und den gnadenlosen Forderungen des Alltags. Es war, als hätte jemand meine dunkelsten Momente auf die Bühne gezerrt. Knofs Darstellung war mehr als Schauspiel – es war eine Vivisektion meiner Seele. Jede ihrer Gesten, jeder Blick schnitt tief in mein Innerstes. Ich fühlte physischen Schmerz, als ich die Qualen der Protagonistin miterlebte – das Ringen um Verständnis in einer Beziehung, wo der Partner blind ist für die Tiefen des kreativen Abgrunds. Wie oft hatte ich selbst vor diesem Abgrund gestanden, schreiend nach Verständnis, nur um Leere zu ernten? https://patrick-pehl. de/blog/the-writer-im-berliner-ensemble-2024/ Die Sofa-Szenen waren ein Kaleidoskop der Verzweiflung. Jede Bewegung, jede Nuance in der Körpersprache erzählte von der Tragödie der menschlichen Existenz. Von der Langeweile einer erloschenen Leidenschaft bis zur kurzen Euphorie der Neuentdeckung und zurück in die Fänge der Konformität – ich durchlebte jeden Moment, als wäre es mein... --- - Published: 2024-08-20 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/metamorphose-der-politischen-kommunikation/ - Kategorien: Allgemein, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Bundestag, Internet, Journalismus, Kommunikation, Medien, Moderne, Politik Die digitale Welt verändert die politische Kommunikation grundlegend. Experten warnen vor einer Informationsüberflutung und einem Verlust an Reflexionszeit für Politiker. Das traditionelle Sommerloch ist verschwunden, während soziale Medien und Echtzeitkommunikation den politischen Diskurs rund um die Uhr antreiben. Politiker und Journalisten ringen um ein neues Gleichgewicht zwischen Transparenz und effektiver Entscheidungskommunikation. Es ist ein schwüler Augustnachmittag in Berlin. Die Hitze staut sich zwischen den imposanten Fassaden des Regierungsviertels. Wo in früheren Jahren um diese Zeit gähnende Leere herrschte, herrscht heute geschäftiges Treiben. In den klimatisierten Büros des Reichstagsgebäudes sitzen Abgeordnete vor flimmernden Bildschirmen, die Augen auf die neuesten Twitter-Feeds und Nachrichtenticker gerichtet. Das einstige Sommerloch ist zu einem Relikt vergangener Tage geworden, verdrängt von einem nicht enden wollenden Strom politischer Kommunikation. Die Persistenz des politischen Diskurses “Früher gab es noch so etwas wie ein Sommerloch, heute eigentlich nicht mehr”, konstatiert ein langjähriger Parlamentarier, während er stirnrunzelnd auf sein Smartphone blickt. Diese Beobachtung ist symptomatisch für einen tiefgreifenden Wandel in der politischen Landschaft. Die Digitalisierung hat die Spielregeln der politischen Kommunikation fundamental verändert, die Grenzen zwischen öffentlichem und politischem Raum zusehends verwischt. In den Tunneln unter dem Reichstag, wo einst in der Sommerpause Stille herrschte, hallt heute das Echo hitziger Debatten wider. “In 95 Prozent der Fälle verliert man, nur in 5 Prozent der Fälle gewinnt man und bekommt das, was man will”, erklärt der FDP-Politiker Otto Fricke. Seine Aussage offenbart die Kehrseite der digitalen Revolution: In einer Welt, in der jede Äußerung, jede Positionierung in Echtzeit öffentlich wird, sehen sich... --- - Published: 2024-08-20 - Modified: 2025-03-06 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kolumne-freiheit-durch-die-brotbuechse-von-esskultur-und-lieferdiensten/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Texte - Schlagwörter: Essen und Trinken, Großstadt, Kolumne, Kultur, Lieferdienst, Regierungsviertel, Urbane Romantik, zehn117 Die Stadt wird von Lieferdiensten und Restaurants dominiert, während die Brotbüchse zum Symbol vergangener Zeiten verkümmert. Doch in dieser unscheinbaren Box verbirgt sich mehr als ein Behältnis - sie steht für eine Esskultur der Selbstbestimmung. Ist die Rückeroberung kulinarischer Freiheit der Luxus, den wir uns heute wirklich leisten sollten? Meine Brotbüchse ist aus Metall und früher hatte ich eine aus halbtransparentem Plastik mit einem Trennfach gegen verrutschende Brote. In meiner Familie kamen die Speisen ohne zusätzliche Umhüllung hinein, andere wickelten ihre Stullen noch in Papier oder Alufolie. Die Stulle wird in der Brotbüchse konserviert und zum selbstbestimmten Mahl eleviert. Heute sieht man das immer seltener – wann geriet unsere Welt aus den Fugen und stellte auf Restaurantbesuche um statt sich was mitzunehmen? Es war Auguste Escoffier, der vor 150 Jahren dem Restaurantbesuch seinen Nimbus der Exklusivität verlieh. Was damals distinguierte Freizeitgestaltung des Bürgertums war, ist in unserer Gegenwart zur merkwürdigen Selbstverständlichkeit geworden. Die Metamorphose vollzog sich etappenweise: In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden die ersten Betriebsküchen als pragmatische Antwort auf die Schichtarbeit – eine Mahlzeit außer Haus aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, nicht als lifestylegetriebener Konsum. Von der Freiheit zur bedürftigen Esskultur Wie obskur erscheint heute die Epoche der allgegenwärtigen Brotbüchse! Sie war mehr als Behältnis – sie war Ausdruck von Eigenständigkeit, häuslicher Fürsorge und ökonomischer Vernunft. In ihrer Funktionalität verkörperte sie eine Selbstbestimmung, die wir heute mit erstaunlicher Leichtfertigkeit preisgeben. Ein Anachronismus, so scheint es – dabei ist sie Symbol einer kulinarischen Haltung, die wir wieder zu schätzen lernen... --- - Published: 2024-08-15 - Modified: 2024-12-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/sommer-flirt-am-beckenrand/ - Kategorien: Berliner Momente, Fiktion und Romantik, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Textgewebe - Schlagwörter: Berlin, Frau, Freizeit, Großstadtidylle, Sommer, Szene, Urbane Romantik, Zeitgeist Im Freibad herrscht sommerliche Ausgelassenheit, die Zeit scheint stillzustehen – Urlaub im Alltag der Werktätigen. Neben den typischen Wegplatten recken sich wilde Gräser mannshoch den Baumkronen entgegen. Inmitten dieser städtischen Bruthitze liegt das Freibad wie ein brutales Kleinod der Erfrischung. Der gekachelte Boden reflektiert das harte Sonnenlicht, während sich in der Luft eine Duftkomposition entfaltet: Der typische Berliner Benzingeruch vermählt sich mit dem Aroma von Sonnencremes, dem frischen Hauch gechlorten Wassers und dem Geruch der Bäume im angrenzenden Park. Am gefliesten Beckenrand tummelt sich die Jugend in Ausgelassenheit. Auf einem zur Liegedecke umfunktionierten Handtuch ruht eine junge Frau, deren lange Haare man wohl am besten mit straßenköterblond bezeichnen kann. In die wuschigen Haare ist eine Sonnenbrille wie ein modisches Diadem gesteckt. Halb aufgerichtet und auf dem Rücken liegend, die Beine in einer lässigen Pose leicht angewinkelt, präsentiert sie ihre gebräunte Haut. Sie ist in diesem Sommer wohl nicht das erste Mal an diesem Ort. Badeanzug und Badeshorts Ihr dunkler Badeanzug mit den markanten drei Streifen hebt sich ab von der Bikinimode ihrer Gefährtinnen. Neben ihr liegt ein ungebleichter Stoffbeutel mit dem Logo der Humboldt Universität und ein vom Wasser gewelltes Philosophie-Magazin. Während ihre Freundinnen in ein Gespräch vertieft sind, lässt sie ihren Blick gelangweilt durch die bunte Szenerie am Becken schweifen. Das lebendige Treiben der Badenden und das ferne Rauschen der Stadt bilden die Geräuschkulisse dieses sommerlichen Tableaus. Nach einigen Minuten des umherschweifenden Blickes bleibt dieser auf einem jungen Mann haften. Er steht am Beckenrand, eine Gestalt wie einem Werbeprospekt... --- - Published: 2024-08-08 - Modified: 2024-12-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/strausberger-platz-ohne-ring/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Alltag, Berlin, Fernsehturm, Karl-Marx-Allee, Sommer Der ikonische „Schwebende Ring” am Strausberger Platz in Berlin wird für mehrere Jahre demontiert. Die Entfernung des beliebten Brunnens, ein Wahrzeichen aus der DDR-Zeit, markiert den Beginn einer umfangreichen Sanierung. Heute Morgen – ich hatte meinen hübschen braunen Nadelstreifen an und mal wieder eine Krawatte herausgekramt – machte ich mit meinem Hund an der Leine einen kleinen Umweg auf dem Weg ins Büro. Ein routinierter Blick zum „schwebenden Ring” auf dem Strausberger Platz. Moment mal! Zurückspulen. Der Ring ist weg, der Springbrunnen wird demontiert. Unser „Schwebender Ring”, dieses bizarr-liebenswerte Ding aus Sowjet-Chic und Sixties-Futurismus, hat sich aus dem Morgendunst gemacht. Man hatte es kommen sehen, gewiss. Der Beton bröckelte schon länger, und das Wasser suchte sich Wege, die selbst ein Berliner Untergrundkünstler für zu avantgardistisch gehalten hätte.  Die Folge: Betonkrebs. Trotzdem: Der nun leere Platz ist wie ein Gesicht ohne Brille – irgendwie nackt und ein bisschen verloren. Veränderung und Wehmut Für Außenstehende mag der Strausberger Platz nur eine überdimensionierte Verkehrsinsel sein, aber für uns Eingeweihte ist er mehr. Er ist der Ort, wo sich Monument und Profanbau die Hände zum Brudergruß erheben, wo Geschichte und Gegenwart aufeinanderprallen wie Currywurst und Trüffelpaste auf einer Vernissage. Morgens riecht er nach Erwartung und Werkbank, abends nach Feierabend und den Großstadtverheißungen. Und jetzt? Jetzt riecht er nach Veränderung. Die Ampelanlage dirigiert weiter den Verkehr wie ein strenger Kapellmeister sein widerspenstiges Orchester. Die Autos kreisen um eine unsichtbare Mitte, Radfahrer schlängeln sich durch den Verkehr wie bei einem urbanen Hindernislauf. Berliner Alltag, könnte man meinen.... --- - Published: 2024-08-02 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/standby-stillleben-8220-sommerpause-8221/ - Kategorien: Allgemein - Schlagwörter: Berlin, Großstadtidylle, Hauptstadt, Kolumne, Regierungsviertel, Sommer, Urbane Romantik, zehn117 In diesen Sommertagen verwandelt sich die Metropole Berlin in ein Gemälde der Abwesenheit. Das sonst so geschäftige Regierungsviertel, Zentrum der Macht, liegt wie verzaubert unter einer Glocke sommerlicher Lethargie. An der Kreuzung vollführt eine Ampel ihren einsamen Tanz – ein Stehblues aus rot, gelb, grün. Doch kein Automobil wartet darauf, den schwarzen sonnengewärmten Asphalt zu queren – nicht mal ein blaues. Die Berliner scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben, als hätte ein Hexer einen Spruch gesagt. Das politische Berlin hat sich selbst ins Exil geschickt. Telefone verbinden vergeblich in die Anschlussstelle, Nachrichten verhallen ungelesen im modernen Mobilfunknetz. Selbst der Coiffeur des Bundespräsidenten hat seine Schere an den Nagel gehängt – Sommerurlaub. Die Armada der Fahrbereitschaft ist verdunstet, als wäre sie nie gewesen. In Postfächern wichtiger Büros wachsen Papierberge, getürmt aus Hochglanzmagazinen, bis sie zu leise zusammenfallenden Monumenten der Geschäftigkeit werden. Wer in diesen Tagen die Gesellschaft von Kollegen meiden möchte wie der Teufel das Weihwasser, der pilgert am besten nach Berlin-Mitte. Hier herrscht die hohe Kunst der Absenz – während die Lichtzeichenanlage, treu wie ein alter Schäferhund, weiter ihre Pflicht erfüllt und sehnsüchtig aufs Wiederkehren des politischen Zirkus wartet. Diese Kolumne habe ich für die Rubrik „Berliner Schnitzel” in der Agrarzeitung als deren Korrespondent verfasst. --- - Published: 2024-07-29 - Modified: 2025-07-31 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/sommerverheissung-vergaenglichkeit-staedtischer-gefuehle-flirt-berlin-sommer-romantik/ - Kategorien: Berliner Momente, Fiktion und Romantik, Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Berlin, Frau, Momentaufnahme, Szene Die Julisonne steht hoch am Himmel über Berlin und taucht die kleine, aber belebte Straße in grelles Licht. Es ist Wochenende, und die Werktätigen genießen ihre Freizeit. Hier reihen Cafés und Boutiquen wie an einer Kette, die sich von der Eberswalder Straße bis zum Alexanderplatz zieht. In der Luft senkt sich ein Bouquet von Schnittblumen, Staub und Benzin.   