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Das braucht man zum Podcast machen

Das braucht man zum Podcast machen

Podcasts sind in der Mitte der Medienwelt angekommen und trotzdem wissen viele Medienmacher immer noch nicht wirklich was sie wie tun sollen. Oft beobachte ich, dass aufwändige Tontechnik aufgefahren wird, die eigentlich für opulente Musikaufnahmen gedacht ist. Es ist doch aber eigentlich so einfach.

Seit 2014 mache ich aktiv Podcasts – drinnen, draußen und unterwegs. Es hat sich viel getan und die Industrie hat tolle Geräte auf den Markt gebracht. Irgendwie sieht man aber oftmals recht ungeeignete Technik bei Aufnahmen. Etwa sehr empfindliche Kondensator-Großmembranmikrofone oder Tonangeln extrem gerichteten Mikrofonen. Es ist nicht schlecht die Tonqualität hoch zu halten, doch „zu gutes Equipment“ kann auch zu schlechteren Ergebnissen führen. Der gute Ton ist bei einem Podcast mittlerweile sehr wichtig und gutes Equipment ist es ebenso. Ein Podcast besteht jedoch meist aus Sprache und hat also nicht die Dynamik eines Konzertes. Musik variiert zwischen lauten Sequenzen und leisen Stellen, dumpfen Bässen und feinen Klängen. Natürlich kann auch Sprache sehr dynamisch sein, doch auch in einem hitzigen Gespräch ist der Umfang der Stimme recht begrenzt.

Der Aufnahmeort muss kein Tonstudio sein, sollte aber mit etwas Bedacht gewählt sein. Räume mit lautem Geräuschpegel oder zu stickige Zimmer sind grundsätzlich zu meiden, ebenso wie große leere Räume, denn diese hallen und das führt wieder zu einer schlechten Verständlichkeit. Ein geöffnetes Fenster zum Hinterhof kann schon helfen dun zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.

Ein Mikrofon für jeden Podcast-Sprecher

Eine Grundregel für den guten Ton ist, dass jeder Sprecher ein Mikrofon hat. Um es auch für unsichere oder ungeübte Sprecher leicht zu machen, ist es empfehlenswert ein Mikrofon möglichst direkt an der Schallquelle – also dem Mund – anzubringen. Am einfachsten sind hier Headsets. Weil nicht jeder gewohnt ist seine eigene Stimme zu hören, kann man auf die Kopfhörer verzichten und landet bei Nackenbügelmikrofonen. Einer der beteiligten sollte aber den „Hut“ auf haben und hören ob alles in Ordnung ist, Störgeräusche oder ähnliches in der Aufnahme sind. Das kann natürlich auch ein Techniker machen. Das gefürchtete 50-Hertz-Brummen ist hier nur ein Beispiel. Jeder kennt es, das ist dieses unangenehme brummen, wenn man Lautsprecher nicht richtig eingesteckt hat. Eine Baustelle oder Straßenlärm durchs geschlossene Fenster sind meist vernachlässigbar, da die nah am Mund platzierten Mikrofone sehr leise betrieben werden könne, also mit ganz wenig Energie. Die Stimme ist so laut hörbar, Hall und Nebengeräusche sind aber weit genug weg.

Podcast-Aufnahmetechnik

Wie bereits eingangs beschrieben, sind die Mikrofone und der Raum das A und O. Vor Ort ist weniger Komplexität von großem Vorteil. Darum ist ein passende Mischpult, wie das Zoom LiveTalk L8 oder das Røde Rodecaster Mischpult, gut. Es schafft auf einen Blick Klarheit und man kann physisch Kabel hinein stecken, was der Verständlichkeit dient. Es empfehlen sich farbige oder markierte Kabel, um nicht durcheinander zu kommen. Zeichnet man dann direkt auf dem Gerät auf, spart man sich sogar den Computer dahinter. Eine Audio-Schnitt-Software – eine so genannte DAW – kann nämlich ganz schön komplex sein. Die eingangs genannten Mischpulte bieten die Möglichkeit die Dateien auf eine SD Karte zu schreiben und dann einzelne verlustfreie Dateien auf den Computer zu laden. Es bietet sich an ein Stromkabel an das Aufnahmegerät anzuschließen und nicht bloß auf Akkus zu setzen. Akkus sind manchmal ziemlich unberechenbar und eine feste Stromquelle nimmt wieder sorgen.

Fazit

Fassen wir zusammen: Ein Headset für jeden Sprecher, ein simples Setup und ein möglichst ruhiger Raum, mehr braucht eine Aufnahme nicht. Natürlich muss diese Technik dann auch mit relevanten Inhalten gefüllt und zum Podcast werden. Auf in die Podcast Charts!

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