Im ersten Stock eines hellelfenbeinfarbenen Altbaus, dessen glatte Fassade von horizontalen Zierelementen durchbrochen wird, lehnt eine junge Frau aus dem eilig geöffneten Fenster. Ihr dunkles Haar das Sonnenlicht ein, während ihr Blick freundlich auf den Mann unten auf der Straße fällt. Ihr kontrastreich quer-gestreiftes Oberteil verrät die Lässigkeit eines freien Tages. Der junge Mann steckt in einem weißen Niki, das sich mit letzter Kraft über die starken Schultern spannt. Er blickt suchend hinauf, die Hand an die Frisur getastet. Sie lächelt in wortlos aus etwa viereinhalb Metern an, am Nachbarfester eine Rabatte mit bunt blühenden Blumen. Sie reckt eine weiße Basecap hinter dem holzfarbenen Fensterrahmen empor und lächelt. Vielleicht erhofft sie sich seine Rückkehr? Zurück oder Vorwärts, er muss sich entschließen. Beide tragen dieses undefinierbare, beseelte Lächeln zur Schau, das von einer Nacht erzählt, die mehr war als nur ein flüchtiger Moment. Die Straßenbahn rasselt vorbei, eine kurze Unterbrechung in ihrem stillen Abschied. Sie wirkt wie ein junges Mauerblümchen, vielleicht eine Studentin, für die diese Begegnung eine reizende Abwechslung in ihrem sonst behüteten Alltag darstellt. Sie wirkt wie eine jener jungen Frauen, die neu in der Stadt sind. Unerfahren im Erleben... --- - Published: 2024-07-29 - Modified: 2025-03-11 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/dreigroschenoper-zuhaelterballade-im-modernen-zeitalter/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Brecht, Dreigroschenoper, Hauptstadt, Kultur, Theater, Urbane Romantik, zehn117 Brechts „Zuhälterballade” - ein Stück von gestern? Da sag' ich nur: Nein. Das beklemmende Porträt einer Welt, in der Liebe und Ausbeutung untrennbar vereint sind, ist aktuell. Eine schonungslose Analyse moderner Machtverhältnisse aus Sicht der Dreigroschenoper. Die „Zuhälterballade" aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper" zeichnet ein schonungsloses Bild der Beziehung zwischen Prostituierter und Zuhälter im Berlin der 1920er Jahre. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich die zeitlose Relevanz dieses Werks - gerade im Kontext unserer modernen, digitalisierten Gesellschaft. Liebe, Ausbeutung und Überlebenskampf Im Zentrum der Ballade steht die Beziehung zwischen der Prostituierten Jenny und ihrem Zuhälter Mackie Messer. Es ist eine Verbindung, die von Abhängigkeit, Ausbeutung und der ständigen Bedrohung durch Gewalt geprägt ist. Jenny ist auf Mackie angewiesen, um in der rauen Welt des Bordells zu überleben. Sie ernährt ihn mit ihrer Arbeit, während er ihr im Gegenzug Schutz bietet - ein fragiles Arrangement in einer Gesellschaft, in der das Recht des Stärkeren regiert. https://patrick-pehl. de/blog/barbaras-song-boot-der-befreiung-und-selbstbestimmung-polly-peachums-lied-vom-nein-und-ja/ Doch diese Konstellation ist keineswegs nur ein historisches Relikt. Auch in unserer scheinbar aufgeklärten Gegenwart finden sich Beziehungsmuster, die von Machtgefällen und Abhängigkeiten durchzogen sind. Man denke nur an die prekären Arbeitsverhältnisse in vielen Bereichen der Dienstleistungsbranche, wo Beschäftigte oft gezwungen sind, demütigende Bedingungen zu akzeptieren, um ihre Existenz zu sichern. Die Verdinglichung des Körpers Ein zentrales Motiv der „Zuhälterballade" ist die Verdinglichung des weiblichen Körpers. Jenny ist für Mackie in erster Linie eine Ware, eine Quelle des Profits. Ihre individuellen Bedürfnisse und Gefühle spielen keine Rolle - was zählt, ist allein ihre Fähigkeit, zahlende... --- - Published: 2024-07-26 - Modified: 2024-12-18 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/sojamilch-beim-milchkongress-2/ - Kategorien: Kolumne, Texte, Verlagskolumne - Schlagwörter: Berlin, Berliner Schnitzel, Bundestag, Regierungsviertel, Sommer, zehn117 Auf einem Kongress der Milcherzeuger in einem schnieken Hotel in Berlin fand kürzlich ein Ereignis statt, das die Gemüter in der Milchwirtschaft erregte: Die Milch war aus. Man mag meinen, bei einem Treffen, das der Milch gewidmet ist, würde der Ausrichter sensibel auf die Beigaben am Heißgetränkebereiter achten. Doch die Realität sah anders aus: In hohen Glasgefäßen fanden sich Hafer- und Sojadrink, mit und ohne Zucker – daneben in kleinen Kännchen echte Milch von heimischen Tieren. Wahrhafte Meister ihres Fachs erkannten die Chance und diversifizierten die Marktlage an den strategischen Punkten: den Heißgetränk-Entnahmestellen. Während die Alternativen durchaus ihre pragmatischen Befürworter fanden, zogen richtige Sahne und Milch heimlich die Aufmerksamkeit der Massen auf sich. Nach und nach schob sich nämlich ein buntes Band geleerter Marken-Tetrapacks den Tisch entlang, während die unbeschrifteten Glasbehälter der Ersatzprodukte am Abend kaum weniger Inhalt aufwiesen. Eine Molkereivermarkterin, deren Augen im Licht der Halogenstrahler des Tagungsortes funkelten, fasste die Stimmung mit wenigen Worten voller Weisheit zusammen: „Is‘ zwar ärgerlich, aber eigentlich könnte es nicht besser sein. So sieht man unsere guten Produkte viel besser. “ Recht hat sie! Diese Kolumne habe ich für die agrarzeitung verfasst. --- - Published: 2024-07-25 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/bass-beton-und-begierde/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Berlin, Emanzipation, Fiktion und Romantik, Frau, Großstadtidylle, Hauptstadt, Kolumne, Kultur, Sommer, Urbane Romantik In Berlin ist immer etwas los. Fast vier Millionen Einwohner erleben täglich kleine und große Dinge. So war es auch am letzten Wochenende. Die Stadt ist gerade etwas von ihren eigentlichen Bewohnern entleert, denn es ist Sommer, doch zuverlässig speien die Flugzeuge tausende Besucher in die Stadt – es passiert immer etwas. Berlin ist bekannt für seine lockere Sexualmoral, so trafen sich, bekannt oder nicht, am Sonnabend zwei Seelen in einem der Clubs entlang der Spree, die gern als Abklingbecken oder Aufwärmbehälter genutzt werden, um aus dem Tanzklub heraus oder in ihn hinein zu zelebrieren. Je nach Stimmung und Status der Visite. Es ist schön, wenn sich Menschen gut finden, Zuneigung zeigen. So geschieht es auch recht regelmäßig, dass sich noch Fremde in dieser Stadt einlassen. Die Verbindungsstraße durchtrennt den Stadtteil, trennt den feierwütigen Szenebezirk vom beschaulichen Wohnviertel. Immer entlang der Straße verläuft die Hochbahntrasse. Sie gibt der Stadt ihren Takt. Im Minutentakt zischen S-Bahnen vorüber. Auf der einen Seite der gemauerten Hochbahntrasse die vielbefahrene Straße, auf der anderen Seite lauschige Baustellen und der anregende Geruch unfertiger Bauwerke, menschlicher Begierden und Bedürfnisse aller Art. Hinter dem Bogen legt sich Stille, die durch das Rattern der S-Bahn gestört wird – ein urbaner Herzschlag. Die Baustelle, tagsüber ein Ort geschäftiger Aktivität, ruht nun im Dämmerlicht der großen Freiheit. Die kleine Stichstraße, die unter dem S-Bahnbogen abgeht, ist mit Unrat gesäumt – stumme Zeugen vergangener Nächte und kurzweiliger Treffen. Die Baustelle ruht am Abend. Zwei Fremde, die sich aus dem Kollektiv der Tanzenden... --- - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/berlins-seltsamer-katzenkult/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Berlin, Frau, Großstadtidylle, Hauptstadt, Haustiere, Urbane Romantik In den Straßen Berlins entfaltet sich ein seltsames Schauspiel: Junge Frauen führen ihre Katzen an der Leine aus. Dieser Trend, der zunächst amüsant erscheint, offenbart tiefere gesellschaftliche Probleme einer orientierungslosen Generation, die zwischen Bindungsangst und Selbstverwirklichung schwankt. Das Phänomen wirft Fragen zu urbaner Sehnsucht und Verantwortung auf. In den Straßen Berlins entfaltet sich oft in den Abendstunden ein Schauspiel von geradezu surrealer Anmutung: Junge Frauen, zumeist unter 30, führen Stuben-Katzen an der Leine hinaus in den urbanen Vorgarten. Was auf den ersten Blick wie eine skurrile Modeerscheinung wirkt, offenbart bei näherer Betrachtung die tiefgreifenden Verwerfungen einer Generation im Umbruch. Seit einem halben Jahr beobachte ich dieses Phänomen – kein flüchtiger Trend, sondern Symptom einer gemeinen Schieflage. Anders als stoische Hundehalter, die bei jedem Wetter ihre Pflicht erfüllen, zeigen sich die Katzenführerinnen nur nach eitlem Sonnenschein – etwas das die Beliebigkeit dieses urbanen Rituals entlarvt. Samtpfoten-Statisten Die Katzen selbst wirken wie Statisten in einem absurden Theaterstück. Sie verkriechen sich im Gras oder flüchten panisch auf Bäume, während ihre Besitzerinnen hilflos an der Leine zerren. Ein groteskes Sinnbild für den Konflikt zwischen menschlicher Kontrollsucht und feliner Natur. Doch warum dieser Irrsinn? Die Antwort liegt in der toxischen Mischung aus Wohnungsnot, Bindungsangst und infantiler Selbstverwirklichung, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägt. In einer Stadt, in der bezahlbarer Wohnraum zum Mythos geworden ist, wird die Katze zum Ersatz für echte Beziehungen. Sie ist der “Hund light” für jene, die Gesellschaft suchen, aber vor Verantwortung zurückschrecken. Situationship statt Verantwortung? Die Parallelen zur vielzitierten “Situationship”... --- > In den 90ern prägte der Trainingsanzug das Straßenbild Ost-Berlins. Zwischen Plattenbau und Polenmarkt wurde er zum Symbol gesellschaftlicher Umbrüche, beeinflusst durch Migration und wirtschaftliche Veränderungen. Kulturelle Spurensuche zwischen Polyester und Identität. - Published: 2024-07-16 - Modified: 2025-02-15 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/polyester-im-plattenbau/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Texte - Schlagwörter: Beobachtung, Berlin, Kultur, Mode, Ost-Berlin, Plattenbau, Soziale Betrachtung In den 90er Jahren erlebten die Plattenbausiedlungen Ost-Berlins eine modische Revolution. Der Trainingsanzug wurde zum Symbol gesellschaftlicher Veränderungen, beeinflusst durch Zuwanderung und wirtschaftliche Umbrüche. Dieser Artikel beleuchtet die kulturelle Bedeutung dieses Kleidungsstücks und seine Rolle in der Transformation einer Generation. Draußen in den grünen Oasen zwischen den Plattenbauten Ost-Berlins vollzog sich in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine stille Revolution. Als Kind, das in dieser Zeit in einer der ikonischen Plattenbausiedlungen aufwuchs, erlebte ich hautnah, wie ein simples Kleidungsstück zum Spiegel gesellschaftlicher Umwälzungen wurde: der Trainingsanzug. Die Plattenbausiedlungen, oft fälschlich als Beton-Wüsten stigmatisiert, waren in Wirklichkeit durchzogen von Grünflächen und Spielplätzen. In diesem Mikrokosmos manifestierte sich der Trainingsanzug als Indikator sozialer Strömungen. Er war allgegenwärtig, doch seine Bedeutung variierte je nach Träger und Kontext. Mit der Zuwanderung aus den ehemaligen Sowjetrepubliken erfuhr der Trainingsanzug eine kulturelle Aufladung. Die pauschal als „Russen” bezeichneten Neuankömmlinge – oft tatsächlich wohl eher aus verschiedenen Sowjetrepubliken stammend – importierten nicht nur ihre Version des Kleidungsstücks, sondern auch dessen sozialen Subtext. Was in Moskau oder Kiew der späten 80er Jahre Statussymbol war, wurde in Ost-Berlin der 90er zum Erkennungszeichen einer Subkultur. Im Trainingsanzug zur Kaufhalle In meiner Schulklasse saß ich neben Ljudmilla aus der Ukraine, die mir von ihrem Heimatland erzählte – ein Land, das ich damals nur aus dem Erdkundeunterricht kannte. Diese persönlichen Begegnungen verdeutlichten die Komplexität der vermeintlich homogenen „russischen“ Einwanderergruppe. Den Trainingsanzug sah man in den Spezialitätenregalen in der Kaufhalle, dort wo man Fisch in Dosen oder Plombir-Eis finden konnte. Polenmarkt als... --- - Published: 2024-07-12 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/parlamentskreis-hund-im-bundestag/ - Kategorien: Kolumne, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Haustiere, Hund, Regierungsviertel, zehn117 In den republikanischen Räumen des Souveräns, wo sonst nur das Rascheln von Aktenpapier und das gedämpfte Murmeln politischer Debatten zu vernehmen ist, könnte bald ein neuer Klang ertönen: das leise Tappen von Hundepfoten auf dem ehrwürdigen Betonboden der Bundestagsliegenschaften. Ein neu gegründeter „Parlamentskreis Hund” – eine Koalition der Hundefreunde quer durch alle Fraktionen – hat sich auf die Fahnen geschrieben, dem besten Freund des Menschen Einlass in die Büros der Volksvertreter zu gewähren. Es ist nicht der erste Versuch, die vierbeinigen Gefährten in den Olymp der deutschen Politik zu hieven. Schon in früheren Legislaturperioden gab es immer wieder Bestrebungen, die pelzigen Begleiter aus ihrem Exil zu befreien. Die Idee mag manchem als Hundsverlocherei erscheinen, doch sie ist zeitgemäßer denn je. In einer Welt, in der Bürohunde längst zum Alltag vieler Unternehmen gehören, mutet das strikte Hundeverbot im Bundestag geradezu anachronistisch an. Sollte nicht gerade das hohe Haus der Republik, diese gigantische Ansammlung von Büroräumen, mit gutem Beispiel vorangehen? Gewiss, die Entscheidungen, die hier getroffen werden, sind oft von großem Gewicht. Doch sind sie wirklich gewichtiger als die in anderen Bürohäusern? Und könnte nicht gerade die Anwesenheit eines treuen Vierbeiners dazu beitragen, die oft verhärteten Fronten aufzuweichen? Man stelle sich vor: Während im Plenarsaal die Fetzen fliegen, könnte ein kurzer Austausch über das seidige Fell des vierbeinigen Begleiters im Fahrstuhl vielleicht Brücken bauen. Bertholt Brecht, dessen Hund Rolf bekanntlich sein Lieblingstier war, schrieb einst in seinem „Alfabet” von 1934: Mariechen auf der Mauer stundSie hatte Angst vor einem Hund. Der Hund... --- > Warum Podcast-Journalismus komplexe Politik besser erklärt als klassische Medien. Analyse am Beispiel Berateraffäre-Untersuchungsausschuss und Fachmedien-Einfluss. - Published: 2024-07-09 - Modified: 2025-07-27 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/tiefer-politik-journalismus-mittels-podcasts/ - Kategorien: Journalistische Texte, Medien Machen, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundesregierung, Bundestag, Hauptstadt, Journalismus, Medien, Medien Machen, Podcast, Politik, Politische Kommunikation Podcasts revolutionieren politische Berichterstattung: Tiefe statt Schlagzeilen. Erfahren Sie, wie Langformate wie der 'Berateraffäre Podcast' komplexe politische Prozesse verständlich machen und Einfluss schaffen. Fachmedien setzen neue Maßstäbe durch detaillierte Analysen und multimediale Aufbereitung. Podcasts bieten eine einzigartige Plattform, um Politik tiefgehend zu erklären. Während klassische Medien oft nur Schlagzeilen liefern, ermöglichen Podcasts wie der „Berateraffäre Podcast“ eine detaillierte und nuancierte Berichterstattung. Erfahren Sie, warum Langformate die Zukunft des Journalismus sind. Zehn Stunden Untersuchungsausschuss in einem Neunzigsekünder in den Tagesthemen erklären ist wohl unmöglich. Als ich 2019 mit meinem Kollegen Kenny Dettmers den Untersuchungsausschuss zur Berateraffäre begleitete, wurde uns die strukturelle Schwäche klassischer Medien schmerzhaft bewusst. Während Publikumsmedien abstrakt über den Untersuchungsgegenstand berichteten, dokumentierten wir mit unserem „Berateraffäre Podcast“ die komplexen Hierarchien und Choreographien parlamentarischer Kontrolle. Fachmedien schaffen Einfluss durch Tiefe Die SPD-Abgeordneten Siemtje Möller und Dennis Rohde waren die Shooting-Stars des Untersuchungsausschusses. Die Aufteilung der Aufgaben war klar. Kenny Dettmers übernahm Livestreams und dokumentarische Fotografie vor Ort, ich den inhaltlichen Anteil. Sitzungen begannen mittags und endeten gern nach Mitternacht. Diese Detailarbeit ermöglichte es, uns als Experten zu profilieren – größere Medien fragten uns an. Während die institutionellen Mechanismen des Parlamentarismus ihre vorgegebenen Bahnen durchlaufen, kristallisieren sich in den minutiösen Protokollen der Ausschussarbeit jene substanziellen Erkenntnisse heraus, die das demokratische Kontrollprinzip erst mit Leben erfüllen. Ein Fachmedium erreicht zwar nur Zehntausende statt Hunderttausende, aber erzeugt innerhalb seiner Fachrichtung überproportionalen Einfluss. Beispiel: Die damals jungen SPD-Abgeordneten Siemtje Möller und Dennis Rohde nahmen im Ausschuss eine eloquente Position ein, obwohl sie eigentlich mit... --- > Cynthia Micas als Polly Peachum in der Dreigroschenoper am Berliner Ensemble. „Barbara's Song“ wird zur kraftvollen Metapher für weibliche Selbstbestimmung und Emanzipation, indem Bertolt Brecht Normen hinterfragt und Pollys Weg zur Freiheit zeigt. - Published: 2024-06-28 - Modified: 2025-06-19 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/barbaras-song-boot-der-befreiung-und-selbstbestimmung-polly-peachums-lied-vom-nein-und-ja/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Journalistische Texte, Kolumne, Persönliche Texte, Texte, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Brecht, Emanzipation, Frau, Hauptstadt, Kultur, Schiffbauerdamm-Theater, Theater, Urbane Romantik, zehn117 In Bertolt Brechts „Dreigroschenoper” entpuppt sich „Barbara's Song”, oder „Der Song vom Nein und Ja“ als eine subtile, aber kraftvolle Ode an weibliche Selbstbestimmung. Durch die geschickte Verwendung einer Bootsmetapher zeichnet Brecht den Weg einer Frau zur sexuellen und persönlichen Emanzipation nach. Polly Peachum beginnt ihre Erzählung in der Dreigroschenoper mit: „Einst glaubte ich, als ich noch unschuldig war”, und ist geprägt von den mahnenden Worten ihrer Mutter. In diesen frühen Versen bleibt das symbolische Boot ihrer Sexualität fest am Ufer vertäut: „Sicher wird das Boot am Ufer losgemacht, ja, aber weiter kann nichts sein. ” Polly hält sich an die gesellschaftlichen Normen, wehrt „anständige” Verehrer ab und behält, wie sie betont, „ihren Kopf oben”. Eine herausragende Polly spielt Cynthia Micas gerade am Berliner Ensemble im Theater am Schiffbauerdamm. Der Mann vom festgemachten Boot Doch dann tritt ein Mann in ihr Leben, der alle Konventionen sprengt. Er ist weder wohlhabend noch besonders gepflegt – „Und als er kein Geld hatte, und als er nicht nett war, und sein Kragen war auch am Sonntag nicht rein”. In diesem Moment vollzieht sich Pollys Wandlung. Das bisher festgemachte Boot wird zum Werkzeug ihrer Befreiung: „Und es ward das Boot am Ufer festgemacht, und es konnte gar nicht anders sein! ” Diese Transformation ist der Kern von ihr emanzipatorischer Fahrt. Sie entdeckt, dass wahre Freiheit oft bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen und gesellschaftliche Erwartungen zu durchbrechen. Ihre Entscheidung, sich dem „falschen” Mann hinzugeben, wird zur Metapher für weibliche sexuelle Befreiung und Selbstbestimmung. https://patrick-pehl.... --- - Published: 2024-06-11 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/der-bundestag-baut-einen-burggraben/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Berlin, Bundestag, Hauptstadt, Regierungsviertel, Reichstag Im Zentrum Berlins erhebt sich das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages, als Manifestation demokratischer Transparenz. Seine gläserne Kuppel, weithin sichtbar, verkörpert den Anspruch auf Offenheit und Zugänglichkeit. Das Gebäude, dem Volk gewidmet, lädt zum Umrunden, Berühren und Betreten ein. Doch ein kontradiktorisches Schauspiel entfaltet sich gegenwärtig: Inmitten dieses Symbols der Bürgernähe entsteht ein anachronistisches Bauwerk – ein Burggraben um das Parlament. Dieser „Aha-Graben”, (\1), ausgestattet mit Spundwänden und Überwachungstechnik, fügt sich als Fremdkörper in die etablierte Struktur des Regierungsviertels ein. Er steht im Widerspruch zur proklamierten Offenheit des Parlaments, das sich sonst als nahbares Haus präsentiert. Wenn Beton zu Leinwand wird Das Umfeld des Reichstags pulsiert vor Leben. An warmen Abenden verwandelt sich das Ufer in eine improvisierte Tanzfläche. Vor dem Paul-Löbe-Haus, oft als “Motor der Republik” bezeichnet, treffen sich Menschen zum Flanieren und Diskutieren. Neben der Parlamentarischen Gesellschaft erstrahlen zum Tag der Deutschen Einheit die Gebäude in bunten Illuminationen. Unterirdisch setzt sich diese Dynamik fort. Am U-Bahnhof Bundestag, einst Zeuge historischer Ereignisse, strömen täglich Abgeordnete, Mitarbeiter und Besucher ein und aus. Vor sechs Dekaden zogen die Arbeiter der Stalinallee hier her, während der Reichstag noch im Niemandsland stand – ein Zeugnis deutscher Teilung. Die Errichtung des Grabens sendet ein problematisches Signal: Die politische Macht zieht sich zurück, verschanzt sich hinter Barrieren, statt den Dialog zu suchen. Dabei lebt eine Demokratie vom Austausch zwischen Bürgern und Volksvertretern. Der Graben erscheint wie ein Rückschritt, eine Kapitulation vor diffusen Bedrohungen. Risse im republikanischen Fundament? Der Graben ist ein anachronistisches Projekt, das mehr... --- - Published: 2024-05-10 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/freitags-die-richtige-milch-finden/ - Kategorien: Kolumne - Schlagwörter: Berlin, Berliner Schnitzel, Bundestag, Hauptstadt, Regierungsviertel, zehn117 An einem dieser Freitagnachmittage sitze ich in einem dieser Atrien aus Beton und Glas im Berliner Regierungsviertel. Die Sonnenstrahlen teilen den Raum in den Bereich, der schon im Wochenende ist, und den, der noch an wichtigen Themen für die Republik arbeitet. Ein Imbisstisch der örtlichen Catering-Firma ist aufgebaut, doch es schert sich keiner mehr drum – es ist eines dieser Pflichtbuffets. Einer Besucherin, die gerade ihren Pott voll Kaffee umrührt, fällt das zu dieser Stunde Wichtige auf. Sie raunt ihrem Begleiter zu: „Es gibt hier nur diese eklige Milch, keine richtige. “ Natürlich meint sie mit der richtigen die von Kühen, nicht etwa die von Ziegen oder Schafen. Nein, richtige Milch muss es sein. Die nicht mehr ganz junge Dame in der mit bunten Blumen bestickten Jeansjacke zieht sich unter der trüben Plastikfolie, die allerlei Backwaren und belegte Brote verbirgt, einen veganen Kirschkuchen vom Blech. Sie geht mit vollen Händen die Treppe zur Besuchertribüne hinauf und hört den freitagnachmittäglichen Ausführungen zur Zukunft der Tierhaltung zu. Ganz in ihrem Moment, hat sie den Aufzug nicht bemerkt, ebenso wenig wie den Servierwagen mit portionierter richtiger Kaffeesahne. Diese Kolumne habe ich für die agrarzeitung verfasst. --- - Published: 2024-04-26 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/sojamilch-beim-milchkongress/ - Kategorien: Allgemein - Schlagwörter: Beobachtung, Berlin Auf einem Kongress der Milcherzeuger in einem schnieken Hotel in Berlin fand kürzlich ein Ereignis statt, das die Gemüter in der Milchwirtschaft erregte: Die Milch war aus. Man mag meinen, bei einem Treffen, das der Milch gewidmet ist, würde der Ausrichter sensibel auf die Beigaben am Heißgetränkebereiter achten. Doch die Realität sah anders aus: In hohen Glasgefäßen fanden sich Hafer- und Sojadrink, mit und ohne Zucker – daneben in kleinen Kännchen echte Milch von heimischen Tieren. Wahrhafte Meister ihres Fachs erkannten die Chance und diversifizierten die Marktlage an den strategischen Punkten: den Heißgetränk-Entnahmestellen. Während die Alternativen durchaus ihre pragmatischen Befürworter fanden, zogen richtige Sahne und Milch heimlich die Aufmerksamkeit der Massen auf sich. Nach und nach schob sich nämlich ein buntes Band geleerter Marken-Tetrapacks den Tisch entlang, während die unbeschrifteten Glasbehälter der Ersatzprodukte am Abend kaum weniger Inhalt aufwiesen. Eine Molkereivermarkterin, deren Augen im Licht der Halogenstrahler des Tagungsortes funkelten, fasste die Stimmung mit wenigen Worten voller Weisheit zusammen: „Is‘ zwar ärgerlich, aber eigentlich könnte es nicht besser sein. So sieht man unsere guten Produkte viel besser. “ Recht hat sie! Diese Kolumne habe ich für die agrarzeitung verfasst. --- - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/das-weisse-hemd-die-leinwand-fuer-eleganz-mode-kleidung/ - Kategorien: Allgemein, Fiktion und Romantik, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Betrachtung, Kleidung, Mode, Schönes Das weiße Hemd ist die Essenz männlicher Raffinesse. In seiner schlichten Perfektion liegt eine unwiderstehliche Anziehungskraft, die den Träger erstrahlen lässt, ohne selbst die Schau zu stehlen. Es ist die Leinwand für das Spiel des Lichts als Trennschicht zwischen Außenwelt und Leib. Yves Saint Laurent erkannte einst die Macht dieses unscheinbaren Kleidungsstücks: „Ein weißes Hemd ist die Grundlage der Eleganz. Es ist immer angemessen und steht jedem Mann. “ Wahre Worte eines visionären Meisters. Die Vielseitigkeit des weißen Hemdes ist sein Trumpf. Ob lässig oder formell, es schmiegt sich mühelos an jeden Anlass an, verleiht dem Träger eine selbstbewusste Ausstrahlung und unterstreicht seine einzigartige Persönlichkeit. Tom Ford, der Architekt moderner Herrenmode, bringt es auf den Punkt: „Ein gut sitzendes weißes Hemd ist der Schlüssel zu einem gelungenen Outfit. “ Eine Weisheit, die jeder Mann verinnerlichen sollte. Unvergessliche Eleganz Ein gut geschnittenes weißes Hemd ist die Essenz der klassischen Männermode. Der Schnitt betont die Figur des Trägers, ohne aufdringlich zu wirken. Es zeichnet die Silhouette nach und verleiht dem Körper eine wohlgeformte Kontur. Giorgio Armani sagte treffend: „Eleganz ist nicht auffällig, sondern unvergesslich. “ Ein perfekt sitzendes weißes Hemd bleibt in Erinnerung, nicht durch Extravaganz, sondern durch seine makellose Passform und Schlichtheit. Die Bedeutung des Stoffs Doch was macht ein perfektes weißes Hemd aus? Die Antwort liegt in der Synergie von erlesenem Stoff und präzisem Schnitt. Feinste Baumwolle oder kostbare Seide, die sich wie eine zweite Haut an den Körper schmiegt und ein Tragegefühl von unvergleichlichem Komfort bietet. Jede Naht, jeder... --- - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/kleider-in-marineblau/ - Kategorien: Allgemein Die Magie der Materialien\nStellen Sie sich vor, wie sich seidige Navy-blaues Gewebe wie eine zweite Haut an Ihren Körper schmiegt. Der luxuriöse Glanz der Seide verstärkt die Tiefe der Farbe und bringt eine unvergleichliche Eleganz hervor. Ein navy-blaues Seidenhemd oder eine fließende Seidenbluse verleihen jedem Outfit einen Hauch von Opulenz. \nIn der Welt der Herrenmode ist der navy-blaue Wollanzug ein unverzichtbarer Klassiker. Die Textur der Wolle gibt dem Farbton eine Struktur und Tiefe, die Autorität und Professionalität ausstrahlt. Egal, ob für ein Geschäftsmeeting oder eine formelle Abendveranstaltung, der navy-blaue Wollanzug bleibt stets die richtige Wahl. \nFür den alltäglichen Chic offenbart Navy-blau auf gebürsteter Baumwolle seinen lässigen Charme. Denken Sie an ein perfekt geschnittenes Baumwollhemd oder eine bequeme Chinohose. Diese Stoffe betonen die Vielseitigkeit der Farbe und lassen sie sowohl entspannt als auch edel wirken. \n## Die Kunst der Kombination\nNavy-blau harmoniert meisterhaft mit einer Vielzahl anderer Farben und schafft so endlose Kombinationsmöglichkeiten. Mit pudrigem Crème und sanftem Grau zeigt sich Navy-blau von seiner weichen, femininen Seite, während metallische Akzente in Gold oder Silber den Look veredeln und einen Hauch von Glamour hinzufügen. Diese Farben harmonieren wunderbar mit Navy-blau und verleihen dem Outfit eine sanfte Eleganz. Ein cremefarbener Rollkragenpullover unter einem navy-blauen Blazer oder eine graue Anzughose zu einem navy-blauen Sakko schaffen eine ästhetisch ansprechende Balance. Goldene oder silberne Accessoires können den Look aufwerten und einen Hauch von Glamour hinzufügen. Denken Sie an eine silberne Uhr, goldene Manschettenknöpfe oder eine elegante Kette, die das Outfit vervollständigen. \nDie Vielseitigkeit von Navy-blau\nNavy-blau ist die... --- - Published: 2024-02-29 - Modified: 2025-04-01 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/die-sitzungswoche-in-ihrem-lauf/ - Kategorien: Allgemein - Schlagwörter: Berlin, Regierungsviertel, zehn117 Neu in zehn117-Berlin? Dann werden Sie festgestellt haben, dass die Zeit stark verallgemeinert in Sitzungswochen und sitzungsfreie Zeiten eingeteilt sind – der Takt des Parlamentsbetriebs.   Eine Sitzungswoche läuft eigentlich immer gleich ab. Je nach persönlicher Vorliebe und Anreisewegdauer kommen die Abgeordneten am Sonntagabend oder Montagvormittag in Berlin an und nehmen gegen Abend die ersten Termine in Präsenz Berlin wahr. Manche Fachgruppen treffen sich auch schon, um die Schlachtpläne für die Woche zu besprechen – so etwas geht meist besser, wenn man sich sieht. Dienstags finden sich die Arbeitsgruppen der Fraktionen zusammen und bereiten die wichtigen Fraktionssitzungen vor und am Nachmittag findet die ritualisierte „Fraktionsebene“ statt. Hier geben die Fraktionsspitzen der Reihe nach kurze Stellungnahmen – oder Statements – für die Presse ab.   Es wird stressig Im Anschluss wird weitergetagt. Die Fraktionssitzungen laufen. Je nach Fraktion und Tradition ist das wie eine Messe, in der die Abgeordneten die Zielrichtung für die laufende Sitzungswoche von der Fraktionsspitze erörtert bekommen, wichtige Termine besprochen werden und auch der ein oder andere Diskurs statt findet. Selbstverständlich läuft das alles hinter dicken verschlossenen Türen ab, manchmal bleiben die Fenster aber offen. Der Reichstag aus dem Paul-Löbe-Haus heraus Ist der Dienstag einigermaßen gut überstanden, fängt die wirklich schwere Arbeit an: Mittwochs sind die Ausschusssitzungen im Paul-Löbe-Haus, das aufgebaut ist wie ein V8 Motor – das Vorzeigestück deutscher Ingenieurskunst in den 90er Jahren. Diese Sitzungen können diffizil sein und Streit zu Tage fördern, um den guten Austausch zu fördern und keine Diskussionen zu verhindern, sind auch... --- - Published: 2023-10-13 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/gelassenheit-am-reichstagufer/ - Kategorien: Kolumne - Schlagwörter: Berliner Schnitzel, Hauptstadt, Haustiere, Kolumne, Regierungsviertel Zwischen den Mauern der Macht, wo das Schicksal Deutschlands gewoben wird, flitzt eine Quelle unbeschwerter Freude entlang der Spree: Mein Hund, politisch desinteressiert, trägt triumphierend seinen gerade gefundenen Stock. Im Schatten des Reichstags, unberührt von der Tragweite der Entscheidungen dieser Tage, verkörpert er eine Leichtigkeit, die in diesen Zeiten rar geworden ist. Sein kleines Glück, gefunden in einem simplen Stück Holz, bildet einen Kontrast zur Komplexität der umgebenden Politik. Hier, im Epizentrum der Macht, erinnert mich mein vierbeiniger Freund daran, dass Gelassenheit und ein Herz für die kleinen Freuden vielleicht das Gegengift für unsere von Hektik getriebene Welt sind. Ein Stock, ein Hund, ein Moment – eine Lektion in purer Lebensfreude. Diese Kolumne habe ich für die agrarzeitung verfasst. --- - Published: 2023-07-21 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/das-lotterie-spiel-der-demokratie-b-rgerr-te-und-die-ausd-nnung-der-repr-sentativen-demokratie/ - Kategorien: Allgemein Bürgerräte per Lotterie – eine Brise frischer Demokratie oder die Erosion parlamentarischer Prinzipien? Unser neuer Meinungsbeitrag hinterfragt kritisch diese politische Innovation. \nEs ist ein bemerkenswerter Schritt, den die amtierende Ampelkoalition gewagt hat, indem sie die Einführung von (\1) beschlossen hat. Die Absicht, Bürgernähe zu generieren und somit das Gefühl von politischer Partizipation zu verstärken, mag auf den ersten Blick ehrenhaft wirken. Jedoch bedarf es einer kritischen Betrachtung dieser Entwicklung und ihrer Implikationen für die parlamentarische Demokratie. \nBürgerräte sind eine Form der direkten Demokratie, in der eine Gruppe von Bürgern, ausgewählt durch das Schicksal der Lotterie, zusammenkommen, um über bestimmte politische Fragen zu diskutieren und Empfehlungen zu erarbeiten. Die Idee ist verführerisch in ihrer Einfachheit: Mehr Bürgerbeteiligung führt zu mehr Demokratie, oder etwa nicht? \n## Losverfahren statt politische Willensbildung\nDas ungeschriebene Manuskript der repräsentativen Demokratie mag uns jedoch eine andere Geschichte erzählen. Während das Losverfahren eine Chance für jeden Bürger bietet, sich einzubringen, marginalisiert es zugleich die Rolle gewählter Vertreter, die sich jahrelang in der politischen Arena bewährt haben. Ist es nicht gerade das Schöne an unserer repräsentativen Demokratie, dass wir uns auf Expertise und Erfahrung verlassen können, anstatt das Steuer der politischen Richtungsentscheidungen dem Zufall zu überlassen? \nDie durch Wahlen legitimierte Führung, das Herzstück unserer parlamentarischen Demokratie, wird durch diese Vorgehensweise entwertet. In unserer parlamentarischen Demokratie wählen wir Vertreter, die die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung besitzen, um politische Entscheidungen zu treffen. Durch die Einführung von Bürgerräten schaffen wir ein Paralleluniversum, in dem die gewählten Entscheidungsträger aus der Verantwortung entlassen... --- - Published: 2023-07-16 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/hauptstadt-journalismus-in-der-zwickm-hle-zwischen-anspruch-und-eitelkeit/ - Kategorien: Allgemein - Schlagwörter: Berlin, Hauptstadt, Journalismus, Soziale Betrachtung Eitelkeit, Manipulation und die Gefahr der Instrumentalisierung – im Herzen Berlins tobt ein Ringen um die Wahrheit im politischen Journalismus. Es ist mal wieder so weit: Sommerinterviews stehen dabei im Fokus – ein Schauplatz, der so manche Hauptstadt-Journalisten auf eine Zerreißprobe stellt. Auch ich kann und konnte mich dem nicht entziehen. Im politischen Berlin, wo die Bundesregierung und der Bundestag das Zentrum der Macht bilden, stehen die Hauptstadt-Journalisten vor besonderen Herausforderungen. In diesem hochkomplexen Umfeld ist es ihre Aufgabe, das politische Geschehen kritisch zu beleuchten und die Bürgerinnen und Bürger mit fundierten Informationen zu versorgen. Doch inmitten der politischen Klasse und Kollegen lauern Gefahren, die den eigentlichen Zweck des Journalismus gefährden. Gleichzeitig bekommen Journalisten immer mehr Konkurrenz zu wirkmächtigen und nach Einfluss strebenden Privatpersonen – Influencern, Social Media Phänomene, Agendapublikationen. Die äußere Form des Journalismus und seiner ist für die Akzeptanz und das Vertrauen wichtig, Abgrenzung zu nicht-journlalistischen Medienformen ist die der letzten anderthalb Jahrzehnte Herausforderung. Die Herausforderungen des Hauptstadt-Journalismus Eine der prominenten Gefahren ist die Eitelkeit der Journalisten selbst. Der Grundsatz, dass der Erkenntnisgewinn des Rezipienten im Vordergrund stehen sollte, wird oft vernachlässigt. Der Wunsch, sich vor den Kollegen zu profilieren und prestigeträchtige Interviews zu führen, kann die eigentliche Aufgabe des Journalismus aus den Augen verlieren. Ähnlich wie in der Serie „Mad Men“, in der die Werbeagenten in ihren persönlichen Ambitionen gefangen sind, könnten Hauptstadt-Journalisten den Fokus von den Bedürfnissen des Publikums abwenden. Ein weiteres Problem liegt im Fragestil, der häufig nicht an das Publikum, sondern an die politische... --- - Published: 2023-05-01 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/europa-als-kneipe/ - Kategorien: Allgemein Europa braucht Zusammenhalt, und dafür sollten wir uns auf das konzentrieren, was uns verbindet. In diesem Blogartikel geht es darum, wie die Kneipen Europas eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer starken und vielfältigen europäischen Gemeinschaft spielen können. \nIch schaue über diese Stadt Berlin. Die pulsierende Metropole an Spree, Wuhle und Havel, die für so viele Dinge bekannt ist – ihre Geschichte, ihre Kultur, ihre Vielfalt. Doch heute möchte ich Ihnen von einer Idee erzählen, die noch viel wichtiger ist als all das. Berlin ist eine bedeutende Stadt auf dem Kontinent Europa. \n## Die Kneipe als Abbild Europas\nIch glaube, dass die Kneipen Europas eine wichtige Rolle dabei spielen können, Europa wieder zusammenzuführen und eine starke europäische Gemeinschaft zu schaffen. In diesen Kneipen gibt es keine Unterschiede zwischen den Menschen. Hier ist jeder willkommen, unabhängig von der Nationalität oder dem sozialen Stand. Hier treffen sich Menschen aus allen Schichten und Berufen, um sich auszutauschen, zu (\1). Hier geht es nur um die Gemeinsamkeiten, um das, was uns zusammenbringt. \nWenn wir uns für einen Moment vorstellen, dass wir uns alle in einer Kneipe treffen, uns zusammensetzen, ein Getränk teilen und miteinander sprechen, dann können wir uns vorstellen, wie wir uns als Teil einer großen europäischen Familie fühlen können. Wir können uns gegenseitig kennenlernen, unsere Kulturen und Traditionen teilen und uns gemeinsam für eine bessere Zukunft einsetzen. \n## Auf das konzentrieren, was uns eint\nIch glaube, dass die Kneipen Europas eine wichtige Rolle dabei spielen können, Europa wieder zusammenzuführen und eine starke europäische Gemeinschaft... --- - Published: 2023-04-27 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/aufbruch-in-eine-neue-zeit-die-8220-freiburger-thesen-8221-und-ihre-bedeutung/ - Kategorien: Allgemein Erlebe die Faszination von Freiheit und Schönheit! Tauche ein in die Welt des liberty-Stils und erfahre, wie er die Freiheit symbolisiert – ein wichtiger Grundsatz der FDP. Entdecke die Bedeutung der Freiburger Beschlüsse von 1971, die bis heute das Denken und die liberalen Gedanken vieler Menschen prägen. Lass dich verzaubern von der einzigartigen Verbindung von Kunst und Politik! \nDer Freiburger Parteitag der FDP im Jahr 1971 gilt als einer der wichtigsten Parteitage in der Geschichte der Partei. Auf diesem Parteitag wurden die “Freiburger Thesen” beschlossen, die bis heute eine wichtige Rolle für die Positionierung der Partei spielen. \n## Freiheit, Eigenverantwortung und soziale Gerechtigkeit\nDie “Freiburger Thesen” betonen die Bedeutung von Freiheit, Eigenverantwortung, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz. Die FDP erklärte damals, dass sie nicht nur eine Partei für die Wirtschaft und Unternehmer sein möchte, sondern auch für die Arbeitnehmer und sozial Schwachen. \nDie Partei betonte die Bedeutung staatlicher Regelungen, um soziale Ungerechtigkeiten zu vermeiden, ohne dabei jedoch die individuelle Freiheit und Eigenverantwortung zu vernachlässigen. \nInsgesamt war der Freiburger Parteitag ein wichtiger Schritt für die FDP, um sich als sozial-liberale Partei zu etablieren. Die “Freiburger Thesen” haben bis heute einen großen Einfluss auf die Positionierung der Partei. \n## Alle Menschen berücksichtigen – dank Freiburger Beschlüssen\nDie FDP setzte sich auf dem Parteitag für eine ausgewogene Politik ein, die die Interessen aller Menschen berücksichtigt. Die Betonung von Freiheit, Eigenverantwortung und sozialer Gerechtigkeit zeigt, dass eine ausgewogene Politik möglich ist. \nDie “Freiburger Thesen” sind bis heute ein wichtiger Bestandteil der Positionierung der FDP und zeigen, dass... --- - Published: 2023-04-13 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/innere-sch-nheit-8211-simone-gerhardt-und-ihr-kampf-um-unabh-ngigkeit-und-sexuelle-selbstbestimmung/ - Kategorien: Allgemein Die Freiheitskämpferin im Konflikt mit ihrem konservativen Vater. Entdecke in diesem Artikel, wie die blühende Natur und Simones aufkeimende Sexualität ein Abbild ihrer inneren Konflikte darstellen. Eine Hommage an die fantastische Frauenfiguren in Fargo: Simone Gerhardt! \nDie schillernde Schönheit der Schmetterlinge steht oft im Kontrast zur Raupenzeit, die von Einsamkeit und Verletzlichkeit geprägt ist. In ähnlicher Weise entfaltet sich (\1) in der Serie Fargo, eine der faszinierendsten Figuren in der zweiten Staffel der TV-Serie Fargo, vor unseren Augen. Simone ist eine junge Frau, die sich nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sehnt und sich von den Einschränkungen ihrer patriarchalischen Familie befreien will. \n## Eine Tochter im Schatten des Vaters\nSimones Kampf um Unabhängigkeit beginnt bei ihrer Beziehung zu ihrem Vater, Dodd Gerhardt, einem raubeinigen Gangsterboss. Dodd sieht in seiner Tochter eine Verlängerung seiner selbst und fordert von ihr Gehorsam und Loyalität. Doch (\1) Frau, die sich von den Erwartungen ihres Vaters befreien möchte. Sie träumt von einem Leben, das sie selbst bestimmen kann, und von einem Mann, der sie liebt und respektiert. Sie versucht ihre noch junge, unerfahrene Realität zu leben. Allerdings hat sie mit ihrem Vater und dessen Bruder eine schlechte Vorlage. Dennoch versucht sie sich ihr Leben zu nehmen. \n## Sexualität: Die Schmetterlingsflügel brechen\nhttps://www. youtube. com/watch? v=Qc8uO-y2T_E\nMike und SImone – ein Paar aus. Pragmatismus? \nObwohl Simone von den Erwartungen ihrer Familie erdrückt wird, lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie findet Trost und Sicherheit in der Beziehung zu Mike Milligan, einem rivalisierenden Gangsterboss, der ihr seine Zuneigung zeigt. Doch ihre Romanze mit... --- - Published: 2023-04-09 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/simone-gerhardts-tragisches-ende-in-fargo-eine-analyse/ - Kategorien: Allgemein Tauche in die tragischen Umstände von Simone Gerhardts Hinrichtung in Fargo ein. Entdecke die Geheimnisse, die zu ihrer Todesstrafe führten, und die tiefgreifenden Auswirkungen ihrer Emanzipation, die sie auf die Serie und die Gesellschaft hat. Erlebe die Dramatik und Emotionen hautnah in diesem analytischen und bewegenden Artikel. \nSimone Gerhardt war eine komplexe Figur in der zweiten Staffel von Fargo. Als Frau in einer von Männern dominierten Welt war sie immer auf der Suche nach Macht und Anerkennung. Doch ihr Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung führte letztendlich zu ihrem tragischen Ende. \n## Die Hinrichtung\nDie Hinrichtung von Simone Gerhardt war eine der schockierendsten Szenen in der Serie. Sie wurde von ihrem Onkel Otto Gerhardt und seinem rechten Hand Mann, Hanzee Dent, wegen Verrats und des Verdachts auf Zusammenarbeit mit den Konkurrenten, den Kansas City Mafia, hingerichtet. \nie Hinrichtung von (\1) in der Serie Fargo war ein unvermeidliches Ergebnis ihrer Handlungen und Entscheidungen. Nachdem ihr Liebhaber, der verfeindete Gangsterboss Mike Milligan, von ihrer Familie aufgespürt und gefoltert wurde, um Informationen über den Standort von Kansas City Mafia-Boss Joe Bulo zu erlangen, wurde Simone von ihrem eigenen Vater, Floyd Gerhardt, für den Verrat an ihrer Familie verurteilt. \nFloyd, die mächtige Patriarchin der Gerhardt-Familie, war zuvor bereit gewesen, eine Allianz mit der Kansas City Mafia einzugehen, um den Frieden zu bewahren und ihr Familienimperium zu schützen. Simone, die ihrer Mutter und ihrem Bruder Dodd Gerhardt misstraute, entschied sich jedoch, einen eigenen Plan auszuführen, indem sie sich mit Mike Milligan und seinem Team verbündete, um die... --- - Published: 2023-04-06 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/simone-gerhardt-eine-femme-fatale-die-grenzen-sprengt/ - Kategorien: Allgemein In der zweiten Staffel von Fargo kämpfen rivalisierende Gangsterbanden um Macht und Einfluss. Mitten im Geschehen: Simone Gerhardt, eine selbstbewusste Frau, die mit ihrer Sexualität und Macht spielt. Erfahre, warum Simone ein Vorbild für moderne Frauen, auf Grund ihrer pragmatischen Weiblichkeit ist. \nWie ich ja schon erklärte, habe ich die zweite Staffel der Serie Fargo besonders mit Blick auf die (\1) geschaut. Ich bin begeistert von dieser Rolle. Sie ist ein modernes Vorbild für unsere Zeit. \n## Sexualität adoleszenter rebellischer Frauen: Die Doppelmoral der Gesellschaft\nDie Frage nach der Rolle der Sexualität im Alltag und der Gesellschaft ist eine, die seit jeher die Gemüter erhitzt. Insbesondere die weibliche Präsenz und ihre Bedeutung innerhalb dieses Themas ist ein Aspekt, der immer wieder für Kontroversen sorgt. Doch gerade in der (\1), und hier insbesondere durch die Figur der Simone Gerhardt, wird dieser Aspekt auf eine Art und Weise beleuchtet, die das Publikum in den Bann zieht. Sie ist unverdient als Nebenrolle sie sollte eine Miniserie bekommen. \nSimone Gerhardt ist eine Figur, die sich in ihrer Sexualität äußerst selbstbewusst präsentiert. Sie zeigt sich offen und verführerisch, spielt mit ihren Reizen und genießt die Aufmerksamkeit, die sie dadurch erhält. Doch während sie sich in dieser Hinsicht frei entfalten kann, muss sie sich gleichzeitig den Erwartungen und Anforderungen ihrer Familie unterordnen. Denn obwohl sie die Tochter des Patriarchen der Gerhardt-Familie ist, wird sie ständig daran erinnert, dass ihre Rolle als Frau in erster Linie darin besteht, ihrem Mann und ihrer Familie zu dienen. Eine Doppelmoral, die... --- - Published: 2023-04-04 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/fargo-simone-gerhardt-ist-der-star-der-zweiten-staffel/ - Kategorien: Allgemein Die zweite Staffel von Fargo spielt im Jahr 1979 in Sioux Falls in South Dakota, in Luverne in Minnesota sowie in Fargo in North Dakota und handelt von Peggy Blumquist und ihrem Ehemann Ed Blumquist, die die Unfallflucht und die Tötung von Rye Gerhardt zu vertuschen versuchen. Ich bin aber ganz fasziniert von der Figur der Simone Gerhardt, die von Rachel Keller hervorragend gespielt und gezeichnet wird. \nIn der preisgekrönten Serie Fargo gibt es viele Charaktere, die mit ihrer Leistung fesseln. Doch wenn man genauer hinsieht, gibt es eine Figur, die sich durch ihre Präsenz und ihr unvergleichliches Können abhebt: Simone Gerhardt. Simone ist ein Mensch voller Widersprüche und komplexer Emotionen. Sie ist die Tochter des mächtigen Patriarchen der Gerhardt-Familie, aber trotzdem in vielen Aspekten seiner Kontrolle entzogen. \n## Mike Milligan und Simone Gerhardt\n**Ich bin ja gerade im Fieber der zweiten Staffel der Serie Fargo und betrachte mit großem Interesse die Figur der Simone Gerhardt. In dieser lockeren Serie möchte ich mien Beobachtungen und Uberlegungen teilen. Was für eine Frau mitten in de ausgehenden 1970ern. **\nSimones ehrgeizige Natur ist unbestreitbar. Sie will unbedingt ihren Platz im inneren Kreis der Familie verdienen und die Erwartungen ihres Vaters erfüllen. Doch ihr Wunsch nach Anerkennung und Respekt wird oft durch ihre selbstsüchtigen und impulsiven Entscheidungen vereitelt. Simone ist eine Frau, die sich auf ihre Instinkte und Emotionen verlässt und sich nicht scheut, Risiken einzugehen. Obwohl sie oft unüberlegt handelt, zeigt sie eine beeindruckende Fähigkeit zur Anpassung und Überlebensfähigkeit. \nSimones Beziehung zu ihrem Freund... --- - Published: 2023-04-03 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/der-genuss-der-fahrt-das-auto-und-sein-b-ndiger/ - Kategorien: Allgemein Heute schreibe ich über ein Thema, das viele von uns begeistert: die Ästhetik des Autofahrens. Denn das Fahren kann nicht nur ein Mittel zum Transport sein, sondern auch ein Erlebnis, das unsere Sinne erweckt und uns in eine andere Welt entführt. \nWenn wir uns hinter das Lenkrad setzen, fühlen wir uns mächtig und in Kontrolle. Wir können die Maschine beherrschen, wir können sie lenken und lenken uns selbst. Wir spüren den Widerstand der Straße unter uns, die Kräfte, die wir kontrollieren müssen, um die Kurven und die Geraden zu meistern. \n## Autofahren: Freiheit ganz anders erleben\nUnd wenn wir auf der Autobahn fahren, spüren wir die Freiheit und die Geschwindigkeit, die uns durch den Wind umgibt. Wir sind eins mit dem Auto, eins mit der Straße, eins mit der Landschaft. Die Landschaft zieht an uns vorbei, und wir spüren, wie das Leben sich in all seinen Facetten vor uns entfaltet. \nBesonders in Brandenburg gibt es viele Alleen, die uns in eine andere Welt entführen. Eine Welt der Ruhe, des Friedens, der Schönheit. Wenn wir durch die brandenburgischen Alleen fahren, fühlen wir uns wie in einem Gemälde. Wir bewundern die Schönheit der Landschaft, die uns umgibt, und wir sind dankbar dafür, dass wir sie erleben dürfen. \n## Ich habe diese Art der Freiheit zu spät erkannt\nUnd wenn wir dann an einem netten Restaurant am Wegesrand anhalten, um eine Pause vom Fahren einzulegen, fühlen wir uns noch mehr mit der Welt verbunden. Wir genießen die Köstlichkeiten der Region, wir unterhalten uns mit den... --- - Published: 2023-01-10 - Modified: 2025-02-27 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/anz-ge-ein-gef-hl-eine-hommage-an-die-sch-nheit-im-grauen-des-lebens/ - Kategorien: Allgemein, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Anzug, Beobachtung, Kleidung, Mode, Moderne Ein Anzug, das ist mehr als nur ein Kleidungsstück. Es ist ein Gefühl, eine Emotion, die tief in unserem Inneren wurzelt. Wenn ich meinen Anzug anziehe, fühle ich mich wie ein anderer Mensch, wie jemand, der bereit ist, die Welt zu erobern. Ein Anzug gibt mir das Gefühl, dass alles möglich ist, dass ich unbesiegbar bin. Der perfekte Sitz Es ist der perfekte Sitz, der das Gefühl auslöst. Ein Anzug, der wie für mich gemacht ist, ist wie eine zweite Haut. Er schmeichelt meinen Proportionen, betont meine Stärken und verbirgt meine Schwächen. Kein Zwicken, kein Ruckeln, alles sitzt, wie es soll. Ein Anzug, der nicht passt, ist wie ein Date mit einer falschen Schuhgröße: man fühlt sich unwohl, unangenehm. Doch ein Anzug, der sitzt, der ist wie ein Liebhaber, der einen umarmt, der einen beschützt. Das Gefühl von Sicherheit Ein gut sitzender Anzug gibt mir das Gefühl von Sicherheit, von Selbstbewusstsein. Ich fühle mich bereit für jede Herausforderung, sei es ein Meeting oder ein Vortrag. Ein Anzug strahlt Kompetenz aus, und das gibt mir das Gefühl, dass ich alles schaffen kann. Der individuelle Touch Ein weiterer Vorteil des Anzugs ist die Möglichkeit, ihn nach meinem Geschmack zu gestalten. Ob es nun eine schlichte Eleganz oder ausgefallenere Schnitte sein sollen, die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich. Ein Anzug ist wie eine Leinwand, auf die ich meine Persönlichkeit malen kann. So entsteht etwas ganz Individuelles, ein echtes Unikat, das mich auszeichnet und mich von der Masse abhebt. Doch es ist nicht nur die... --- - Published: 2022-05-29 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/podcast-interaktiv-machen/ - Kategorien: Allgemein Podcasts sind ein fabelhaftes Onlinemedium. Allerdings ist es auf Grund der Verbreitungsstruktur ein Medium, welches häufig nur in eine Richtung sendet. Der Rückkanal fehlt häufig. Wie schafft man es, dass der Podcast ansprechbar wird? Ob Text- oder Audiokommentar – einen Kanal zu den Hörer braucht man. \nPodcasts sind ja technisch eigentlich nur Audiodateien, die per RSS allokiert werden. Doch mittlerweile sind Podcasts ein bedeutendes kulturelles Phänomen. Fast alle hören irgendwie einen Podcast – ob nun einen klassischen Laberpodcast oder eine geskriptete Serie. Das Problem ist immer das gleiche: Ich höre etwas relevantes und möchte mich dazu verhalten, doch das geht nicht direkt. \n## Kommentare\nHier kann eine klassische Blogfunktion helfen, nämlich die Kommentare. Allerdings ist die Tendenz alles möglichst leicht auf Plattformen abzubilden das Problem. Mal abgesehen davon, dass Spotify ein lausiger Podcast-Player ist, so ist das Hosting via Anchor und Co. keine so richtig gute Idee. Der Podcaster gibt die Hoheit über seine Publikation in völlig fremde Hände und verliert die Kontrolle. Eine richtige dazugehöre Website, auf der man Kommentare freischalten, moderieren und diskutieren kann, gibt es schlicht nicht. \nAls Krücke kann dann ein Hashtag pro Episode genommen werden und auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen eingesammelt werden. Diskussion oder gegenseitiges Befruchten oder Anfeuern geht so aber auch nicht richtig. Mein Tipp: Nutzen Sie einen richtigen Podcasthoster, der auch eine Kommentarfunktion kennt – oder betreiben Sie ein eigenes Blog auf dem Sie Ihre Episoden veröffentlichen. WordPress in Kombination mit (\1) ist wohl der übliche Standard. \n## Anrufbeantworter\nWas liegt näher als Audionachrichten der... --- - Published: 2022-05-24 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/gimbal-sinnlos-oder-modern/ - Kategorien: Allgemein Wie werden mobil gemachte Filme professioneller? Das typische Ruckelvideo kennt wohl jeder, der schon mal aus der Hand versucht hat eine Szene aufzunehmen. Mit einem Gimbal wird das Ergebnis stabiler. Braucht also jeder einen Gimbal für sein Smartphone? \nWas ist ein Gimbal überhaupt? Die allwissende Müllhalde, die Wikipedia, hat natürlich auch auf diese Frage eine handliche Antwort:\n**\n\nEin Gimbal ist eine motorisierte kardanische Aufhängung, welche die Bewegungen eines optischen Gerätes, meist einer Kamera, ruckelärmer und flüssiger machen soll. Die eingesetzten Elektromotoren gleichen Erschütterungen und andere ungewollte Bewegungen des Menschen beziehungsweise der Drohne aus. \nEs handelt sich also um einen physischen Bildstabilisator. Vor einigen Jahren sah es noch etwas ungewohnt und vielleicht auch witzig aus, wenn ein iPhone in einem dieser Geräte eingeklemmt war. Mittlerweile ist das für jeden modernen Medienschaffenden eine gewohnter Anblick. Die kleinen Dinger können inzwischen auch mehr als “nur gerades Bild”. Sie schwenken, drehen oder simulieren sogar in Zusammenarbeit mit Software einen Dolly Zoom. Also richtige Video-Allrounder. \nIch selbst habe einen etwas älteren Gimbal: den DJI Osmo Mobile 3. Und ich bin immer wieder erstaunt, was dieses Teil so leistet. Ich kann dazu den (\1) empfehlen. Doch mittlerweile benutze ich das gute Stück immer seltener, obwohl ich selbst gern (\1). \n## Hat der Gimbal ausgedient? \nVor wenigen Wochen machte sich ein findiger Medienlenker über Journalisten lustig, die aus einer Veranstaltung heraus mit einem Gimbal filmen und dann schnell Beitrage heraus lassen. So irritierend ich diese Aussage fand, so sehr hat mich das überlegen lassen wie sinnvoll ein Gimbal... --- - Published: 2022-05-16 - Modified: 2024-11-22 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/interviews-mit-dem-iphone-richtig-filmen-ultra-mobile-video/ - Kategorien: Allgemein Mit zwei iPhones und anständigem Ton-Equipment können sehr stimmungsvolle und fokussierte Aufnahmen entstehen. In der Beschränkung auf enorm mobiles Equipment liegen viele Vorteile. In dieser Kategorie schildere ich lose Umsetzungen ultra mobiler Produktionen oder Aufbauten. Gern möchte ich ein Setup darstellen, welches auf den ersten Blick seltsam aussieht. Häufig erlebe ich die Arroganz alter Medienmacher: „Da stehen die da bloß mit ‘nem Gimbal und einem iPhone. ” Stimmt. Allerdings ist der hochmütige Duktus nicht angebracht. Wenn man weiß was man tut, kann man mit der besten Kamera der Welt – der die man immer bei sich hat – ausgezeichnete und sendefähige Videos erstellen. In der politischen Berichterstattung muss es schnell gehen und meistens sind die Verhältnisse gut genug. Mit etwas eigenem Licht aus dem Akku und genügend Strom aus der Steckdose kommt man ziemlich weit. Machen wir es konkret Anlässlich der so genannten Berateraffäre drehte ich Im Sommer mit einem Kollegen ein Interview mit Bewegtbild. Ort war das Büro eines hochrangigen Bundestagsabgeordneten im Paul-Löbe-Haus. Das Problem an diesen Büros ist, dass sie sehr klein und sehr warm sind. Vor allem die Wärme ist nicht zu unterschätzen, da Kameratechnik bei langem Betrieb gern mal in den Verweigerungsmodus geht – auch iPhone und Co. An diesem Tag liefen wir nicht in dieses Problem hinein, aber es war uns bewusst. Die Räume sind ziemlich gut gedämmt, weshalb der die Tonabnahme im Prinzip nie ein echtes Problem darstellt, wenn man halbwegs geeignete Technik nutzt. Zur Tonabnahme kamen zwei AKG CK-97 Lavaliermikrofone an einem Zoom... --- > Erfahren Sie, wie Sie politische Interviews erfolgreich führen. Ich teile meine Expertise in Journalismus und Politik, mit Fokus auf effektive Gesprächsführung, technische Präzision und den Umgang mit knapper Zeit. Wertvolle Tipps für Ihr nächstes Interview. - Published: 2020-01-17 - Modified: 2025-07-27 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/politische-interviews-meistern-was-zu-beachten-ist/ - Kategorien: Allgemein, Journalistische Texte, Medien Machen - Schlagwörter: Hauptstadt, Journalismus, Medien, Medien Machen, Politik, Regierungsviertel, zehn117 Politik und Interviews in Online-Medien prägen die heutige Medienlandschaft. Trotz neuer Formate wie Podcasts haben sich die grundlegenden Herausforderungen der politischen Gesprächsführung nicht verändert. Die effektive Nutzung der begrenzten Zeit von Mandatsträgern ist entscheidend für ein gelungenes Interview. Der folgende Text analysiert, worin sich der politische Dialog vom Gespräch mit Wirtschaftsvertretern unterscheidet, basierend auf meinen Erfahrungen mit verschiedenen Medienformaten, die ich zusammen mit meinem Kollegen, guten Freund und Kumpanen Kenny S. Dettmers entwickelt habe. Meine Erfahrungen aus der Interviewpraxis im politischen Bereich zeigen: Politische Gespräche haben ihre eigenen Regeln. Sie erfordern gründliche Vorbereitung, strategische Vorbereitung und ein ausgeprägtes Gespür für Nuancen. Der professionelle Umgang mit der knappen Zeit eines Politikers ist für den Erfolg des Gesprächs ausschlaggebend. Der folgende Artikel richtet sich an Journalistenkollegen und Medienschaffende, die ihre Interviewtechnik im politischen Bereich verfeinern möchten. Politische Nuancen verstehen Im politischen Kontext hat jedes Wort Gewicht. Während Wirtschaftsvertreter Produkte bewerben, navigieren Politiker zwischen übergreifenden Konzepten und konkreten Details. Ein einzelnes Wort oder eine spezifische Betonung kann die Schlagzeilen des nächsten Tages bestimmen. Der demokratische Auftrag verpflichtet Politiker zur öffentlichen Kommunikation. Diese folgt jedoch strategischen Überlegungen. In unserem parlamentarischen System ist jedes Interview Teil politischer Positionierung. Verhandlungspositionen oder konkrete Festlegungen während laufender Prozesse werden vermieden, da sie Kompromissmöglichkeiten einschränken können. Für Journalisten bleibt oft nur die äußere Form – der eigentliche Kern verbirgt sich in Andeutungen. Protokollieren und Protokoll Die eigentliche Herausforderung besteht nicht im Protokollieren des Gesagten, sondern im Erkennen des bewusst Unausgesprochenen. Der Journalist muss analysieren, welche Themen ausgelassen werden, warum... --- - Published: 2015-06-15 - Modified: 2024-12-05 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-was-wir-aus-den-ermittlungen-lernen/ - Kategorien: Allgemein, Fiktion und Romantik, Texte - Schlagwörter: Bitcoin, Darknet, Digitales, Internet, Recherche, Silk Road, Silkroad Die spektakuläre Verhaftung von Ross Ulbricht und die Aufdeckung der Silk Road werfen ein scharfes Licht auf die Macht der Kryptografie und die Herausforderungen der Strafverfolgung im digitalen Zeitalter. Während die US-Behörden verzweifelt versuchten, das komplexe Netzwerk der Silk Road zu zerschlagen, stießen sie auf die unüberwindbare Hürde der verschlüsselten Kommunikation und Daten. Diese Ermittlungen enthüllen nicht nur die technischen Raffinessen und Risiken der Nutzung von Bitcoin und anderen anonymen Zahlungsmethoden, sondern zeigen auch, wie starke Kryptografie selbst die mächtigsten Ermittlungsbehörden der Welt in die Knie zwingen kann. Entdecken Sie, was die Jagd nach dem legendären Dread Pirate Roberts über Datenschutz und digitale Sicherheit lehrt. S/MIME, PGP, GnuPG, oPenGP, VeraCrypt, AES 512 – es sind für viele Menschen kryptische und rätselhafte Aneinanderreihungen von Buchstaben, für andere sind sie eine Art von Religion(sersatz). Im sogenannten Deepweb sind das alltägliche Instrumente um sich vor etwaigen Verfolgern zu schützen. Die genannten Begriffe sind allesamt Begriffe aus der Cryptoszene, sie gelten als ungebrochen und sind für viele das Allheilmittel gegen totale Überwachung. Sie verheißen absolute Privatsphäre und unbedingten Schutz. Auch beim Teleschirm widme ich mich den oben angegebenen Technologien und versuche die Technik ein bisschen zu verbreiten, zum Zwecke sie populärer zu machen. Auch ich glaube fest daran, dass GnuPG und seine Geschwister eine tolle Sache ist, auch ich habe es vielen Menschen installiert und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele sie nicht oder nur sehr selten nutzen. Leider. Aber was uns die Ermittlungen gegen die Silk Road und deren Umfeld zeigen ist ein schlichter, aber... --- - Published: 2015-05-25 - Modified: 2024-12-05 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-dea-agenten-dienen-zwei-herren-teil-2/ - Kategorien: Fiktion und Romantik, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Darknet, Digitales, Internet, Medien, Recherche, Silk Road, Silkroad, Urban Im Oktober 2013 hat die DEA, gemeinsam mit Homeland Security und dem FBI auf Geheiß des US Justizministeriums Ross Ulbricht in einer Bibliothek in San Francisco festgenommen und die Darknet Plattform Silk Road offline genommen. Aber im Zuge der Ermittlungen ist noch viel spannenderes Material gefunden worden. Der Silk Road Reallife-Krimi geht weiter! Es ist ein sonniger Tag, gut 10°C unter null – an einem Sonnabend. Die Stadt heißt Baltimore und befindet sich im US Bundesstaat Maryland. Um 1:35 Uhr wechseln 2’430 Bitcoin den Besitzer und in knapp 37 Wochen wird ein mit viel Aufwand gesuchter, junger Texaner in San Francisco festgenommen, was einen der Größten Strafprozesse der jüngeren US amerikanischen Geschichte auslösen wird.   Was bisher geschah Wie bereits im ersten Teil geschrieben, bereicherte sich Carl Marc FORCE mit seiner Stellung als Ermittler der DEA gegen die Silk Road. Mitangeklagt ist ein gewisser Shaun W. BRIDGES. BRIDGES war – genau wie Marc FORCE – Agent bei der DEA. Er gehörte zu der Ermittlungsgruppe in Baltimore, welche unabhängig von der Ermittlungseinheit in New Yorck arbeitete. Beide Gruppen waren jedoch damit betraut, den Online- Schwarzmarkt Silk Road auszuheben und die Hintermänner einem Strafprozess in den USA beizuführen. Doch FORCE hatte irgendwie etwas anderes im Sinne, als er seinen Silk Road Nutzernamen „French Maid“ anlegte. So auch BRIDGES. Allerdings hat BRIDGES sich „Flush“ genannt.   Der 20 Millionen Dollar Coup Es ist der 25.  Januar 2013, als die Silk Road Community gewaltsam aufgerüttelt wird. Offenbar sind Hacker in das Silk Road System eingebrochen und haben und haben viele Tausend Bitcoin (BTC)... --- - Published: 2015-05-10 - Modified: 2024-12-05 - URL: https://patrick-pehl.de/blog/silk-road-dea-agent-dient-zwei-herren-teil-1/ - Kategorien: Allgemein, Kolumne, Texte - Schlagwörter: Darknet, Internet, Medien, Recherche, Silk Road, Silkroad Ross Ulbricht, bekannt als der Drahtzieher hinter der berüchtigten Darknet-Plattform Silk Road, geriet ins Visier der US-Behörden, die seinen Computer und den Server der Silk Road in Reykjavik beschlagnahmten. Während die Ermittlungen in dem Fall bereits für Schlagzeilen sorgten, enthüllten sie noch viel mehr: Ein DEA-Agent namens Carl Mark Force IV wird nun des Diebstahls, Internetbetrugs und der Geldwäsche beschuldigt, da er sich Bitcoin im Wert von Hunderttausenden Dollar von der Silk Road angeeignet haben soll. Diese sensationelle Wendung zeigt, wie tief die Verstrickungen zwischen dem kriminellen Untergrund und der Strafverfolgung wirklich reichen – und das faszinierende Drama rund um Ulbricht, Silk Road und Bitcoin geht in die nächste Runde. Die US Justizbehörden haben Ross Ulbrichts Computer beschlagnahmt und diesen Rechner nach aufwendiger forensischer Analyse ausgewertet. Auch wurde der Silk Road Server beschlagnahmt, welcher sich physisch in einem Rechenzentrum mitten in der isländischen Hauptstadt Reykjavik befand. Das alles habe ich bereits im Oktober 2014 zusammengetragen und in diesem Bog berichtet. Dabei fanden die Ermittler schier unglaubliches heraus. Es gab einen Maulwurf in den eigenen Reihen, der zwei Herren diente: Der Justiz und dem den sie bekämpfen will – Ross Ulbricht. Wie es dazu kam, kann man im vorhergehenden Artikel „Ein Jahr nach dem Silk Road Bust“ nachlesen. Dem fraglichen DEA Agent wird nun separat der Prozess gemacht. Natürlich ist er zurzeit noch unschuldig, das wollen wir hier auch nicht vergessen, denn auch wenn es oft nicht so scheint, so sind die USA immer noch ein Rechtsstaat! Im Okober 2013 hat... --- --- ## Episodes > Eine Kritik von Patrick Pehl zur Inszenierung von Regisseurin Christina Tscharyiski im Jahr 2024 mit Schwerpunkten in der metaphysischen Ebene des Theaterstücks Liliom von Ferenc Molnár aus dem Jahr 1909. - Published: 2025-05-30 - Modified: 2025-05-30 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/kritik-zu-liliom-von-ferenc-molnar-berliner-ensemble-2024/ - Kategorien: Podcast Episode, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Hauptstadt, Kultur, Medien, Theater, Urbane Romantik Kann ein Gewalttäter erlöst werden? Ferenc Molnárs „Liliom“ stellt diese existenzielle Frage mit katholischer Metaphysik und Rummelplatz-Romantik. Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble verwandelt das Jenseits in rosa Pastelltöne und macht aus Kyrre Kvam einen modernen Charon. Ein Stück über zweite Chancen in Zeiten, wo Berliner Theater um ihre Existenz bangen müssen. Ferenc Molnárs Liliom kehrt zurück nach Berlin, ein Jahrhundert nach dem Berthold Brecht das Theater hier revolutionierte. Im Neuen Haus des Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm verwandelt Regisseurin Christina Tscharyiski die ungarische Vorstadtlegende von 1909 in eine intensive Betrachtung über Schuld, Vergebung und die Möglichkeit menschlicher Wandlung.  Jannik Mühlenweg, der den namensgebenden Liliom darbietet, ist ihr hier durch Wandelbarkeit und Rohheit im Spiel ein hilfreiches Werkzeug. Liliom lässt sich vom Stutzer überreden – Fassung am Berliner Ensemble, uraufgeführt 2024 in Berlin Die 110-minütige pausenlose Aufführung, die am 5. Dezember 2024 Premiere feierte, entstammt einer Epoche des Friedens – 37 Jahre waren seit der deutschen Reichsgründung 1871/72 vergangen, Wien war diplomatisches Weltzentrum der Donaumonarchie. Molnár schreibt aus einer Zeit, die noch nichts ahnt vom Leid, das fünf Jahre später vom Balkan ausgehen wird. Anatomie eines Habenichts Liliom – sein bürgerlicher Name Endre Závoczki kommt erst im Jenseits zur Sprache, »mütterlicherseits«, wie er präzisiert – ist ein Bastard ohne Ordnung. Niemand hat ihm gezeigt, wie man anständig lebt: Pass beantragen, Quittungen sortieren, einen Hausstand führen. Als Frau Muskát ihn rauswirft, steht nur eine seesackgroße Tasche da, die »auch noch immer einfach rum steht« – sein ganzer Besitz, Symbol einer Heimatlosigkeit, die ihn zum Habenichts macht.... --- > Ferenc Molnárs Liliom entfaltet in Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble eine berührende Kraft: Ein gescheiterter Gauner, metaphysische Tiefe und ein Theaterabend, der Hoffnung schenkt. Die neue Übersetzung von Terézia Mora bringt das Stück sprachlich ins Heute. - Published: 2025-05-26 - Modified: 2025-05-30 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/liliom-ein-gauner-im-fegefeuer-berliner-ensemble-kolumne/ - Kategorien: Podcast Episode, Theater - Schlagwörter: Berlin, Europa, Gnade, Jenseits, Kultur, Liebe, Proletariat, Religion, Theater, Tod, Vergebung Ferenc Molnárs Theaterstück am Berliner Ensemble berührt als Neuinszenierung das Herz und beweist was eine gute Kulturpolitik erreichen kann. Der harte Stoff aus der BE-Reihe „Content Notes“ hat es in sich und lässt den letzten weich wie Zuckerwatte werden. Manchmal sitzt man im Theater und denkt: Das kann doch nicht wahr sein. Ein Karussell-Ausrufer aus Budapest, geboren Ende der 1880er, gestorben 1909, rührt einen zu Tränen. Liliom heißt er, ein Gauner mit großen Augen und noch größeren Träumen. Christina Tscharyiskis Inszenierung am Berliner Ensemble macht aus Ferenc Molnárs Vorstadtlegende einen Abend, der unter die Haut geht. Dabei fängt alles harmlos an. Rosa Licht taucht das Neue Haus am Schiffbauerdamm in Zuckerwatte-Atmosphäre, während Kyrre Kvam live musiziert und gleichzeitig eine rätselhafte Figur namens Linzmann spielt. Eine ausführlichere Betrachtung der metaphysischen Dimensionen dieses Stücks findet sich an anderer Stelle – doch schon in den ersten Minuten wird klar: Hier geht es um mehr als Rummelplatz-Romantik. https://patrick-pehl. de/blog/kritik-zu-liliom-von-ferenc-molnar-berliner-ensemble-2024/ Rosa Träume, harte Realität Liliom verliert seinen Job. Für ein Mädchen namens Julie, 18 Jahre alt, schwanger nach zwei Monaten Liebe. Jannik Mühlenweg spielt ihn als zerrissenen Mann zwischen Zärtlichkeit und Gewalt, Lili Epply verkörpert mit viel Talent eine Julie, die mehr versteht als sie sagt. Der rote Faden: Ein Habenichts mit seesackgroßer Tasche voller Nichts will für sein ungeborenes Kind sorgen. Endre Závoczki heißt er mit bürgerlichem Namen, »mütterlicherseits«. Ein Bastard also, aufgewachsen ohne jemanden, der ihm zeigt, wie man anständig lebt. Sechzehntausend Kronen und ein Selbstmördergericht Was macht so einer? Er lässt sich... --- > Patrick Pehl hinterfragt Kennedys berühmten Appell und betont die Stärke europäischer Gemeinschaftstraditionen. Ein Plädoyer für soziale Verantwortung und kulturelle Verbundenheit. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/der-ueberfluessige-kennedy-und-sein-gemeinschafts-appell-eine-europaeische-kritik-podcast/ - Kategorien: Kolumne, Pehls Meinung, Podcast Episode - Schlagwörter: Berlin, Europa, Hauptstadt, Medien, Politik Das Ende einer Phrase Neulich bin ich mal wieder über das Zitat von John F. Kennedy gestoßen, man solle zunächst fragen was man für sein Land tun solle und nicht was das Land für einen selbst. Ich habe schon oft über diese Phrase nachgedacht und sie nie ganz verstanden. Sie transportiert aber ein mir fremdes Weltbild – sicher geht es bei näherer Betrachtung vielen Menschen so. Es gibt Sätze, die werden mit solcher Inbrunst zitiert, als hätte man das Evangelium der Demokratie entdeckt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst. ” In Festreden, politischen Manifesten und staatstragenden Sonntagsreden wird dieser Satz des verstorbenen US-Präsidenten john F. Kennedy wie ein Orakelspruch vorgetragen. Dabei steht man fassungslos daneben und fragt sich: Woher rührt diese andächtige Verehrung des Banalen? Wer wie ich in den 1990er Jahren in Ostberlin aufwuchs, kann über diese vermeintliche Erleuchtung nur befremdet den Kopf schütteln. Als wäre es eine epochemachende Erkenntnis, dass Menschen füreinander einstehen. Als bedürfte es erst der Mahnung eines Präsidenten, um die Selbstverständlichkeit des Miteinanders zu begreifen. Der pathetisch vorgetragene Appell hallt in unseren Ohren wie ein überflüssiges Echo längst gelebter Wirklichkeit. TIPP: Polyester im Plattenbau . In der katholischen Kirchengemeinde, wo sich das Gemeindeleben in der Eucharistie als Gemeinschaft der Gläubigen in der Gemeinschaft als Teil der Weltkirche manifestiert, war die Sorge um den Nächsten keine präsidiale Direktive, sondern gelebter Alltag. Die katholische Soziallehre, die seit Generationen das Gemeinwohl als Richtschnur allen Handelns begreift, musste nicht erst... --- - Published: 2024-12-08 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/freiheit-durch-die-brotbuechse-esskultur-lieferdienste/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Pehls Meinung, Persönliche Texte, Podcast Episode, Texte - Schlagwörter: Berlin, Essen und Trinken, Großstadt, Kulinarik, Kultur, Lieferdienst, Moderne Die Stadt wird von Lieferdiensten und Restaurants dominiert, während die Brotbüchse zum Symbol vergangener Zeiten verkümmert. Doch in dieser unscheinbaren Box verbirgt sich mehr als ein Behältnis – sie steht für eine Esskultur der Selbstbestimmung. Ist die Rückeroberung kulinarischer Freiheit der Luxus, den wir uns heute wirklich leisten sollten? Meine Brotbüchse ist aus Metall und früher hatte ich eine aus halbtransparentem Plastik mit einem Trennfach gegen verrutschende Brote. In meiner Familie kamen die Speisen ohne zusätzliche Umhüllung hinein, andere wickelten ihre Stullen noch in Papier oder Alufolie. Die Stulle wird in der Brotbüchse konserviert und zum selbstbestimmten Mahl eleviert. Heute sieht man das immer seltener – wann geriet unsere Welt aus den Fugen und stellte auf Restaurantbesuche um statt sich was mitzunehmen? Es war Auguste Escoffier, der vor etwa 150 Jahren dem Restaurantbesuch seinen Nimbus der Exklusivität verliehen hat. Was damals distinguierte Freizeitgestaltung des Bürgertums war, ist in unserer Gegenwart zur merkwürdigen Selbstverständlichkeit geworden. Die Metamorphose vollzog sich etappenweise: In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden die ersten Betriebsküchen als pragmatische Antwort auf die Schichtarbeit – eine Mahlzeit außer Haus aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, nicht als lifestylegetriebener Konsum. Von der Freiheit zur Bedürftigkeit in der Esskultur Wie obskur erscheint heute die Epoche der allgegenwärtigen Brotbüchse! Sie war mehr als Behältnis – sie war Ausdruck von Eigenständigkeit, häuslicher Fürsorge und ökonomischer Vernunft. In ihrer Funktionalität verkörperte sie eine Selbstbestimmung, die wir heute mit erstaunlicher Leichtfertigkeit preisgeben. Ein Anachronismus, so scheint es – dabei ist sie Symbol einer kulinarischen Haltung, die wir wieder... --- > Das Theater in Berlin als Bastion der sozialen Gleichheit: Ein Ort, an dem Kunst und intellektueller Austausch soziale Hierarchien überwinden. Erfahren Sie, wie Kultur und Gleichheit im Theater zusammenkommen. - Published: 2024-10-16 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/geld-spielt-keine-rolle-das-theater-letzte-bastion-der-sozialen-gleichheit/ - Kategorien: Podcast Episode In einer Gesellschaft, die von Statussymbolen und finanziellen Unterschieden geprägt ist, hebt sich das Theater als ein Raum hervor, in dem soziale Hierarchien eine geringere Rolle spielen. Trotz gewisser Einschränkungen wird das Theater als ein Ort betrachtet, der Kunst und intellektuellen Austausch in den Vordergrund stellt, während der finanzielle Hintergrund der Besucher an Bedeutung verliert. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Statussymbolen und materiellen Unterschieden geprägt ist, erhebt sich das Theater als eine bemerkenswerte Ausnahme – ein Ort, an dem die üblichen Regeln des sozialen Prestiges weitgehend außer Kraft gesetzt sind. Während diese These sicherlich Nuancen und Einschränkungen unterliegt, lohnt es sich, die einzigartige Position des Theaters als einen Raum zu betrachten, in dem Geld und Status eine deutlich geringere Rolle spielen als in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die begrenzte Macht des Geldes im Theater Im Gegensatz zu Großveranstaltungen wie Konzerten von Superstars, wo VIP-Pässe und exklusive Meet-and-Greets die soziale Hierarchie zementieren, bietet das Theater eine erfrischend egalitäre Erfahrung. Selbst die teuersten Theaterkarten sind im Vergleich zu anderen Luxusgütern erstaunlich erschwinglich. Ein Millionär mag sich zwar den besten Platz im Haus leisten können, doch der Preisunterschied zu den günstigeren Plätzen ist oft überraschend gering. Mit Vergünstigungen wie der BE Card des Berliner Ensembles, die 50% Rabatt auf alle Tickets gewährt, wird hochwertige Kultur sogar für ein breites Publikum zugänglich. Tipp: Der Traum ist aus! Klares kaltes Wasser für die Kultur in Berlin Abwesenheit der Statusjäger Es ist bezeichnend, dass weder die superreiche Elite noch statusbewusste Influencer das Theater... --- - Published: 2024-09-15 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/operation-coolness-als-ich-mich-selbst-karikierte-podcast/ - Kategorien: Berliner Momente, Kolumne, Podcast Episode, Textgewebe, Theater - Schlagwörter: Berlin, Großstadtidylle, Hauptstadt, Kultur, Sommer, Theater, Urbane Romantik Es ist ein heißer Sonntag, der die Stadt sanft zerschmelzen lässt. Ich bin außerordentlich gut gelaunt, denn ich habe frei und bin voller Vorfreude. Am Abend bin ich verabredet, zu einer Lesung mit Musik in Prenzlauer Berg zu gehen. Am Vormittag ist der Abend noch fern, doch in Gedanken bin ich schon dort. Ich weiß noch nicht genau, was mich erwartet, doch eins wird mir immer klarer: Ich muss lässig aussehen, cool wirken, bella Figur machen. Aber wie genau, weiß ich noch nicht. Schon beim Aufwachen spüre ich dieses Kribbeln – pure, unverfälschte Vorfreude, die ich unbedingt hinter einer Fassade von Coolness verstecken will. Über den Tag verteilt kippe ich mehrere Tassen Kaffee in mich hinein. Als ich einen mittäglichen Spaziergang machte, mussten meine lieben Nachbarn zu unfreiwilligen Zeugen meiner überbordenden guten Laune werden. Beim nachbarschaftlichen Spaziergang überschütte ich sie mit Vorfreude. Sie nicken höflich, vermutlich in der stillen Hoffnung, dass mein Enthusiasmus bald weicht. Der Tag fängt also schon ganz gut an – zumindest für mich. Weißes Shirt und graues Jäckchen Die Sonne steht hoch am Himmel, als ich beschließe, meinen Look für den Abend zu planen. Mein Kleiderschrank, normalerweise ein Tempel der Eleganz, wird zum Laboratorium meiner neu zu erfindenden Lässigkeit. Geschneiderte Anzüge und makellose Hemden schauen mich vorwurfsvoll an, als ich nach einem einfachen, aber sehr wohl ausgewählten weißen Baumwoll-T-Shirt ohne Markenaufdruck greife. “Verräter”, scheinen sie zu flüstern. Ich kombiniere es mit einer freundlichen lichtgrauen Trainingsjacke der Marke Adidas, die ich sportlich halboffen trage – ein Meisterwerk der Pseudo-Nonchalance.... --- - Published: 2024-09-03 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/gefangen-im-kreislauf-the-writer-berliner-ensemble-theater-podcast/ - Kategorien: Podcast Episode, Theater - Schlagwörter: Berlin, Berliner Ensemble, Hauptstadt, Kreativität, Kultur, Medien, Medien Machen, Schiffbauerdamm-Theater, Social Media, Theater, Theaterstück Als der letzte Ton verklang, saß ich im Theater am Schiffbauerdamm, gefangen zwischen zwei Welten – der Realität und dem emotionalen Abgrund, in den mich Ella Hicksons “The Writer” gestürzt hatte. Mein Hirn war getränkt in Emotionen, mein Herz drückte Botenstoffe durch meinen hilflosen Körper. Ich war mehr als nur berührt – ich war aufgerissen, bloßgelegt, zerschmettert. Die erste Szene traf mich wie ein Blitz.  Pauline Knof als Protagonistin, heimkehrend in eine Welt der Erwartungen, die sie nicht erfüllen konnte. Ihr Gesicht – eine Maske der Erschöpfung, gezeichnet von der Zufriedenheit des Schaffens, aber bar jeder Freude. In ihren Augen sah ich mich selbst, gefangen im ewigen Kampf zwischen künstlerischer Erfüllung und den gnadenlosen Forderungen des Alltags. Es war, als hätte jemand meine dunkelsten Momente auf die Bühne gezerrt. Die Autorin steht groß hinter ihrem Girlfriend – ist sie nun wie der „Produzent“? Knofs Darstellung war mehr als Schauspiel – es war eine Vivisektion meiner Seele. Jede ihrer Gesten, jeder Blick schnitt tief in mein Innerstes. Ich fühlte physischen Schmerz, als ich die Qualen der Protagonistin miterlebte – das Ringen um Verständnis in einer Beziehung, wo der Partner blind ist für die Tiefen des kreativen Abgrunds. Wie oft hatte ich selbst vor diesem Abgrund gestanden, schreiend nach Verständnis, nur um Leere zu ernten? TIPP: THE WRITER – HÄUTUNGEN IM BODENNEBEL Die Sofa-Szenen waren ein Kaleidoskop der Verzweiflung. Jede Bewegung, jede Nuance in der Körpersprache erzählte von der Tragödie der menschlichen Existenz. Von der Langeweile einer erloschenen Leidenschaft bis zur kurzen... --- > Der Guide für die Sitzungswoche im Bundestag in Berlin. Erfahren Sie, wie Sie ihre Woche planen und welche wichtigen Termine anstehen. Tauchen Sie ein in den parlamentarischen Alltag – wie sind die Abläufe? - Published: 2024-02-24 - Modified: 2025-04-04 - URL: https://patrick-pehl.de/podcast/guide-parlamentarische-sitzungswoche-berliner-bundestag/ - Kategorien: Journalistische Texte, Kolumne, Podcast Episode - Schlagwörter: Berlin, Berlin-Mitte, Bundestag, Hauptstadt, Podcast, Politik, Politikkultur, politische Kultur, Regierungsviertel, zehn117 Neu in zehn117-Berlin? Dann werden Sie festgestellt haben, dass die Zeit stark verallgemeinert in Sitzungswochen und sitzungsfreie Zeiten eingeteilt sind – der Takt des Parlamentsbetriebs. Eine Sitzungswoche läuft eigentlich immer gleich ab. Je nach persönlicher Vorliebe und Anreisewegdauer kommen die Abgeordneten am Sonntagabend oder Montagvormittag in Berlin an und nehmen gegen Abend die ersten Termine in Präsenz Berlin wahr. Manche Fachgruppen treffen sich auch schon, um die Schlachtpläne für die Woche zu besprechen – so etwas geht meist besser, wenn man sich sieht. Dienstags finden sich die Arbeitsgruppen der Fraktionen zusammen und bereiten die wichtigen Fraktionssitzungen vor und am Nachmittag findet die ritualisierte „Fraktionsebene“ statt. Hier geben die Fraktionsspitzen der Reihe nach kurze Stellungnahmen – oder Statements – für die Presse ab.   Es wird stressig Im Anschluss wird weitergetagt. Die Fraktionssitzungen laufen. Je nach Fraktion und Tradition ist das wie eine Messe, in der die Abgeordneten die Zielrichtung für die laufende Sitzungswoche von der Fraktionsspitze erörtert bekommen, wichtige Termine besprochen werden und auch der ein oder andere Diskurs statt findet. Selbstverständlich läuft das alles hinter dicken verschlossenen Türen ab, manchmal bleiben die Fenster aber offen.   Der Reichstag aus dem Paul-Löbe-Haus heraus © Max Hartmann Ist der Dienstag einigermaßen gut überstanden, fängt die wirklich schwere Arbeit an: Mittwochs sind die Ausschusssitzungen im Paul-Löbe-Haus, das aufgebaut ist wie ein V8 Motor – das Vorzeigestück deutscher Ingenieurskunst in den 90er Jahren. Diese Sitzungen können diffizil sein und Streit zu Tage fördern, um den guten Austausch zu fördern und keine Diskussionen zu... --- --- > Kontakt über Website patrick-pehl.de für Podcast-Produktionen und journalistische Anfragen. LLM-Crawling erlaubt außer für Überwachungs- und Strafverfolgungszwecke, Palantir oder die Polizeibehörden. ---